EKD-Newsletter Nr. 204, 27. April 2006

Kirchenpolitik
1. Mordfall Sürücü: War es ein kollektives Verbrechen?
2. Bündnis für Erziehung gestartet

Menschenrechte
3. "Menschenrechte aktuell"

Medien
4. Tacheles fragt: Wie viel Religion und Glaube steckt im Fußball?
5. Erfurter Netcode verleiht Qualitätssiegel

Europa
6. Faltblatt informiert über 3. Europäische Ökumenische Versammlung

Theologie
7. Huber: Tschernobyl verträgt keinen Schlussstrich
8. Leitende Geistliche fordern Umdenken bei Energienutzung

Worte zum Tag

 

Kirchenpolitik

1. War es ein kollektives Verbrechen?

Das Urteil ist gesprochen: Neun Jahre für den jüngsten Bruder der Ermordeten, Freispruch für die beiden Älteren. Die Beweislage habe nichts anderes hergegeben, heißt es in der mündlichen Urteilsbegründung. Ohne das Urteil der Richter zu kritisieren, hat der Vorsitzende des Rates der EKD nach der moralischen Verantwortung für den Mord an Hatun Sürücü gefragt.

http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2006_04_19_1_rv_ehrenmord.html


2. "Bündnis für Erziehung gestartet"

 
Kindergartenkinder mit ErzieherinEin "Bündnis für Erziehung" soll daran erinnern, dass Kinder schon vor dem ersten Schultag lernen und erfahren können, dass jeder Mensch seine eigene und gleiche Würde hat. Der Werteverfall der Gesellschaft und die zunehmende Gewaltbereitschaft kann nur mit dem Angebot von Werten auch für Kinder begegnet werden. Zu einem ersten Gespräch über ein "Bündnis für Erziehung" hat die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen eingeladen.

http://www.ekd.de/presse/pm81_2006_erziehungsbuendnis.html
http://www.ekd.de/aktuell/48261.html


Menschenrechte

3. "Menschenrechte aktuell"

Nach einer längeren Vakanz im Referat für Menschenrechtsfragen im Kirchenamt der EKD erscheint wieder regelmäßig der Infodienst "Menschenrechte Aktuell". Das Konzept mit aktuellen Themen, Hintergrundinformationen, Nachrichten, Veranstaltungshinweisen und Literaturempfehlungen wird grundsätzlich beibehalten. Die letzte Ausgabe ist online abrufbar.

http://www.ekd.de/menschenrechte/48269.html


Medien

4. Tacheles fragt: Wie viel Religion und Glaube steckt im Fußball? 
 
Logo: TachelesFünf Wochen vor der Fußballweltmeisterschaft dreht sich auch bei der evangelischen Talkshow Tacheles alles um Fußball. Unter dem Titel "… wenn Gott die Flanken schlägt" diskutieren Hanna Legatis und Jan Dieckmann am 2. Mai in der hannoverschen Marktkirche mit ihren Gästen darüber, wie viel Religion und Glauben im Fußball stecken. Am roten Tisch  nehmen Platz: Alfred Buß, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Günther Koch, Deutschlands Kultreporter Nr.1 in Sachen Fußball, Ulrich Khuon, Intendant des Thalia Theaters Hamburg (früher Schauspielhaus Hannover) und Andreas Merkt, Professor an der Papstfakultät Regensburg und Autor des Buches: "Fußballgott. Elf Einwürfe". Phoenix strahlt die Diskussion am 3. Mai und am 14. Mai jeweils um 17 Uhr aus.

http://www.tacheles.tv
http://www.ekd.de/presse/pm82_2006_tacheles_fussball_wm.html
http://www.ekd.de/wm


5. Erfurter Netcode verleiht Qualitätssiegel
 
Logo: Erfurter NetcodeDer Erfurter Netcode hat am 25. April erneut sein Qualitätssiegel für gute Kinder-Webseiten verliehen. Die Initiative, deren Mitbegründer die evangelische Kirche ist, zeichnet Anbieter aus, die sich über das Kinder- und Jugendmediengesetz hinaus engagieren. Die diesjährigen Siegelempfänger sind www.medizity.de, eine mediale Kinder-Klinik, www.zeckenschule.de, eine Webseite über die lästigen Krabbeltiere sowie www.internet-abc.de, wo Kinder "spielend" den Umgang mit dem Internet lernen können. Kriterien des Erfurter Netcode sind Jugend- und Datenschutz, soziales und entwicklungspädagogisches Engagement, die Förderung von Medienkompetenz und eine strikte Trennung von Werbung und Inhalten einer Seite. Mit der Vergabe des Siegels will der Erfurter Netcode zu mehr Qualität im Internet motivieren. Anbieter können sich unter www.erfurter-netcode.de bewerben und damit die Initiative unterstützen.

http://www.erfurter-netcode.de
http://www.ekd.de/aktuell/48308.html


Europa

6. Faltblatt informiert über 3. Europäische Ökumenische Versammlung

Im Januar dieses Jahren haben sich die Kirchen Europas auf den Weg zur Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3) gemacht. Die Auftaktveranstaltung fand in Rom statt. Nach Tagungen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene bildet die Lutherstadt Wittenberg im Februar 2007 die dritte Station des ökumenischen Pilgerweges bis sich schließlich Vertreterinnen und Vertreter der europäischen Kirchen sich im September 2007 in Sibiu/Hermannstadt in Rumänien treffen. Informationen zur EÖV3 bietet ein neuer Flyer, der im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bestellt werden kann. Das Faltblatt erläutert, warum es überhaupt eine europaweite ökumenische Versammlung gibt, wer daran beteiligt ist und wie die Stationen des ökumenischen Pilgerweges nach Sibiu aussehen. Außerdem gibt es Anregungen, wie sich Kirchengemeinden oder Gemeindegruppen am Prozess der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung beteiligen können. Zu beziehen ist der Flyer über die Projektstelle EÖV3 im Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover, Email: michael.riedel-schneider@ekd.de.

http://www.ekd.de/europa/pm07_2006_europaeische_oekum_versammlung.html
http://www.eea3.org/


Theologie

7. Huber: Tschernobyl verträgt keinen Schlussstrich
"Option für das Leben ergreifen"

 
Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl fordere uns auf, die "unzweideutige Option für das Leben" zu ergreifen, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, in einem Gedenkgottesdienst anlässlich des 20. Jahrestages der Reaktorkatastrophe. Huber wies auf die Gefahr hin, dass zivile Nutzung der Kernenergie in militärische Nutzung übergehen könnte. "Das provozierende Zurschaustellen von waffenfähigen Kernbrennstoffen in Iran brennt uns solche Fragen ins Bewusstsein."  Der Ratsvorsitzende verband in seiner Predigt die Erinnerung an die Geschehnisse in der Ukraine mit der Geschichte von Marta, die um ihren Bruder Lazarus trauert. Solche Trauer mache auch vor engen Wegbegleitern Jesu nicht halt - doch Marta habe ihre Trauer Jesus direkt ins Gesicht gesagt. "Marta will Taten sehen." Jesus sei selber durch die "Fratze des Todes" hindurchgegangen, erklärte Huber. Mit ihm sei die Gottesgewissheit in die Welt gekommen. Denn Gottes Geschichte mit den Menschen ende nicht mit dem Tod. "Von dieser Gewissheit lassen wir uns tragen." Diese Gewissheit fordere aber auch dazu heraus, Verantwortung für das zu übernehmen, was dem Leben diene.

http://www.ekd.de/presse/pm84_2006_rv_tschernobyl.html
http://www.ekd.de/predigten/060426_huber_berlin.html


8. Erinnerung an die Katastrophe von Tschernobyl
Leitende Geistliche fordern Umdenken bei Energienutzung

Tschnernobyl-GedenkstätteDie Opfer der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl dürfen nicht vergessen werden, mahnten Leitende Geistliche der EKD-Gliedkirchen. Bei der Energienutzung sei ein Umdenken erforderlich. "Am 26. April sind wir mit unseren Gedanken und Gebeten bei den Opfern der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl", erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Christoph Kähler. 20 Jahre nach dem SuperGAU in dem ukrainischen Atomkraftwerk sei klar: "Die Opferstatistiken werden noch Jahrzehnte fortgeschrieben werden müssen." In einem Brief an alle Gemeinden der hannoverschen Landeskirche hat Landesbischöfin Margot Käßmann an das Reaktorunglück von Tschernobyl erinnert und darum gebeten, in Gottesdiensten oder in einzelnen Aktionen am 26. April dieser Katastrophe zu gedenken. Der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, warnte in Erinnerung an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor den Gefahren der Kernenergie. Er fordert dazu auf, am Atomausstieg festzuhalten, in die Entwicklung erneuerbarer Energieformen zu investieren und sparsamer mit Ressourcen zu haushalten.

http://www.ekd.de/aktuell/48300.html
http://www.ekd.de/aktuell_presse/gliedkirchen_andere.html


Worte zum Tag

Scheu weder Teufel, Welt noch Tod noch gar der Hölle Rachen. Dein Jesus lebt, es hat kein Not, er ist noch bei den Schwachen und den Geringen in der Welt als ein gekrönter Siegesheld; drum wirst du überwinden.

Lorenz Lorenzen (1660-1722), Musikdirektor am Dom zu Bremen

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