EKD-Newsletter Nr. 225, 07. November 2006
1. Synode diskutiert Schwerpunktthema
2. EKD-Haushalt sichert künftige Gestaltungsmöglichkeiten
3. Ausgewählte Lektüretipps zum Schwerpunktthema
4. Bibelarbeit zum Schwerpunktthema der Synode in Würzburg
5. Silberne Halbkugel für Ulrich Böhme
6. Worte zum Tag
Synode
1. "Gerechtigkeit erhöht ein Volk" - Synode diskutiert Schwerpunktthema
Die Synode habe der Armutsdebatte eine neue Wendung gegeben, befindet die Kölnische Rundschau in ihrer heutigen Ausgabe. Engagiert haben die 120 Delegierten am Montag über das Schwerpunktthema "Gerechtigkeit erhöht ein Volk - Armut und Reichtum" diskutiert. Einen steuerpolitischen Kurswechsel zur Finanzierung eines zweiten Arbeitsmarktes forderte der Vorstandssprecher des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche im Rheinland, Uwe Becker. In einem "diakonischen Zwischenruf" beklagte er "die mangelnde politische Courage", die einen solchen Kurswechsel bislang verhindert hätte. Die Vorsitzende des Vorbereitungsausschusses, Katrin Göring-Eckardt, warnte vor einer dauerhaften Spaltung der Gesellschaft in die "Produktiven" und die "Überflüssigen". Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages schlug eine "Kinderfreizeitkarte" vor, als monatlichen Gutschein für sportliche oder kulturelle Angebote für Kinder aus armen Haushalten. Außerdem regte sie Gemeindepartnerschaften an, "in denen gut situierte Gemeinden mit Gemeinden im Problemkiez zusammenarbeiten, sich austauschen und so voneinander profitieren." Zuvor hatte der englische Bischof von Dudley, David Walker, über das "Vermögen der Verlässlichkeit" der Kirchen gesprochen. Voraussichtlich am Donnerstag wird die Synode eine Kundgebung zum Schwerpunktthema beschließen.
http://www.ekd.de/synode2006/schwerpunktthema.html
http://www.ekd.de/synode2006/filme/sonntag_montag.html
http://www.ekd.de/synode2006/mp3_podcast.html
2. EKD-Haushalt sichert künftige Gestaltungsmöglichkeiten
EKD-Synode berät über Haushaltsplan für 2007
Das Gesamtvolumen des Haushalts der EKD für das Jahr 2007 wird sich auf rund 176 Millionen Euro belaufen. Das ist etwas mehr als im Jahr 2006. "Der Haushaltplan ist eingebunden in eine mittelfristige Finanzplanung bis 2010 und sichert weitsichtig die finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten der EKD", sagte das Mitglied des Rates der EKD, Klaus Winterhoff, am Dienstag anlässlich der Tagung der EKD-Synode in Würzburg. „Kirche muss gebaut und gestaltet werden mit den finanziellen Möglichkeiten, die der jeweiligen Zeit anvertraut sind. Sie muss mit diesen Möglichkeiten so weitsichtig umgehen, dass auch eine nächste Generation bei voraussehbar schwächeren finanziellen Möglichkeiten noch Kirche bauen, das Evangelium verkündigen, Menschen missionarisch gewinnen und für Besoldung und Versorgung aufkommen kann“, betonte Winterhoff.
http://www.ekd.de/synode2006/weitere_berichte.html
http://www.ekd.de/synode2006/presse/index.html
3. Ausgewählte Lektüretipps zum Schwerpunktthema
Deutscher Verband Evangelischer Büchereien bietet Broschüre an
Eine Broschüre mit Lektüretipps zum Schwerpunktthema der Synode „Gerechtigkeit erhöht ein Volk – Armut und Reichtum“ hat der Deutsche Verband Evangelischer Büchereien veröffentlicht. Vorgestellt werden Kinder- und Jugendliteratur, Romane, Reportagen und Sachbücher in denen die Themen Armut, Reichtum oder auch der Umgang mit natürlichen Ressourcen von unterschiedlichen Perspektiven aus behandelt werden. Das Heft ist gegen eine Schutzgebühr von 1,50 Euro unter dveb@dveb.info zu bestellen.
http://www.ekd.de/presse/pm228_2006_buecherliste_armutthema.html
http://www.ev-buchberater.de/
4. „Die Gerechtigkeit des Reicheren kommt vom Armen“
Bibelarbeit zum Schwerpunktthema der Synode in Würzburg
Was die Wohlhabenden besitzen, sei von Gott geschenkt, die Teilung des im Segen Erarbeiteten bewirke erneuten Segen. Unter der Überschrift „Reiche und Arme begegnen sich“ zeichnete Frank Crüsemann, Professor an der Kirchlichen Hochschule in Bethel, in seiner Bibelarbeit am Montag einen „Kreislauf des Segens“. Die in der Bibel festgeschriebene Gewissheit, dass der Segen Gottes allen gelte und alle Anspruch darauf hätten – das sei das Gegenmodell zur gesellschaftlichen Kluft zwischen Arm und Reich. Crüsemann betonte, dass die Gerechtigkeit des Reicheren nicht unmittelbar aus seinem Handeln, sondern vom Armen komme. Er schlussfolgerte: „Nur wenn wir lernen, wie die Hoffnung der angeblich Hoffnungslosen aussieht, wird sich die globalisierte Welt um das Notwendige ändern können.“
http://www.ekd.de/synode2006/filme/sonntag_montag.html
5. Silberne Halbkugel für Ulrich Böhme
Vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz hat Ulrich Böhme, Gründungsmitglied und Schatzmeister des "Fördervereins der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland", Stiftung KiBa, den Deutschen Preis für Denkmalschutz in Form der "Silbernen Halbkugel" zugesprochen bekommen. Überreicht wird die Auszeichnung am 13. November im Weimarer Stadtschloss. Wir sind erfreut, so der Geschäftsführer der Stiftung KiBa, Oberkirchenrat Thomas Begrich, dass damit auch die Arbeit unserer Stiftung anerkannt wird.
http://www.ekd.de/presse/pm227_2006_boehme_silberne_halbkugel.html
6. Worte zum Tag
Unsere Freiheit wurde durch den Tod des Sohnes Gottes teuer erkauft. Niemand kann uns in neue Fesseln schlagen, denn Gottes Sohn ist auferstanden. Lasst uns der Welt antworten, wenn sie uns furchtsam machen will: Eure Herren gehen, unser Herr aber kommt.“
Gustav Heinemann (1899-1976), u.a. Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland und Bundespräsident
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