EKD-Newsletter Nr. 217, 05. September 2006

Kirchenpolitik
1. Telefonseelsorge: Trost von Ohr zu Ohr
2. EKD gedenkt der evangelischen Opfer des Konzentrationslagers Sachsenhausen

Ökumene
3. ÖRK-Zentralausschuss dankt Bischof Rolf Koppe

Bildung
4. Kirche und Diakonie gründen gemeinsame Berufsbildungsakademie

Europa
5. GEKE-Vollversammlung tagt vom 12. bis 18. September in Budapest

Medien
6. Solidarität ist Nächstenliebe

Theologie
7. Reisegeschichten in der Bibel

Worte zum Tag

 

Kirchenpolitik

1. TelefonSeelsorge: Trost von Ohr zu Ohr

Eine Frau am Telefon.Die TelefonSeelsorge in Deutschland, das ökumenische Beratungs- und Seelsorgeangebot der evangelischen und katholischen Kirche, feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung 1956 in Berlin steht die TelefonSeelsorge Menschen in Krisensituationen mit Rat und Zuspruch zur Seite. Am 16. September 2006 ehrt die TelefonSeelsorge mit einem Festgottesdienst im Berliner Dom und einem Festakt in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom AG die Arbeit ihrer vielen tausend haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bundespräsident Horst Köhler ist Schirmherr des Jubiläums und wird auf dem Festakt eine Ansprache halten. Zu dem ökumenischen Gottesdienst werden auch zahlreiche hochrangige Gäste aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erwartet. Zurzeit gibt es 105 TelefonSeelsorge-Stellen in Deutschland, die meisten davon in gemeinsamer Trägerschaft der katholischen und evangelischen Kirche. Hier arbeiten beide Kirchen Hand in Hand zusammen und geben ein wichtiges Beispiel lebendiger Ökumene. Als langjähriger Partner unterstützt die Deutsche Telekom AG die Arbeit der TelefonSeelsorge. Seit 1997 sind die Bereitstellung kostenfreier, bundesweit einheitlicher Rufnummern und die Übernahme der Gesprächsgebühren durch die Deutsche Telekom vertraglich geregelt.

http://www.ekd.de/aktuell/49862.html
http://www.ekd.de/vortraege/060904_huber_berlin.html
http://www.telefonseelsorge.de/

 

2. EKD gedenkt der evangelischen Opfer des Konzentrationslagers Sachsenhausen

Stele zum Gedenken im Konzentrationslager Sachsenhausen.Mit der Enthüllung einer Stele auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen hat die EKD an die evangelischen Opfer des Nationalsozialismus erinnert. "Wir gedenken heute aller evangelischen Christen, die in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft an diesem Ort inhaftiert, gequält oder ermordet worden sind", sagte der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, in einer Gedenkrede. Die vom Bildhauer Christian Roehl gestaltete Gedenkstele sei ein Symbol für ein bewusstes Erinnern an jene, die ihren christlichen Glauben bekannt und im Konzentrationslager Sachsenhausen gelitten haben. Die Erinnerung an die evangelischen Opfer geschehe nicht unter Absehen von den vielen Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, insbesondere der Jüdinnen und Juden oder der Sinti und Roma. Auch vor den Opfern aus anderen christlichen Kirchen "verneigen wir uns", so der Ratsvorsitzende. "Wenn wir mit dieser Stele der evangelischen Opfer des Konzentrationslagers Sachsenhausen gedenken, dann geschieht dies um unserer Identität als evangelische Kirche willen und in dem Bewusstsein, einen Beitrag zur Identität unserer ganzen Gesellschaft zu leisten."

http://www.ekd.de/presse/pm164_2006_rv_sachsenhausen.html
http://www.ekd.de/vortraege/060830_huber_sachsenhausen.html
http://www.stiftung-bg.de/gums/index.php
http://www.stiftung-bg.de/

 

Ökumene

3. ÖRK-Zentralausschuss dankt Bischof Rolf Koppe

Bischof Koppe bei seiner Verabschiedung im ÖRK.Mit stehendem Applaus haben die 150 Delegierten des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) am Montag, 4. September, in Genf dem bisherigen Auslandsbischof der EKD, Rolf Koppe, für sein langjähriges Engagement in der ökumenischen Bewegung gedankt. Der Vorsitzende des Zentralausschusses, Walter Altmann aus Brasilien, drückte in einer kurzen Ansprache seinen „tief empfundenen Dank“ für Koppes Einsatz aus. „Wir haben Sie als einen verlässlichen Partner kennen gelernt, der zuhören kann und nicht zögert, alles in seiner Macht Stehende zu tun.“ Zugleich begrüsste Altmann den Nachfolger von Rolf Koppe im Amt des Auslandsbischofs, Martin Schindehütte. Der Zentralausschuss tagt noch bis Mittwoch, den 6. September in Genf.

http://www.ekd.de/aktuell_presse/pm149_2006_oerk_abschied_koppe.html
http://www.oikoumene.org/de/events-sections/cc2006.html

 

Bildung

4. Kirche und Diakonie gründen gemeinsame Berufsbildungsakademie

Junge Frau vor einer Bücherwand.Berlin (epd). Die EKD und das Diakonische Werk haben in Berlin die gemeinsame "Bundesakademie für Kirche und Diakonie" gegründet. Sie geht aus der bisherigen "Diakonischen Akademie Deutschlands" hervor. Der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber sagte auf der Gründungsfeier, es gehe darum, evangelisch geprägte und am christlichen Menschenbild orientierte Führungskonzepte zu entwickeln und anzuwenden. Kirche und Diakonie müssten zeigen, dass sie mit ihrem protestantischen Profil der Konkurrenz auf dem Weiterbildungsmarkt standhalten könnten. Die Beteiligung der EKD an der bisher rein diakonischen Fortbildungsstätte geht auf einen Beschluss von 2005 zurück. Das Weiterbildungsangebot richtet sich nicht mehr nur an Mitarbeiter diakonischer Einrichtungen, sondern ab sofort auch an kirchliche Mitarbeiter. Noch in diesem Jahr soll eine gemeinsame Führungsakademie gegründet werden, die Management-Fortbildungen für leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbietet. Ziel ist, theologische Kompetenz und Management zu verbinden.

http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2006_09_04_2_ekd_dw_bundesakademie.html
http://www.ekd.de/vortraege/060904_huber_berlin_ekd_dw_akademie.html
http://www.diakonische-akademie.de/

 

Europa

5. GEKE-Vollversammlung tagt vom 12. bis 18. September in Budapest

Logo Leuenberger Kirchengemeinschaft / GEKEDer Tagungsort, an dem sie gegründet wurde, gab ihr über drei Jahrzehnte den Namen: Leuenberger Kirchengemeinschaft – benannt nach dem kleinen Dorf Leuenberg bei Basel. 1973 wurde dort die so genannte Leuenberger Konkordie verabschiedet. Sie bildet seither die Grundlage für die innerprotestantische Ökumene. Sie machte es erst möglich, dass sich reformierte, lutherische, unierte und vorreformatorische Kirchen gegenseitig anerkannten und durch Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft miteinander verbunden sind. Inzwischen gehören auch die methodistischen Kirchen zur Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) – Leuenberger Kirchengemeinschaft, wie dieser Zusammenschluss von inzwischen 105 Signatarkirchen heißt. Ihre Aufgabe: Die Stimme des Protestantismus in Europa zu bündeln. Dazu führt sie vom 12. Bis 18. September in Budapest ihre 6. Vollversammlung durch. Sie steht unter dem Thema: "Gemeinschaft gestalten – Evangelisches Profil in Europa".

http://www.leuenberg.net

 

Medien

6. Solidarität ist Nächstenliebe

„Wir brauchen eine solidarische Gesellschaft“, forderte die SPD-Politikerin und ehemalige Bundesfamilienministerin Christine Bergmann im Interview mit dem evangelischen Monatsmagazin zeitzeichen. „Jeder kann in die Situation kommen, in der er auf Hilfe angewiesen ist“, sagte die 67-Jährige. In einem sozialen Staat, wie in Deutschland, müsse daher Solidarität mit den Schwächeren das tragende Fundament sein. Solidarität sei im Grunde das, was im christlichen Glauben Nächstenliebe bedeute. Solidarität gehe dabei weitaus über finanzielle Versorgung hinaus. So müsse die Möglichkeit zur Teilhabe an dem gesellschaftlichen Leben in Deutschland gewährleistet werden. „Es stellt sich die Frage, ob ich es mir leisten kann mit meinen Enkelkindern in den Zoo zu gehen und ob ich genügen Bildung habe, um gesellschaftliche Debatten zu verfolgen“, betonte sie. Armut sei vor allem daran zu messen, wie Menschen am Leben in der Gesellschaft teilnehmen können. Damit greift Bergmann einen Leitgedanken der im Juli vorgestellte EKD-Denkschrift zur Armut in Deutschland auf. Von Armut seien in Deutschland vor allem alleinerziehende Väter und Mütter betroffen. „Teilhabe bedeutet nicht nur, den Betroffenen mehr Geld in die Hand zu geben, sondern eine Infrastruktur aufzubauen, die es der Mutter oder dem Vater ermöglicht zu arbeiten und den Kindern Chancengleichheit im Bildungsbereich bietet.“

http://www.zeitzeichen.net
http://zeitzeichen.skileon.de/content/download/0609_interview_bergmann.doc

 

Theologie

7. Reisegeschichten in der Bibel
Durchkreuzung der Reisepläne durch Höhere Gewalt – Jona

Cover Reisegeschichten in der BibelGute Nerven und Flexibilität sind gefragt, wenn eine Reise durch Höhere Gewalt plötzlich einen unerwarteten Verlauf nimmt: Wenn das voll gepackte Auto mitten auf der Autobahn stehen bleibt, wenn das gebuchte Hotel just in der Nacht vor der Ankunft abgebrannt ist oder der Rückflug in die Heimat wegen Insolvenz der Fluggesellschaft gestrichen wird. Mehr über Jonas Reiseerlebnisse unter:

http://www.ekd.de/bibel/reisegeschichten/index.html

 

Worte zum Tag

Keine Zeit hat so viel und so mannigfaltiges vom Menschen gewusst wie die heutige und keine Zeit wusste weniger, was der Mensch sei als die unsrige.

Martin Heidegger (1889-1976), Philosoph

 

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