EKD-Newsletter Nr. 228, 27. November 2006

Kirchenpolitik
1. EKD-Ratsvorsitzender Huber: Bleiberechtsregelung "zu restriktiv"
2. Demokratie braucht Tugenden

Theologie
3. Webseiten zu den Themen Sterben, Bestattung & Trauer

Medien
4. Digitaler Adventskalender für Kinder
5. Petra Schulze neue Senderbeauftragte
6. Berliner Medienrede von Ministerpräsident Edmund Stoiber

Worte zum Tag



Kirchenpolitik

1. EKD-Ratsvorsitzender Huber: Bleiberechtsregelung "zu restriktiv"

Junge trägt Plakat 'Bleiberecht statt Abschiebung'Die EKD hat den Bleiberechtskompromiss der Innenminister als unzureichend kritisiert. "Zwar gibt es für einen kleinen Personenkreis ein sofortiges Bleiberecht, aber nur ein Bruchteil der Betroffenen wird von dieser Regelung profitieren", erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber. Die erste Stufe des neuen Bleiberechts wurde am 20. November wirksam. Im Blick auf die anstehenden Koalitionsberatungen kündigte der Berliner Bischof an, die EKD werde sich für ein humanitäres Bleiberecht auf Bundesebene einsetzen. Bleiben dürfen nach dem Beschluss der Länderinnenminister nur geduldete Ausländer, die eine dauerhafte Beschäftigung nachweisen. Einen Arbeitsplatz hätten bisher aber nur wenige finden können, argumentierte Bischof Huber. Denn nach geltendem Recht dürften sie eine Arbeit nur aufnehmen, wenn dafür kein Deutscher oder Bürger eines EU-Staates in Frage komme. Hinter den Erwartungen bleibt Huber zufolge auch der Beschluss für arbeitslose Geduldete zurück. Durch die Verlängerung der Duldung bis bis 30. September 2007 könnten sich geduldete Flüchtlinge in diesem Zeitraum zwar um Arbeit bemühen. Die Auflagen für die Betroffenen seien aber zu hoch und die Gründe, Menschen von der Regelung auszuschließen, "deutlich zu restriktiv", sagte Huber weiter.

http://www.ekd.de/presse/pm240_2006_rv_bleiberecht.html
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2006_11_20_2_rv_bleiberecht.html

 

2. Demokratie braucht Tugenden
Evangelische und Katholische Kirchen veröffentlichen gemeinsames Wort

Karl Lehmann und Wolfgang Huber (v.l.n.r.)Angesichts der gesellschaftlichen Probleme und des zunehmenden Misstrauens in die Demokratie haben die beiden großen Kirchen einen Mentalitätswandel bei Bürgern, Politikern, Journalisten und Verbandsvertretern vorgeschlagen. Zukunftsverantwortliches Handeln verlange von Politikern Mut zu einer langfristig orientierten Politik und von den Bürgern die Bereitschaft, damit verbundene Belastungen zu tragen, erklären die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz in einem am Donnerstag in Berlin vorgelegten Gemeinsamen Wort: „Demokratie braucht Tugenden“

http://www.ekd.de/presse/pm244_2006_ekd_dbk_demokratiewort.html
http://www.ekd.de/EKD-Texte/2064.html

 

Theologie

3. Webseiten zu den Themen Sterben, Bestattung & Trauer

FriedhofsengelAuf der Website der Bremischen Evangelischen Kirche findet sich ein neu gestalteter umfangreicher Themenschwerpunkt mit Gedanken, Informationen und Hilfen rund um die Themen „Sterben, Bestattung & Trauer“. Der Bogen wird gespannt von Hilfsangeboten für Sterbende, Trauernde und Angehörige über Fragen der Bestattung, die kirchliche Trauerfeier und Trauerbegleitung, Bibelworte, Lieder und Gebete bis zu Bräuchen und eine evangelische Trauer- und Bestattungskultur. Die Seiten enthalten viele Links zu weiteren Informationen und Hilfeangeboten in der Region Bremen und darüber hinaus. Das bundesweite Portal der Evangelischen Kirche für Trauernde und Mitarbeitende in der Trauerarbeit ist www.trauernetz.de, das zurzeit erheblich erweitert wird. Trauerbuch und Forum geben Trauernden die Möglichkeit, ihre Gefühle sich von der Seele zu schreiben und sich gegenseitig zu unterstützen. Über Links und Datenbank finden Trauernde auch kirchliche Trauerangebote vor Ort. Literaturhinweise, Gottesdienst- und Unterrichtsentwürfe bieten Trauerbegleitenden Hilfestellung bei ihrer Arbeit. Außerdem laden Lieder, Gebete und Bibelverse zur Meditation ein. Aber auch andere Landeskirchen bieten besondere Hilfs- und Beratungsangebote zum Thema Trauer:

http://www.kirche-bremen.de/feiern/beerdigung.html
http://www.trauernetz.de
http://www.ratgeber-beerdigung.de
http://www.ekbo.de/seelsorgeundberatung/index.php
http://www.ekhn.de/bestattung

 

Medien

4. Mit der Kirchenelster auf Entdeckungsreise
Digitaler Adventskalender für Kinder

Die schlaue Elster aus www.kirche-entdecken.deEin Adventskalender speziell für Kinder startet am 1. Dezember auf der Internetseite www.kirche-entdecken.de. Spielerisch will die Seite an den Ursprung des Weihnachtsfestes erinnern. Im Mittelpunkt steht die Weihnachtsgeschichte nach dem Lukas-Evangelium. Angereichert wird sie mit Wissenswertem aus der Zeit Jesu. Kira, die Kirchenelster, begleitet die Kinder durch die Orte der biblischen Geschichte. Dort öffnen sie jeden Tag ein Päckchen, eine kleine Aufgabe führt sie dann zur Geschichte des Tages. In diesem Jahr gibt es auch ein Buchstabenrätsel in der Weihnachtsgeschichte. Für das richtige Lösungswort winken tolle Preise.

http://www.kirche-entdecken.de/flash.html
http://www.ekd.de/presse/pm245_2006_advent_kirche_entdecken.html

 

5. Petra Schulze neue Senderbeauftragte
"Tu deinen Mund auf für die Stummen"

Petra SchulzeIm Alten Testament heißt es: "Tu deinen Mund auf für die Stummen und die Sache aller, die verlassen sind" (Sprüche 31,8) - für Petra Schulze die Leitlinie ihrer künftigen Tätigkeit. Seit Anfang November ist die westfälische Pfarrerin neue Senderbeauftragte des Rates der EKD beim Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und der Deutschen Welle. Auf ihrer neuen Stelle wolle sie Themen aufspüren, die die Menschen beschäftigen, und aus theologischer Sicht gut verständlich und interessant aufbereiten, sagt sie.

http://www.ekd.de/presse/pm236_2006_schulze_senderbeauftragte.html
http://www.tv-ev.de/

 

6. Berliner Medienrede von Ministerpräsident Edmund Stoiber

Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hat die Kirchen aufgefordert, sich stärker in Debatten um gesellschaftliche Werte und Grundüberzeugungen einzumischen. In der ersten "Berliner Medienrede" sagte Stoiber am Mittwoch in der Hauptstadt, die Kirchen müssten im medienpolitischen Diskurs öffentlich präsent sein, "zu Gunsten der Menschenwürde, der Meinungsfreiheit, unserer Grundwerte schlechthin". Der Beitrag der Kirchen zur Wertebildung sei unverzichtbar, betonte Stoiber in seiner Rede in der Französischen Friedrichstadtkirche. Die Grundüberzeugungen der deutschen Gesellschaft seien wesentlich von den christlichen Kirchen geprägt, auch wenn die christlich-abendländischen Wurzeln vielen Bürgern nicht mehr präsent seien. Weiterhin forderte er die Medien auf, die Qualität der Programme zu stärken. "Wenn die Berichterstattung nur Negatives aufzeigt, wenn in nachmittäglichen Talkshows statt Realität eine Freakshow läuft und sich Lebensentwürfe auf die Suche nach dem Superstar reduzieren, wird eine Gesellschaft sich entsprechend verändern", sagte Stoiber. Die "Berliner Medienrede" ist eine neue Veranstaltungsreihe, die vom Rundfunkbeauftragten der EKD, dem Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik und der Evangelischen Akademie zu Berlin ins Leben gerufen wurde. Künftig soll ein hochrangiger Vertreter aus Politik und Gesellschaft einmal im Jahr Stellung zu medienethischen und -politischen Fragen beziehen.

http://www.ekd.de/vortraege/061122_stoiber_berlin_medienrede.html
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2006_11_22_2_stoiber_medienrede.html

 

Worte zum Tag

Komme, was mag, Gott ist mächtig. Wenn unsere Tage verdunkelt sind, so wollen wir stets daran denken, daß es eine große segnende Kraft gibt, die Gott heißt. Gott kann Wege aus der Aussichtslosigkeit weisen. Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln – zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.

Martin Luther King (1929-1968), amerikanischer Bürgerrechtler und Theologe


 

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