EKD-Newsletter Nr. 222, 25. Oktober 2006

Kirchenpolitik
1. Die Frage nach der Armut ist vorrangig
2. Klaus-Dieter Kottnik ist neuer Diakonie-Präsident
3. „So viel Evangelium wie möglich – so viel Ökonomie wie nötig“
4. Neue "Politikerbibel" - "Suchet der Stadt Bestes"

Medien
5. Willkommen in der Konfi-Stadt
6. Privatfunk als Quotenbringer für die Kirche
7. Fernsehgottesdienste aus Dresden und Hannover

Religion
8. Ein Anhalter, der weiß, wo es lang geht - Philippus

Ökumene
9. EKD-Delegierte für die 3. Europäische Ökumenische Versammlung benannt

Worte zum Tag



Kirchenpolitik

1. Aktuelle Debatte auch in der Synode - Die Frage nach der Armut ist vorrangig

Ernstes Gesicht eines MannesÜberraschende Wege nehmen aktuelle Debatten: Die dringend nötige Sozialdebatte hat sich für Tage in der Frage verstrickt, ob der Begriff „Unterschicht“ gebraucht werden kann. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, hat gemahnt, zum Thema zurück zu kommen. Und dieses Thema wird dann auch auf der 5. Tagung der 10. Synode der EKD diskutiert: „Gerechtigkeit erhöht ein Volk“ ist sie überschrieben und die 120 Mitglieder der Synode werden sich Zeit nehmen, die Fragen nach arm und reich zu diskutieren.

http://www.ekd.de/aktuell/50506.html
http://www.ekd.de/synode2006/

 

2. Klaus-Dieter Kottnik ist neuer Diakonie-Präsident

Der Theologe Klaus-Dieter Kottnik ist neuer Präsident des Diakonischen Werkes der EKD. Die Diakonische Konferenz, die Bundesversammlung des Wohlfahrtsverbandes, wählte den 54-Jährigen am 19. Oktober in Berlin an die Spitze des Werkes. Kottnik hat bisher die Diakonie Stetten als Vorstandsvorsitzender geleitet, eines der größten Sozialunternehmen in Baden-Württemberg. Der neue Diakonie-Präsident wurde für fünf Jahre gewählt. Kottnik leitet das Diakoniewerk Stetten mit rund 2.500 Beschäftigten seit 1991. Zudem ist er seit 2002 Bundesvorsitzender des Evangelischen Behindertenverbands. Dem Diakonischen Rat gehört er seit einem Jahr an. Sein Vorgänger Jürgen Gohde war zwölf Jahre lang Präsident des Diakonischen Werks. Er hatte das Amt nach einem Streit in der Diakonie über die Arbeitsmarktreform Hartz IV niedergelegt.

http://www.diakonie.de
http://www.ekd.de/aktuell_presse/
pm171_2006_neuwahl_dw_praesident.html

http://www.ekd.de/presse/pm204_2006_gratulation_kottnik_dw.html



3. „So viel Evangelium wie möglich – so viel Ökonomie wie nötig“
 
In einem 12 Thesen umfassenden Papier hat sich die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) für den Vorrang theologischer Grundsätze vor wirtschaftlichen Erwägungen ausgesprochen: „So viel Evangelium wie möglich – so viel Ökonomie wie nötig.“ Dieser Leitmaßstab soll kirchliches Handeln auf allen Ebenen bestimmen. Das einstimmige Votum der Generalsynode „Zur Zukunft der Gemeinde“ hebt hervor, dass aktuell die evangelische Kirche stärker als bisher gefordert sei, neue Formen des Organisationsmanagements für sich in Anspruch zu nehmen sowie neue, von Kirchensteuermitteln unabhängige Wege der Finanzierung ihrer Arbeit – wie etwa Fundraising – zu finden. Auch einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit komme wachsende Bedeutung zu. Eine „viel zu wenig genutzte Chance“ liege darin, „wenn Ehrenamtliche mit ihren besonderen Kompetenzen an verantwortlicher Stelle bei der Wahrnehmung kirchlicher Aufgaben tätig werden“. Darüber hinaus ermutigt die Generalsynode, die Veränderungsprozesse in der Kirche aktiv mit zu gestalten.
 
http://www.velkd.de/synode2006/DS-28EntschliessungzumThema.pdf
http://www.velkd.de
http://www.zukunftskongress-ekd.de

 

4. Neue "Politikerbibel" - "Suchet der Stadt Bestes"

Der Bibelvers "Unter den Übermütigen ist immer Streit" (Spr. 13,10) gehört zu den Lieblingsversen des deutschen Außenministers. Frank-Walter Steinmeier hat ihn mit eigener Hand für die neue Ausgabe der "Politikerbibel" abgeschrieben, die gestern in Berlin vorgestellt wurde. Mehr als 50 Politiker verschiedener Parteien haben in der Sammlung unter dem Titel "Suchet der Stadt Bestes" ihren Lieblingsvers aufgeschrieben und kommentiert. Sie vermittele einen "seltenen, sehr persönlichen Blick auf die Menschen" schreiben die Herausgeber, der katholische Prälat Karl Jüsten und sein evangelischer Kollege Stephan Reimers, im Vorwort. Die "Politikerbibel" erscheint schon in zweiter, überarbeiteter Auflage. Ein Euro von jedem verkauften Buch kommt dem "Zentrum Lehrter Straße" in Berlin zugute. Das kirchliche Hilfszentrum der Berliner Stadtmission unterstützt Obdachlose und allein stehende Jugendliche.

http://www.ekd.de/aktuell_presse/
news_2006_10_24_1_neue_politikerbibel.html

 

Medien

5. Willkommen in der Konfi-Stadt

Wie glauben die jungen Menschen heute? Welche Erwartungen haben sie an die Kirche? Wie sprechen sie über Glauben und Religion? konfiweb.de, die Online-Community rund um das Thema Konfirmation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, bietet Jugendlichen eine Plattform für Information und Austausch. Bundesweit gibt es mehr als 270.000 Konfirmandinnen und Konfirmanden, allein in Bayern sind es rund 28.000. Sie alle können sich bei konfiweb.de rund um das Thema Konfirmation informieren, Artikel buchstäblich über Gott und die Welt lesen, sich Rat und Hilfe in der Online-Seelsorge holen und sich mit Gleichgesinnten austauschen. konfiweb.de begleitet die Konfirmanden auf dem Weg zum großen Ereignis Konfirmation. Artikel und Beiträge beantworten Fragen rund um den Konfirmandenunterricht und die Konfirmationsvorbereitungen.

http://www.ekd.de/aktuell_presse/pm172_2006_elkib_konfiweb.html
http://www.konfiweb.de/

 

6. Privatfunk als Quotenbringer für die Kirche

Die evangelischen Kirchenredaktionen im privaten Hörfunk erreichen mit ihren Programmen pro Woche weit mehr als 20 Millionen Menschen. Das ist ein zentrales Ergebnis der Dokumentation „Aktivitäten der evangelischen Kirchen im privaten Hörfunk in Deutschland“, die jetzt erstmals von der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Rundfunk e.V. (aer) vorgelegt wurde. Die insgesamt 15 aer-Redaktionen verantworten bundesweit mehr als 100 verschiedene Sendeformate, für die die kooperierenden Sender pro Woche rund 500 Sendeplätze zur Verfügung stellen. Der Wortanteil liegt deutlich über 30 Stunden pro Woche. Neben einer ausführlichen quantitativen Auswertung des kirchlichen Engagements im privaten Hörfunk, gibt die Studie einen detaillierten Einblick in die Arbeit der einzelnen aer-Redaktionen in ihren jeweiligen Bundesländern. Die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Rundfunk e.V. (aer) ist ein Zusammenschluss von insgesamt 15 evangelischen Kirchenredaktionen, die mit ihren Programmen rund die Hälfte der etwa 220 privaten Hörfunkanbieter in Deutschland beliefern. Die 40-seitige Dokumentation „Aktivitäten der evangelischen Kirchen im privaten Hörfunk in Deutschland“ steht auch als pdf-Datei zum Download bereit.

http://www.ekn.de/aktuell/aer-doku.php
http://www.ekn.de/aktuell/pdf/aer_doku.pdf

 

7. Fernsehgottesdienste aus Dresden und Hannover

Am Reformationstag 2005 ist die Dresdner Frauenkirche geweiht worden. Seitdem ist sie wieder „ecclesia“ im Wortsinn, sie ruft heraus, sie spricht an: Fast zwei Millionen Menschen sind im letzten Jahr dieser Einladung gefolgt - unabhängig von gemeindlicher oder konfessioneller Zugehörigkeit. Manche haben dort - an einem Wendepunkt ihres Lebens - zu einer tiefgreifenden persönlichen Entscheidung gefunden. Diese Kirche verschweigt nicht die Schuld und den Schmerz, sie weiß aber auch etwas zu erzählen von der Hoffnung darauf, dass das Leben einmal heil werden soll, so wie es im Buch der Offenbarung heißt: Siehe, ich mache alles neu. Diese Verheißung, dass ein Neuanfang immer möglich ist, ohne Voraussetzungen oder gar Vorleistungen, bekommt ein bewegend menschliches Antlitz in einem Fest-Gottesdienst, den das ZDF am Sonntag, 29. Oktober, 15.20-16.20 Uhr überträgt.

Am Reformationstag, 31. Oktober, wird ein weiterer Fernsehgottesdienst ab 10 Uhr in der ARD aus der Marktkirche zu Hannover mit Landesbischöfin Margot Käßmann übertragen.

http://www.fernsehgottesdienst.de/52_3942.htm
http://www.ekd.de/medientipps/mt_luther_061031.html

 

Religion

8. Ein Anhalter, der weiß, wo es lang geht – Philippus

oll ich ihn mitnehmen? Der junge Mann, der mit erhobenen Daumen am Straßenrand steht, die Studentin, die auf dem Bahnhof nach Mitnahme auf ein Gruppenticket fragt – sie werfen eine Gewissensfrage auf. Soll man sich auf so eine unsichere Reisebekanntschaft einlassen? Wenig später steigt ein geheimnisvoller Anhalter, der auf den Namen Philippus hört, in den Wagen ein. Mehr über die Begegnung mit Philippus ist zu lesen unter:

http://www.ekd.de/bibel/reisegeschichten/philippus.html

 

Ökumene

9. EKD-Delegierte für die 3. Europäische Ökumenische Versammlung benannt

Der Rat der EKD hat in seiner Sitzung im Oktober 66 Personen als Delegierte für die Veranstaltungen der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3) benannt.  Die Delegierten sind in ihrem lokalen und regionalen Umfeld, aber auch auf nationaler Ebene Ansprechpartner für den Prozess der EÖV3. Die inhaltlichen Schwerpunkte, die sich in den Vorbereitungsveranstaltungen unter anderem im Februar in Wittenberg ergeben, werden von ihnen in die Abschlussveranstaltung im September 2007 in Sibiu/Hermannstadt eingebracht. Neben den insgesamt 164 Delegierten aus den deutschen Mitgliedskirchen der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Europäischen Bischofskonferenz werden rund 2400 Delegierte aus den fast europäischen 200 Kirchen und Bischofskonferenzen in Sibiu/Hermannstadt dabei sein. In den Delegationen der einzelnen europäischen Länder sollen in einer guten Balance sowohl kirchenleitende Personen und Menschen aus Basisgruppen, Männer und Frauen und Jugendliche vertreten sein. Die von der EKD benannte Delegation ist je zur Hälfte mit Männer und Frauen besetzt, hat einen gleich großen Anteil von kirchenleitenden Personen und Vertretern von Basisgruppen. Die Jugend ist mit einem Anteil von 12 Prozent vertreten.

http://www.oekumene3.eu/

 

Worte zum Tag

Mein Herze geht in Sprüngen
und kann nicht traurig sein,
ist voller Freud und Singen,
sieht lauter Sonnenschein.
Die Sonne, die mir lachet,
ist mein Herr Jesus Christ;
das, was mich singen machet,
ist, was im Himmel ist.

Paul Gerhardt (1607-1676), ev. Pfarrer und Liederdichter (EG 351,13)


 

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