EKD-Newsletter Nr. 218, 15. September 2006

Europa
1. GEKE: Europa braucht die reformatorische Botschaft

Kirchenpolitik
2. Menschen ohne Aufenthaltspapiere - EKD-Text bietet Orientierung
3. "Miteinander Zusammenleben gestalten" - Interkulturelle Woche

Kultur
4. Weltkindertag: „Kinder haben das Recht ... auf Freundschaften“

Medien
5. Film des Monats: Der Kick
6. Hauskreis-Olympiade 2006

Worte zum Tag

Europa

1. GEKE: Europa braucht die reformatorische Botschaft

Teilnehmer der 6. Vollversammlung der GEKEDie Einheit Europas ist nicht nur das Ergebnis wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen, sondern auch ein Erbe der europäischen christlichen Werte und Kultur. Dies hat der frühere ungarische Staatspräsident, Prof. Dr. Ferenc Mádl, auf der 6. Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) – Leuenberger Kirchengemeinschaft unterstrichen. Seit dem 12. September tagt dieser Zusammenschluss von 105 reformierten, lutherischen, unierten, vorreformatorischen und methodistischen Kirchen in Budapest. Bis zum 18. September beraten die Kirchenvertreter unter dem Thema „Gemeinschaft gestalten – Evangelisches Profil in Europa“. Das zusammenwachsende Europa stellt die Kirchen vor die Aufgabe, ihre Zusammenarbeit verstärkt übergreifend zu intensivieren. So führt die GEKE Dialoge mit Orthodoxen, Anglikanern und Baptisten. Künftig will man auch mit der römisch-katholischen Kirche ins Gespräch kommen – ungeachtet ihrer Kritik am GEKE-Modell der „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“. Als „dringlich“ hat der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, eine starke Gemeinschaft evangelischer Kirchen in Europa bezeichnet. „Europa braucht die reformatorische Botschaft von der Freiheit eines Christenmenschen, die in die verbindliche Zuwendung zu Gott und zum Mitmenschen führt“, sagte Huber in Budapest.

http://www.ekd.de/vortraege/huber/060913_huber_geke_budapest.html
http://www.leuenberg.net/

 

Kirchenpolitik

2. Menschen ohne Aufenthaltspapiere - EKD-Text bietet Orientierung

Kinder unterschiedlicher Hautfarbe gemeinsam beim Lernen.Nach Schätzungen leben mehr als eine Million Menschen in Deutschland, ohne die dafür nötige Aufenthaltsgenehmigung oder zumindest eine Duldung zu besitzen. Das Kirchenamt der EKD hat in dieser Woche dazu eine praxisorientierte Handreichung mit dem Titel: "Zum Umgang mit Menschen ohne Aufenthaltspapiere" (EKD-Texte 85) veröffentlicht. Die Ursachen für den illegalen Aufenthalt in Deutschland sind ebenso vielfältig wie die Herkunftsländer dieser Menschen. Gemeinsam ist ihnen ein Leben ohne sichere Zukunftsperspektive, in faktischer Rechtlosigkeit, ohne Zugang zu sozialen und gesundheitlichen Leistungen und weitgehend ausgeschlossen vom Bildungssystem mit weitreichenden negativen Folgen für die Kinder. Im Zuwanderungsgesetz von 2005 und dessen anstehender Novellierung finden dieser Personenkreis und seine Lebenssituation keine Berücksichtigung. Nachdem sich verschiedene Landeskirchen und Diakonische Werke in den letzten Jahren bereits des Themas angenommen hatten, liegt mit der Veröffentlichung der Handreichung nun erstmals ein Beitrag der EKD vor.

http://www.ekd.de/presse/pm176_2006_menschen_ohne_aufenthaltspapiere.html
http://www.ekd.de/EKD-Texte/ekd_text85.html

 

3. "Miteinander Zusammenleben gestalten" - Interkulturelle Woche

Junge MigrantenEs ist heute weithin gemeinsame Überzeugung, dass die Integration von Migranten eine gesellschaftliche und politische Schlüsselaufgabe darstellt. Integration ist ein vielschichtiger und wechselseitiger Prozess. Er fordert Zuwanderer und Aufnahmegesellschaft gleichermaßen heraus. Gefragt ist dabei nicht nur der Gesetzgeber; auch die Kirchen und die vielen gesellschaftlichen Gruppen sind im Rahmen ihrer Möglichkeiten gefordert. Tatsächlich sind in der Gestaltung des Zusammenlebens zwischen einheimischen und zugewanderten Menschen wichtige Schritte erst noch zu gehen. Dramatische Vorgänge der jüngsten Vergangenheit zeigen, dass die erhoffte rechtliche und soziale Integration in vielerlei Hinsicht noch nicht gelungen ist. Doch zugleich wird Menschen, die in hohem Maß integriert sind, ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht vorenthalten. In dieser Spannung soll die Woche der ausländischen Mitbürger / Interkulturelle Woche 2006 vom 24. bis 30. September begangen werden. Sie ruft dazu auf, in neuer Weise über die Gesellschaft und das Zueinander von Einheimischen und Zugewanderten nachzudenken.

http://www.interkulturellewoche.de/

 

Kultur

4. Weltkindertag: „Kinder haben das Recht ... auf Freundschaften“

Lachende Kinder mit gebasteltem Regenbogen und Sonne.Der Weltkindertag wird weltweit in mehr als 145 Ländern gefeiert, wobei das Datum nach Tradition und Region variiert. Der offizielle Weltkindertag in Deutschland ist der 20. September. Kinder- und Jugendorganisationen nutzen den Tag, um mit Demonstrationen, Festen und anderen Veranstaltungen auf die Lage der Kinder aufmerksam zu machen. In seinem Grußwort schreibt der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber: "Kinder haben Rechte. Viel zu wenig machen wir uns dies angesichts so manches Verbotes bewusst. Kinder haben das Recht auf Freiheit und auf Schutz. Sie haben das Recht auf Trost und auf Beistand. Kinder haben das Recht auf Leben und auf Liebe. Der diesjährige Weltkindertag legt den Schwerpunkt noch auf einen andere Dimension des Kindseins: Kinder haben auch ein „Recht auf Freundschaft“. Gewiss ist dieses „Recht“ nicht einklagbar; aber jede Institution, in der Kinder sich bewegen, muss sich daraufhin prüfen, ob sie dem Bedürfnis von Kindern nach Freundschaft den nötigen Raum gibt und ob sie eine Kultur der Freundschaft fördert. Ob sich die Fähigkeit zur Freundschaft ausbildet und tragende Freundschaften entstehen können, ist nämlich für die gesamte Lebensgeschichte eines Menschen von großer Bedeutung. Freundschaft hat auch in der biblischen Tradition eine besondere Bedeutung.

http://www.ekd.de/aktuell/060914_rv_weltkindertag.html
http://www.weltkindertag.de/
http://www.kinderfreundlichkeit.de/

 

Medien

5. Film des Monats: Der Kick

Szenenbild: ernst blickender Mann im Vordergrund, im Hintergrund verschwommene GestaltIn einem brandenburgischen Dorf töten im Juli 2002 zwei 17-Jährige und ein 22-Jähriger den 16-jährigen Marinus Schöberl nach stundenlanger Quälerei. Die Täter kannten ihr Opfer. Ein rechtsextremistischer Hintergrund mit Juden- und Fremdenfeindlichkeit hat bei der Tat ebenso eine Rolle gespielt wie erhöhter Alkoholkonsum. Der Dokumentarfilmer Andres Veiel und die Dramaturgin Gesine Schmidt wollten mehr über die Hintergründe und Umstände der Tat erfahren. Auf der Grundlage von Vernehmungsprotokollen, Gerichtsakten und Interviews haben sie ein dokumentarisches Theaterstück geschrieben, das die Tat nicht erklärt, aber sie in einen sozialen, historischen und familiären Zusammenhang stellt. Der Film folgt der Inszenierung des Theaterstücks, verstärkt jedoch durch Naheinstellungen und Geräusche die beklemmende Atmosphäre. Jenseits unmittelbarer Reflexe löst der Film einen Prozess der Erkenntis aus, der nach den Ursachen der Gewalt fragt.

http://www.ekd.de/download/kick_filmdesmonats_september_2006.pdf

 

6. Hauskreis-Olympiade 2006

Wenn Sie nach neuen Impulsen für die Kleingruppe oder den Hauskreis suchen, dann finden Sie sie bei der nikodemus.net Hauskreis-Olympiade 2006! Vom 3. bis 31. Oktober messen sich Kleingruppen und Hauskreise aller Altersgruppen in Disziplinen wie "Bibelwissen", "Kreatives Texten" oder "diakonische/missionarische Aktionen". Neben den Medaillen gibt es für alle Teilnehmer ein Dankeschön-Paket für das Mitmachen. Die Teilnahme ist kostenlos.

http://www.nikodemus.net/olympiade

 

Worte zum Tag

Ich glaube, dass die Bibel allein die Antwort auf all unsere Fragen ist und dass wir nur anhaltend und demütig zu fragen brauchen, um die Antwort von ihr zu bekommen.

Dietrich Bonhoeffer (1906-1945), ev. Theologe

 

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