EKD-Newsletter Nr. 126, 07. Juni 2004 (Ausgabe Presse)

1. Gottesbezug ist Ausdruck der geistigen Grundlagen Europas
Huber und Lehmann schreiben an Bundeskanzler Schroeder

2. EKD und KEK draengen auf Gottesbezug in EU-Verfassung
Zusammenarbeit der Kirchen in Europa bewaehrt

3. "Die Manieren und der Protestantismus"
EKD veroeffentlicht Beitraege zu Umgangsformen

4. Druck auf Sudan-Regierung verstaerken
Gemeinsame Erklaerung von Huber und Lehmann

5. Wieder entdeckt und neu erfunden
Europa als Schwerpunkt bei "zeitzeichen"

6. Zur Fussball-Europameisterschaft:
Evangelisches Internetangebot

7. TV-Tipp: Evangelische Talkshow Tacheles EU-Osterweiterung - historische Chance oder Debakel?

8. Gedanken fuer den Tag


1. Gottesbezug ist Ausdruck der geistigen Grundlagen Europas
Huber und Lehmann schreiben an Bundeskanzler Schroeder

"Ein Gottesbezug ist Ausdruck der geistigen Grundlagen Europas und hat deshalb auch seinen Platz in der Praeambel." Dies schrieben die Vorsitzenden der EKD, Bischof Huber, und der DBK, Kardinal Lehmann, in einem gemeinsamen Brief an Bundeskanzler Gerhard Schroeder. "Die verbindenden Werte wie auch das gemeinsame kulturelle Erbe Europas sind so nachhaltig von der Bibel und vom Christentum gepraegt, dass dies in der Praeambel zum Ausdruck kommen sollte." Die Erwaehnung der juedisch-christlichen Wurzeln Europas in der Praeambel der EU-Verfassung koenne einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die EU "noch mehr als bisher im Sinne einer Werte- und Kulturgemeinschaft" zu verstehen. Die Vorsitzenden hoffen auf eine Einigung bei den Verhandlungen am 17. und 18. Juni und bitten den Kanzler, sich noch einmal fuer das wichtige Anliegen eines Gottesbezuges einzusetzen.

http://www.ekd.de/presse/397.html


2. EKD und KEK draengen auf Gottesbezug in EU-Verfassung
Zusammenarbeit der Kirchen in Europa bewaehrt

Ein Gottesbezug in der Praeambel der EU-Verfassung werde von den Kirchen weiterhin dringend empfohlen, waren sich das Praesidium der Konferenz Europaeische Kirchen (KEK) und der EKD-Rat einig. Am Freitag, 4. Juni, endete eine dreitaegige Sitzung in Hannover unter der Leitung des EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber. Der europaeische Integrationsprozess gewinne in den 125 Mitgliedskirchen aus den Laendern des Europarates immer mehr an Bedeutung, berichteten die Mitglieder des Praesidiums. Zentrale Aufgabe fuer die KEK sei daher, die Kirchen angesichts der Herausforderungen durch die EU-Erweiterung zu unterstuetzen. Die Erweiterung der EU muesse von den nationalen Kirchen und der KEK begleitet werden, damit neben wirtschaftlichen Aspekten auch die Kultur- und Wertegemeinschaft staerker in den Blick komme. Um als Kirchen in Europa dem Evangelium eine Stimme verleihen zu koennen, sollten in der KEK weiterhin die Gemeinsamkeiten besonders zwischen orthodoxen und reformatorischen Kirchen geklaert und vertieft werden, betonten die Vertreter der EKD und der orthodoxen Kirchen.

http://www.ekd.de/presse/pm107_2004_ekd_kek_treffen.html


3. "Die Manieren und der Protestantismus"
EKD veroeffentlicht Beitraege zu Umgangsformen

Was traegt das Christentum, was traegt speziell der Protestantismus - auch mit Hilfe biblischer Texte - dazu bei, die gegenwaertige Kultur zu praegen und Formen im Umgang der Menschen miteinander auszubilden? Erste Antworten versuchen die Beitraege des kuerzlich erschienen Buches "Die Manieren und der Protestantismus" zu geben, das in der Reihe EKD-Texte als Nummer 79 veroeffentlich wurde. Als Kern der Manieren erweise sich eine Kultur der Achtsamkeit im Umgang miteinander, schreibt der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber im Einleitungsbeitrag. Eine wahre Fundgrube in Sachen Manieren sei das Buch Jesus Sirach, eine Spaetschrift des Alten Testaments, meint Hermann Barth, leitender Theologe im Kirchenamt der EKD. Neben einer Bibelarbeit ueber einen Abschnitt aus dieser Schrift enthaelt der EKD-Text zwei Kapitel des Bestseller-Autors Asfa-Wossen Asserate, eine Darstellung von Professor Jan Rohls ueber "Der Prozess der Zivilisation und der Geist des Protestantismus" und eine Morgenandacht von Axel Noack, Bischof der Kirchenprovinz Sachsen. Zu beziehen ist das Buch zum Preis von 2,50 Euro beim Kirchenamt der EKD, Email: versand@ekd.de

http://www.ekd.de/presse/pm103_2004_publikation_manieren.html


4. Druck auf Sudan-Regierung verstaerken
Gemeinsame Erklaerung von Huber und Lehmann

Angesichts der gegenwaertigen humanitaeren Katastrophe durch den neuen Krieg in der Region Darfur sei die internationale Gemeinschaft aufgerufen, schnell zu handeln, forderten der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Huber und der Vorsitzende der DBK Kardinal Lehmann in einer gemeinsamen Stellungnahme. Mit der gebotenen Dringlichkeit muessten sich die Regierungen fuer die Beendigung des Konfliktes und die Schaffung eines freien Zugangs der Hilfsorganisationen in die Krisenregion einsetzen. Aber nicht nur die internationale Staatengemeinschaft sei gefordert. "Wir alle muessen und koennen dazu beitragen, dass den Menschen in Darfur geholfen wird", erklaerten Huber und Lehmann und baten eindringlich um Spenden fuer die notleidenden Menschen unter: Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202, bei der Bank fuer Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00. Stichwort „Sudan“, Diakonie, Katastrophenhilfe, Spendenkonto 502 707, bei der Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70. Stichwort "Sudan"

http://www.ekd.de/presse/pm105_2004_ekd_dbk_sudan.html


5. Wieder entdeckt und neu erfunden
Europa als Schwerpunkt bei "zeitzeichen"

Auch kurz vor der Europawahl geht der Satz "Wir sind Europaeer" vielen Menschen noch nicht gut ueber die Lippen. Es ist schwer zu bestimmen, was dieses "Wir" jenseits von Rechts- und Wirtschaftordnung genau bezeichnen soll. Der Praesident des hannoverschen Landeskirchenamtes, Eckhart von Vietinghoff, weist in seinem Beitrag auf den Verfassungsentwurfes der EU hin, der die Kirchen besondere Dialogpartner der europaeischen Institutionen nennt. Nun sei es an den Kirchen, ihre Chancen zu nutzen und "eine provinzielle Skepsis gegenueber der EU" zu ueberwinden. Der Goettinger Historiker Rudolf von Thadden, der dem Kirchentagspraesidium angehoert, spricht sich hingegen gegen einen Gottesbezug der EU-Verfassung aus. Eine blosse Erwaehnung Gottes wuerde die Unterschiede im christlichen und muslimischen Gottesverstaendnis ueberspielen. Der Chefredakteur von "zeitzeichen", Helmut Kremers, zeigt die historischen Wurzeln europaeischer Identitaet auf, der Direktor der Asien-Europa-Stiftung in Singapur, Albrecht Rothacher, beschreibt die Gefahren, die dem europaeischen Projekt drohen.

http://www.zeitzeichen.net/


6. Zur Fussball-Europameisterschaft:
Evangelisches Internetangebot

Zur Fussball-Europameisterschaft starten die zum Evangeliums-Rundfunk (ERF)in Wetzlar gehoerende Christliche InterNet-Arbeitsgemeinschaft (CINA) und das Missionswerk "SRS PRO SPORTLER" ein gemeinsames Internetangebot. Besucher finden dort Portraits von Fussballprofis, die von ihrem Glauben an Gott berichten sowie Texte von Peter Hahne, EKD-Ratsmitglied und ZDF-Journalist. Ein virtuelles Elfmeterschiessen, ein Gewinn-Tippspiel und Live-Chats sorgen fuer Interaktion.

http://www.fussball04.de/


7. TV-Tipp: Evangelische Talkshow Tacheles EU-Osterweiterung - historische Chance oder Debakel?

Fuer die einen bedeutet die EU-Osterweiterung die Ueberwindung der Graeben von Krieg und Ost-West-Kontrontation. Andere warnen vor Milliarden-Transfers in die Beitrittslaender und hohem Lohndruck vor allem auf Ostdeutschland. Kurz vor der Europa-Wahl am 13. Juni ist die EU-Osterweiterung Thema der evangelischen TV-Talkshow Tacheles. Am 8. Juni um 19 Uhr diskutieren darueber in der Marktkirche in Hannover der Ministerpraesident von Sachsen-Anhalt Wolfgang Boehmer (CDU), der Gruenen-Vorsitzende Reinhard Buetikofer, der Magdeburger Bischof Axel Noack, der Warschauer Publizist Adam Krzeminski und der Wirtschaftsforscher Hans-Werner Sinn. Phoenix uebertraegt die Debatte bundesweit am Mittwoch, 9. Juni, um 16.30, und am Samstag, 12. Juni, um 22.15 Uhr. NDR Info strahlt eine Zusammenfassung der Debatte am Mittwoch, 9. Juni, um 19.37 Uhr aus.

http://www.ekd.de/presse/pm104_2004_tacheles_eu_osterweiterung.html
http://www.tacheles.net/


8. Gedanken fuer den Tag

Wie Jesus Christus Gottes Zuspruch und Vergebung aller unserer Suenden ist, so und mit gleichem Ernst ist er auch Gottes Anspruch auf unser ganzes Leben, durch ihn widerfaehrt uns frohe Befreiung aus den gottlosen Bindungen dieser Welt zu freiem, dankbarem Dienst an seinen Geschoepfen. (Aus der 2. These der Barmer Theologischen Erklaerung, die die Synode der Bekennenden Kirche 1934 beschlossen hat.)

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