"Leidenschaftliche Fürsprecherin für die Schwachen und Benachteiligten"

EKD-Ratsvorsitzender Kock würdigt Regine Hildebrandt

03. Dezember 2001

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock, hat die verstorbene ehemalige EKD-Synodale und frühere brandenburgische Sozialministerin Regine Hildebrandt als "leidenschaftliche Fürsprecherin für die Schwachen und Benachteiligten" gewürdigt. In einem Kondolenzbrief an die Familie führt Präses Kock unter anderem aus:

"Mit Respekt und Dankbarkeit schauen wir auf das politische Lebenswerk von Regine Hildebrandt, erinnern uns an ihre Courage, ihre Wahrheitsliebe und ihren protestantischen Freimut. Sie nahm kein Blatt vor den Mund und hat im Sinne Martin Luthers "dem Volk auf's Maul geschaut". Sie hat sich mit einer im politischen Bereich seltenen Stetigkeit der Sorgen und Nöte der kleinen Leute angenommen, hat den "Mund aufgetan für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind" (Sprüche Sal. 31,8). Wir verlieren mit ihr eine leidenschaftliche Fürsprecherin für die Schwachen und Benachteiligten.

Die Evangelische Kirche in Deutschland verdankt Regine Hildebrandt sehr viel, am meisten das Zeugnis ihres lebendigen Glaubens. Sie hat sich neben ihrem Engagement für ihre Berliner Gemeinde und die Brandenburgische Kirche auch als Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Zusammenwachsen der wiedervereinigten EKD stark gemacht. Es war in den ersten Jahren für alle Beteiligten nicht leicht, den strukturellen und politischen Herausforderungen standzuhalten. Mit Phantasie, Weitsicht und Gespür für Empfindsamkeiten hat sie in klaren Worten immer wieder geholfen, dass Christinnen und Christen aus Ost und West aufeinander zugehen und offen miteinander über ihre unterschiedlichen Erfahrungen in der Vergangenheit und über ihre Erwartungen an die Zukunft sprechen."

Hannover, den 03. Dezember 2001
Pressestelle der EKD