Streit um AIDS-Präparate

Auslandsbischof der EKD begrüßt Einigung

20. April 2001

Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Rolf Koppe, Hanno-ver, begrüßt die zwischen der Pharmaindustrie und der südafrikanischen Regierung erzielte Einigung über die Erleichterung des Zugangs zu AIDS-Medikamenten.

Bereits zu Beginn der gerichtlichen Auseinandersetzungen hatte Bischof Koppe angesichts des verheerenden Ausmaßes der AIDS-Katastrophe in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas darauf hingewiesen, dass es nicht in erster Linie um den Schutz von Patent-rechten, sondern vor allem um den Schutz menschlichen Lebens ginge. "Die in Südafrika erzielte Einigung hat weltweit Signalwirkung", kommentierte Koppe die jüngste Entwicklung. Damit sei ein entscheidender Etappensieg im Kampf der armen Regionen der Welt gegen die lebensbedrohliche AIDS-Krankheit erzielt worden.

Auch in den Kirchen habe in den letzten Jahren ein hoffnungsvoller Umdenkungsprozess hinsichtlich der HIV/AIDS-Problematik eingesetzt. Zunehmend werde in vielen afrikanischen Kirchen endlich das Schweigen über die Krankheit und die Übertragungsrisiken gebrochen, erklärte Koppe. Die Nachricht aus Pretoria sei gleichzeitig auch eine neue Aufforderung an die Kirchen und religiösen Einrichtungen, in enger Zusammenarbeit mit den Regierungen wirksame Programme zur Bekämpfung von HIV/AIDS durchzuführen. Die Evangelische Kir-che in Deutschland und die kirchlichen Hilfsorganisationen sehen im Kampf gegen HIV/AIDS eine Prioriät ihrer weltweiten kirchlichen Zusammenarbeit. Dabei gehe es nicht nur um eine gesundheits- und entwicklungspolitische, sondern auch um die theologische und seelsorger-liche Dimension dieser Epidemie.

Hannover, 20. April 2001
Pressestelle der EKD