EKD und Deutsche Hospiz Stiftung fordern Umbau des Gesundheitssystems

Erstmalig Treffen zwischen Präses Kock und Uschi Glas

26. November 2002

Den Umbau des Gesundheitssystems zu Gunsten von Schwerstkranken und Sterbenden fordern die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Hospiz Stiftung. In Dortmund trafen sich jetzt erstmals der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Manfred Kock, und Uschi Glas, Schirmherrin der Hospiz Stiftung.

Gemeinsam wenden sich der Ratsvorsitzende und Uschi Glas gegen aktive Sterbehilfe. "Schwerstkranke brauchen qualifizierte Hilfe, Schmerzfreiheit und Symptomkontrolle statt der Todesspritze. Nur so können sie ihre letzte Lebensphase selbstbestimmt und in Würde verbringen", so Uschi Glas.

Sowohl die EKD als auch die Deutsche Hospiz Stiftung fordern intelligente Konzepte im Gesundheitssystem und eine Umverteilung der vorhandenen Mittel. Mit einem Tagesbudget könne jeder Schwerstkranke in den letzten Lebensmonaten individuelle Leistungen auswählen - sei es ambulant zu Hause oder stationär, so Uschi Glas. Nötig ist nach Auffassung beider Gesprächspartner Palliative-Care - die umfassende medizinische und pflegerische Versorgung mit psychologischer und seelsorglicher Begleitung. Damit ließen sich Lebensqualität und Selbstbestimmung bis zuletzt sichern.

Einig sind sich die EKD und die Stiftung auch darin, dass es wichtig ist, die Phase des Sterbens bewusst anzunehmen. "Bei kompetenter und liebevoller Betreuung kann der Sterbende diese Zeit nutzen, um sich zu verabschieden und um Wichtiges zu regeln. So können auch die Angehörigen den Verlust besser bewältigen und ihre Trauer nach und nach verarbeiten", unterstreicht Präses Kock.

Hannover, 26. November 2002
Pressestelle der EKD
Anita Hartmann