Grußworte

6. Tagung der 10. Synode der EKD, Dresden, 04. - 07. November 2007

Grußwort des Zweiten Oberbürgermeisters der Stadt Dresden Herbert Feßenmayr

04. November 2007

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Grußwort von Herbert Feßenmayr

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Sehr geehrte Frau Präses, sehr geehrter Herr Bundesminister, Herr Ministerpräsident, sehr geehrter Herr Bischof Dr. Huber, sehr geehrte Tagungsteilnehmer und liebe Gäste,

ein herzliches Willkommen in der Landeshauptstadt Dresden, in der sächsischen Landeshauptstadt. Ich freue mich, bei der Eröffnung der 6. Tagung der 10. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland dabei sein zu können. Nach diesem fulminanten Auftakt heute Morgen  glaube ich, dass das, was hier gearbeitet wird, sehr gut gelingen kann.

Wenn Sie auf der Terrasse stehen und in Richtung der Altstadtsilhouette blicken – die Silhouette, die als ein ganz starkes Zeichen für die Landeshauptstadt Dresden steht -, werden Sie das berühmt gewordene Prädikat für unsere Stadt verstehen. Es lautet „Elbflorenz“ und geht auf Johann Gottfried Herder zurück, der 1802 schrieb: „Blühe, deutsches Florenz, mit Deinen Schätzen der Kunstwelt!“

Diese Schätze können Sie in Dresden bestaunen. Falls Ihr umfangreiches Tagesprogramm es zulässt, können Sie hier eine Kunst- und Kulturstadt von Weltformat mit einzigartigen Baudenkmälern, mit unschätzbaren musealen Kostbarkeiten und weltberühmten Sammlungen erleben.

Dass Elbflorenz andererseits aber nicht nur ein Museum ist, sondern eine sich wirklich rasant entwickelnde Großstadt, können Sie an diesem Wochenende an den vielen Baustellen erkennen, nicht zuletzt auf dem Neumarkt, einer ganz wesentlichen Baustelle dieser Stadt. An dieser Stelle steht die Frauenkirche als ein Symbol für diese Stadt und nicht nur ein christliches Symbol. Es ist ein Bauwerk als ein Symbol für das Wesen der Stadt wiedererstanden, und dieses Bauwerk wirkt sehr viel mehr als ein normales Bauwerk auf diese Stadt ein.  Aus einem dunklen Trümmerberg ist die Frauenkirche wiederauferstanden, und sie zeigt sehr exemplarisch, wie Zerstörtes wieder heil werden kann. Und das, meine Damen und Herren, ist in Dresden ein ganz großes Thema. Über vier Jahrzehnte waren Ruinen und Trümmerberg ein Mahnmal und erinnerten an die Zerstörung unserer Stadt, an die Schrecken des Krieges, an die vielen Opfer. Heute ist diese Frauenkirche nicht mehr nur ein Mahnmal. Sie ist zu einem Symbol des Friedens, der Hoffnung, der Verwandlung und Heilung geworden und steht für den Wiederaufbau dieser Stadt.

Verehrte Gäste, gerade in einer Stadt, in der rund ein Viertel der Bevölkerung keiner christlichen Kirche angehört, ist es notwendig, dass die Kirchen kraftvoll ihre Stimme erheben und uns immer wieder daran erinnern, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt. Die Kirchen erfüllen wichtige gesellschaftliche Funktionen – wir haben es gehört -, sie erhalten und vermitteln Werte,  die für alle Menschen wichtig und hilfreich sind. 
Auch insofern ist das Thema dieser diesjährigen Tagung so aktuell wie spannend. Ich wünsche Ihrer Synode in diesem Sinne viel Erfolg, Ihnen einen angenehmen und einen inspirierenden Aufenthalt in dieser Stadt, viele neue Ideen und einen konstruktiven Erfahrungsaustausch. Vielleicht bleibt Ihnen trotz des anspruchvollen Programms noch etwas Zeit für einen Stadtbummel mit Besuch der Frauenkirche und der Museen – und wenn nicht, dann kommen Sie bitte wieder. Vielen Dank!

04. November 2007