Europäische Kirchen wollen effizienter zusammen arbeiten

Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen beendet

04. Juli 2003

Die ökumenische Zusammenarbeit der Kirchen in Europa müsse den Herausforderungen der Zukunft angepasst werden, lautet eine der Empfehlungen, die die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) auf ihrer 12. Vollversammlung im norwegischen Trondheim ihren Mitgliedskirchen gegeben hat. Die rund 800 Teilnehmenden aus 126 europäischen Kirchen begrüßten den EU-Verfassungsentwurf und betonten, dass das "geistliche Erbe des Christentums eine kraftvolle Quelle der Inspiration und eine Bereicherung für Europa" darstelle. Die Vollversammlung ging am 2. Juli zu Ende.

Auch auf ökumenischer Ebene gelte es, Doppelarbeit zu vermeiden und Ressourcen zu bündeln, erklärte Antje Heider-Rottwilm, Leiterin der Europa-Abteilung im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die erneut in den Zentralausschuss der KEK gewählt wurde. Die Vollversammlung habe der KEK für die weitere Arbeit empfohlen, Strukturfragen innerhalb der europäischen Ökumene zu sichten und zu klären, wo stärkere Zusammenarbeit möglich sei. "Wie können die anstehenden Aufgaben zwischen der KEK und dem Ökumenischen Rat der Kirchen, dem Lutherischen Weltbund, dem Reformierten Weltbund und dem Methodistischen Weltrat aufgeteilt werden?" Ein konkreter Schritt sei die beabsichtigte Integration der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa und der KEK.

Die Stimmung unter den Teilnehmern sei kooperativ gewesen, so Antje Heider-Rottwilm. "Es war allen bewusst, dass wir angesichts der bevorstehenden EU-Erweiterung große Aufgaben vor uns haben." Der vorgesehene Artikel 51 der EU-Verfassung erkläre die Kirchen zu Dialogpartnern der europäischen Institutionen. "In Trondheim wurde in großer Ernsthaftigkeit über die Aufgaben der Zukunft beraten." Es sei beschlossen worden, dass das Gespräch über europäische Werte und europäische Identität zwischen den Kirchen in West- und Osteuropa intensiviert werden solle.

Beeindruckt zeigte sich die Oberkirchenrätin vom Engagement der Jugenddelegierten. "Die Jugendlichen haben in einer eindrucksvollen Präsentation vor dem Plenum ihre Visionen für ein zusammenwachsendes Europa dargestellt." Aus der deutschen Delegation wurde die Theologiestudentin Almut Bretschneider-Felzmann in den Zentralausschuss gewählt. Weiterhin ist die EKD mit dem Ratsmitglied und Landessuperintendenten Walter Herrenbrück und Britta Schmitt vom Zentrum Ökumene der Evangelischen Landeskirche in Hessen und Nassau in dem Leitungsgremium vertreten.

Der Zentralausschuss wird im Dezember ein neues Präsidium wählen. Dann werden auch die Fachgremien neu besetzt. Allerdings sei die Didaktik zukünftiger Versammlungen zu überdenken, merkte Antje Heider-Rottwilm an. "Angesichts der Kompetenz der Teilnehmenden wäre es schön gewesen, die verschiedenen Anregungen schneller miteinander ins Gespräch zu bringen."

Hannover, den 4. Juli 2003
Pressestelle der EKD 
Silke Fauzi

Weitere Informationen zur KEK-Vollversammlung finden Sie im Internet unter www.cecassembly.no