Die Kirchen sind aufeinander angewiesen

GEKE-Generalsekretär Michael Bünker vor der EKD-Synode

Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE)

05. November 2007

Kirchliche Autonomie darf nicht „isolationistische Selbstgenügsamkeit“ bedeuten. Deshalb ist für Michael Bünker, Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), das Hören auf den ökumenischen Partner elementar für die Kirchen. In seinem Grußwort vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Dresden betonte Bünker die Bedeutung kirchlicher Zusammenarbeit. „Die Kirche ist von ihrem Ursprung her auf Gemeinschaft ausgerichtet, und deshalb gehört die ökumenische Verpflichtung wesentlich auch zur evangelischen Kirche“, so Bünker.

Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit sei das erste europäische evangelische Gesangbuch „Colours of Grace“ gewesen, das im letzten Jahr von der GEKE herausgegeben wurde. Die Pluralität Europas sei hier genauso wie der „weite bunte Bogen evangelischer Spiritualität“ dokumentiert. Bewußt wurden unter anderem auch Elemente katholischer Liturgie aufgenommen. Mit dem Buch sei unterstrichen worden, „daß Kirchengemeinschaft in evangelischem Sinne immer auch eine geistliche Wurzel hat“. Für die „großzügige finanzielle Unterstützung“ bei der Verwirklichung des Buches dankte Bünker der EKD und ihren Landeskirchen.

Kirchengemeinschaft sei gerade für Minderheitskirchen eine „elementare Lebensfrage“, so Bünker weiter. Die evangelischen Kirchen seien in Österreich zum Beispiel in der klaren Minderheit. Das durch die GEKE repräsentierte Modell der Einheit in versöhnter Verschiedenheit sei dabei „tägliche Erfahrung und bleibende Herausforderung zugleich“. Daraus ergebe sich das Profil der evangelischen Kirchen. Die großen Kirchen wie die EKD würden also mit ihrer Unterstützung der GEKE besonders den Kirchen helfen, die unter schwierigen Bedingungen das Evangelium von der Freiheit des Glaubens verkündigen. Bünker: „Die Kirchen leben nicht nur in Gemeinschaft, sondern sie sind darauf angewiesen“.

Dresden / Wien, 05. November 2007

Thomas Flügge
Pressesprecher