Bischöfe besorgt über Rechtsextremismus in Sachsen-Anhalt

Magdeburg (epd). Nach dem Überfall auf eine Theatergruppe in Halberstadt haben die Kirchen in Sachsen-Anhalt zu größeren Anstrengungen im Kampf gegen Rechtsextremismus aufgerufen. Die jüngsten Vorfälle seien "Zeichen von geistiger Verirrung, Rohheit und fehlender Achtung vor dem Menschen", heißt es in dem gemeinsamen Wort von vier leitenden Geistlichen an ihre Kirchengemeinden, das am Mittwoch in Magdeburg, Dessau und Wolfenbüttel verbreitet wurde. Erwähnt wurde in dem Aufruf auch die Verbrennung des Anne-Frank-Tagebuchs in Pretzien vor einem Jahr.

Intoleranz und Gewalt seien nicht vereinbar mit grundlegenden Werten des Zusammenlebens und erst recht nicht mit der Botschaft des christlichen Glaubens. Nötig sei dagegen eine "Kultur der Aufmerksamkeit", heißt es in der Erklärung weiter. Es dürfe nicht weggeschaut werden, wenn extremistisches Gedankengut um sich greife.

Unterzeichner des Aufrufs sind der Bischof der evangelischen Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, Bischof Gerhard Feige vom katholischen Bistum Magdeburg, der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Helge Klassohn, und der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, Friedrich Weber. Teile der Altmark und des Harzes gehören aus historischen Gründen zur braunschweigischen Landeskirche.

20. Juni 2007

Pressemitteilung und das gemeinsame Wort

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