Synodenpräses Schwaetzer: Christen kann Demokratie nicht egal sein

Bericht des Präsidiums der EKD-Synode

6. November 2016

Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer
Die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer. (Foto: epd-Bild/Norbert Neetz)

Magdeburg (epd). Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, hat die Christen dazu aufgerufen, in der zum Teil sehr emotional geführten Debatte über den Umgang mit Flüchtlingen demokratische Umgangsformen einzufordern. "Auch uns kann der Zustand der Demokratie nicht egal sein", sagte Schwaetzer vor der Synode in Magdeburg.

Botschaft der Kirchen wichtig für Zusammenhalt der Gesellschaft

In der gesellschaftlichen Debatte gebe es aber immer wieder pauschale Urteile und "Verweigerung der Wahrnehmung von Realität", sagte die Vorsitzende der EKD-Synode. Andererseits sähen aber auch kirchenferne Menschen, dass die Botschaft der Kirchen von der Nächstenliebe wichtig für den Zusammenhalt der Gesellschaft sei.

Schwaetzer räumte im Bericht des Präsidiums vor den 120 Synodalen ein, dass es auch unter Kirchenmitgliedern und in den Kerngemeinden fremdenfeindliche Ansichten gebe. Darauf weise eine von der EKD in Auftrag gegebene qualitative Studie hin. Klar sei, dass die Synode "besser verstehen müsse, wie es zu solchen Erscheinungen in unseren Gemeinden kommen kann" und wie die Kirche dem mit Hilfe von Bildung entgegenwirken könne.

2017 "wird – so Gott will – ein neuer Anfang sein"

Schwaetzer machte zudem deutlich, dass auch nach den Feiern zum 500. Reformationsjubiläum Ende 2017 nicht alles vorbei sein soll: "Es wird – so Gott will – ein neuer Anfang sein." Unter allen, die das Jubiläum zusammen feiern, solle "so etwas wie das Gefühl einer 'Generation 2017' entstehen".

Die evangelische Kirche feiert bis Oktober nächsten Jahres 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.

epd