Religionsfreiheit in China angemahnt

EKD-Delegation noch bis 17. Oktober in China

11. Oktober 2004


Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, hat sich in China dafür eingesetzt, das Gemeindeleben der deutschsprachigen Protestanten zu erleichtern. Bei einem Treffen mit dem stellvertretenden Minister der staatlichen Religionsbehörde, Wang Zuoan, trug Bischof Huber in Peking den Wunsch vor, dass die in China lebenden deutschen evangelischen Christen Gemeindepfarrer aus Deutschland anstellen können. Das ist bislang nicht möglich. Huber sagte nach dem Treffen, seine Gesprächspartner in der Religionsbehörde hätten erklärt, «dass sie den Wunsch der evangelischen Christen aus Deutschland verstehen und sich darum bemühen, eine Lösung zu finden». In Peking leben derzeit über 3.000 deutsche Geschäftsleute, Akademiker, Diplomaten und Journalisten.

Die deutschsprachige evangelische Gemeinde, die zuerst zwischen 1916 und 1949 in der chinesischen Hauptstadt existiert hatte, wurde 1995 wiederbelebt. Eine zweite deutschsprachige evangelische Gemeinde wurde in Schanghai aufgebaut. Die chinesische Regierung erlaubt es ausländischen Gemeinden bislang noch nicht, offiziell und regulär Pfarrer aus ihren Heimatländern einzustellen. Es ist ausländischen Gemeinden auch nicht erlaubt, Gottesdienste zusammen mit chinesischen Christen abzuhalten.

Weiteres Thema der Gespräche der EKD-Delegation war unter anderem die Religionsfreiheit in China. Bischof Huber regte an, die Religionsfreiheit künftig «im Zusammenhang mit dem Rechtsstaatsdialog zu sehen», der seit fünf Jahren regelmäßig zwischen deutschen und chinesischen Juristen und Politikern stattfindet.

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