Beschlüsse

3. Tagung der 12. Synode der EKD, Magdeburg 3. bis 9. November 2016

Beschluss zur Entschließung der EKD-Synode zum Ausgang der US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen

09. November 2016

Mit Respekt vor der demokratischen Willensbildung, aber auch mit Bestürzung nimmt die Synode der EKD das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen in den USA zur Kenntnis. Der designierte Präsident Donald J. Trump hat nicht nur mit Parolen der Angst, des Hasses und der Ausgrenzung ganzer Menschengruppen geworben, sondern auch die Demokratie und ihre Regeln verhöhnt.

Menschen in Angst, in Sorge um ihre wirtschaftliche Existenz und ihr Gehört-Werden haben Trump ihre Stimme gegeben. Sie haben damit auch ihrer tiefen Verunsicherung in einer freien, offenen Gesellschaft Ausdruck verliehen. Aus christlicher Überzeugung bejahen wir diese freie und offene Gesellschaft.

Als evangelische Christinnen und Christen sind wir auch in unseren eigenen Gemeinden gefordert, noch mehr für die Schwächeren einzutreten. Eine aktuelle Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD belegt, wie notwendig das ist. Es gilt, in Kontakt zu sein mit denen, die populistischen Versuchungen folgen, weil sie sich sonst nicht mehr vertreten fühlen, ebenso wie für diejenigen einzutreten, die zum Opfer von Hass und Menschenfeindlichkeit werden.

Die Synode der EKD appelliert an die Kirchengemeinden und an alle evangelischen Christinnen und Christen in Deutschland, in den USA und überall auf der Welt, sich vorbehaltlos auf die Seite der Demokratie, der Menschenrechte, der Achtung von Minderheiten zu stellen, auf die Seite von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.

Unsere gewachsenen Beziehungen zu christlichen Gemeinden und Kirchen in den USA sind Zeichen der Hoffnung für das gemeinsame Engagement beiderseits des Atlantiks.


Magdeburg, den 9. November 2016

Die Präses der Synode
der Evangelischen Kirche in Deutschland

Dr. Irmgard Schwaetzer