Landesbischof Johannes Friedrich zum Ratsmitglied der EKD gewählt

Superintendent Thomas Küttler neuer Vizepräses der Synode

06. November 2001 (6. Tagung der 9. Synode der EKD)

Synode und Kirchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) haben heute den Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Dr. Johannes Friedrich, in den Rat der EKD gewählt. Friedrich erhielt 100 von 125 abgegebenen Stimmen. Er tritt die Nachfolge von Oberkirchenrat Claus-Jürgen Roepke an, der mit seinem Eintritt in den Ruhestand sein Ratsmandat niederlegte. Bereits gestern wählte die Synode Superintendent Thomas Küttler (Plauen) als Nachfolger von Jürgen Johannesdotter zum Vizepräses. Johannesdotter gehört nach seinem Wechsel in das Bischofsamt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe nicht mehr der EKD-Synode an.

Johannes Friedrich wurde am 20.06.1948 in Gadderbaum (Kreis Bielefeld) geboren. Evangelische Theologie studierte er an den Universitäten Erlangen und Tübingen. Im November 1977 wurde Friedrich zum geistlichen Amt ordiniert. Von 1985 bis 1991 leitete er als Propst die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache zu Jerusalem. Stark prägte ihn die Herausforderung, an einem Ort mit 36 anderen christlichen Konfessionen Ökumene zu gestalten und im Dialog mit christlichen und muslimischen Palästinensern und jüdischen Israelis die gemeinsamen Wurzeln wie auch die Unterschiede der Religionen zu thematisieren.

1991 kehrte Friedrich nach Nürnberg zurück und übernahm das Amt des Stadtdekans. Kirchenleitende Verantwortung übernahm er ab 1996 als Mitglied der Landessynode und des Landessynodalausschusses sowie als Vorsitzender des synodalen Grundfragenausschusses. Friedrich wirkte an zahlreichen Entscheidungen der Synode maßgeblich mit, so etwa bei der Zustimmung zur lutherisch-katholischen "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" oder beim Schwerpunktthema "Christen und Juden", zu dem die Landessynode im Herbst 1998 eine vielbeachtete Erklärung verabschiedete. Im November 1999 trat Friedrich sein Amt als Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern an.

Thomas Küttler wurde am 26.10.1937 im sächsischen Schwarzbach geboren. 1949 wurde er "wegen der Schulverhältnisse in der damaligen sowjetischen Besatzungszone" bei Verwandten in Hannover aufgenommen. Küttler studierte Evangelische Theologie in Göttingen und Münster, 1962 absolvierte er sein Vikariat in London. Nachdem er 1965 in die DDR übergesiedelt war, übernahm er zunächst ein Pfarramt in Marbach, später leitete er die Vikarsausbildung in Leipzig. Seit 1979 ist Küttler Superintendent in Plauen und war "an dem friedlichen Umbruch in der DDR im Herbst 1989 besonders aktiv beteiligt." Küttler, der Vizepräsident der sächsischen Landessynode ist, gehört der EKD-Synode seit 1991 an. Thomas Küttler wurde mit 89 von abgegebenen 109 Stimmen zum Vizepräses der Synode gewählt.

Amberg, 6. November 2001
Pressestelle der EKD