Kock beschreibt protestantische Grundhaltung: Allein auf Gott vertrauen

Ratsbericht zum Auftakt der Synode der EKD im bayerischen Amberg

04. November 2001 (6. Tagung der 9. Synode der EKD)

In seinem Bericht zum Auftakt der in Amberg tagenden Synode äußerte sich der EKD-Ratsvorsitzende Präses Manfred Kock auch zum Profil der evangelischen Kirche. Die protestantische Grundhaltung "allein Christus, allein die Schrift, allein aus Gnade, allein durch das Wort, allein aus Glauben" erinnere den Menschen daran, dass er für die Bewahrung und Rettung seines Lebens "allein" auf Gott vertrauen könne.

Das evangelische Kirchenverständnis konzentriert sich nach den Worten Kocks "auf das Wesentliche". Kirche sei "die Versammlung aller Gläubigen ... , bei denen das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente laut dem Evangelium gereicht werden." Als weiteres Kennzeichen hob der Ratsvorsitzende die Leitungskompetenz der Gemeinde hervor. Im evangelischen Verständnis von Menschen sei Individualität und verantwortungsbewusster Umgang mit Freiheit grundlegend, der Gebrauch von Bibel und Gesangbuch präge die evangelische Frömmigkeit.

Bemühungen um mehr Klarheit über die evangelische Identität dürften jedoch nicht verwechselt werden mit einer Abkehr vom ökumenischen Gedanken, betonte Kock. In wesentlichen, gesellschaftspolitischen Bereichen sprechen die Kirchen mit einer Stimme, wie etwa beim Schutz des Lebens, der Beurteilung der wirtschaftlichen und sozialen Lage, beim Eintreten für Flüchtlinge und Einwanderer sowie dem ethischen Leitbild vom "gerechten Frieden".

Der Ratsvorsitzende zeigte sich vor den 120 Synodalen erfreut über den "missionarischen Aufbruch" in der evangelischen Kirche, den die EKD-Synode von Leipzig 1999 eingeleitet hatte. Mit verschiedenen Methoden solle das Evangelium den Menschen nahe gebracht werden. Kock nannte in diesem Zusammenhang unter anderem das "Jahr der Bibel" 2003, den Ökumenischen Kirchentag 2003, die Satellitenevangelisation "Pro Christ" und eine neue, EKD-weite Öffentlichkeitsinitiative, die im kommenden Frühjahr gestartet werden soll. Sie solle auf "die gesellschaftsprägende Kraft der evangelischen Kirche aufmerksam machen".

Amberg, 4. November 2001
Pressestelle der EKD