Pressekonferenz zum Jahr der Bibel 2003

Christliche Kirchen stellen Bibel in den Mittelpunkt

29. April 2002

Im Jahr 2003 rücken die christlichen Kirchen, Werke und Verbände die Bibel in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit. Ihre Spitzenrepräsentanten stellten heute (29. April 2002) in Berlin das Projekt "2003. Jahr der Bibel" vor. Dabei benannte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock, das Ziel des gemeinsamen Projektes: "Die christlichen Kirchen aller Konfessionen möchten die Bibel gerade für die Ungeübten und Kirchendistanzierten neu bekannt und 'schmackhaft' machen durch vielfältige Aktivitäten." Kock bezeichnete das "Buch der Bücher" als einen "gesammelten Schatz von Erfahrungen des Menschen im Gegenüber zu Gott". Die Bibel habe zugleich Kultur geprägt und die Kirchen geleitet, aber auch die Herzen berührt und Menschen geführt.

Mit dem Jahr der Bibel können sich nach den Worten des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, Christen aller Konfessionen "auf die Quellen ihres Glaubens" besinnen. Darüber hinaus sei die ökumenische Initiative ein "Angebot an alle Menschen, die heute nach dem Sinn des Lebens fragen." Das Bibeljahr wolle "alle Menschen darauf aufmerksam machen, dass ihre Suche nach dem Sinn ihres Lebens nicht erfolglos bleiben muss, weil es erprobte Worte des Lebens gibt, die vom Ursprung und vom Ziel unseres Daseins sprechen."

Um dieses zu vermitteln, müsse die Bibel "aus den alten und ehrwürdigen Büchervitrinen ins alltägliche Leben gerückt werden", betonte Präses Peter Strauch, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz. Dies wollen die Initiatoren des Bibeljahres zum Beispiel mit der "Bibel-Box" erreichen, einer Erlebnisausstellung, die in Form eines zehn mal zehn Meter großen Würfels in vielen deutschen Großstädten zu begehen sein soll. Strauch unterstrich, dass das Jahr der Bibel Angebote für alle Generationen bereit halte. So werde es eine "Bibel-Entdecker-Tour" für Kinder geben, einen Bibel-Parcours mit 20 Stationen für alle Altersgruppen sowie ein Bibel-Magazin, das in einer Auflage von mehr als zwei Millionen Exemplaren erscheinen werde.

Insgesamt werde das Jahr der Bibel ein "öffentliches Ereignis" werden, versprach Bischof Diethardt Roth, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland. Dazu gehöre auch die Präsenz in Rundfunk und Fernsehen. Die große Eröffnungsfeier zum Jahr der Bibel am 1. Januar 2003 in Dresden etwa werde live von der ARD übertragen. Außerdem werden die Fernsehgottesdienste des ZDF unter dem Motto "Provokation Bibel" ab dem 5. Januar 2003 auf der Basis "herausfordernder Bibeltexte" stehen. Leben werde das Bibeljahr indes vor allem vom "Engagement und der Kreativität der Gemeinden", betonte Roth. Auf der Ebene der Gemeinden liege das entscheidende Potenzial. "Dort gewinnt das ökumenische Miteinander Profil und Lebendigkeit."

Hannover/Berlin, 29. April 2002
Pressestelle der EKD