Pressekonferenz zum Jahr der Bibel 2003

Statement Bischof Dr. Diethardt Roth, ACK

29. April 2002

I. Ökumenische Eröffnungs- und Schlussfeiern und Präsenz in den Medien

Das Jahr der Bibel wird ein herausragendes ökumenisches Ereignis. Die christlichen Kirchen in Deutschland haben sich dafür zu einem breiten Aktionsbündnis zusammengeschlossen.

Insbesondere durch die Mitträgerschaft der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), zu der das ganze konfessionelle Spektrum der großen als auch kleineren Kirchen in Deutschland gehört, kommt dies zum Ausdruck.

In einer Erklärung, die die Mitgliederversammlung der ACK am 13. März 2002 in Magdeburg verabschiedet hat, wird das Jahr der Bibel als eine besondere Möglichkeit für das gemeinsame Zeugnis und missionarische Handeln der Kirchen herausgestellt.

Dazu gehört, dass das Jahr der Bibel zu einem öffentlichen Ereignis werden soll. In unserer Mediengesellschaft ist dazu eine Präsenz in Rundfunk und Fernsehen unerlässlich.

Gemäß dem ökumenischen Profil wie auch der öffentlichkeitswirksamen Zielrichtung des Bibeljahres sind sowohl gemeinsame kirchliche Auftakt- und Schlußveranstaltungen wie auch eine mediale Präsenz geplant.

Eröffnungsfeier zum Jahr der Bibel am  1. Januar 2003 in Dresden

In Zusammenarbeit mit der evangelischen Landeskirche und dem römisch-katholischen Bistum im Sachsen, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und Werken und Verbänden wird das Bibeljahr am 1. Januar 2003 eröffnet.

Die ARD überträgt die Feier in Kooperation mit dem MDR von 12.15-13.00 Uhr live aus dem neuen Lesesaal der Universitätsbibliothek Dresden.

Thema: „Die vielen Bücher und das Buch". Musikalische, kreative  und inhaltliche Beiträge vermitteln die Bedeutung der Bibel und wecken Interesse für das Jahr der Bibel.

Schlussfeier zum Jahr der Bibel

Bundesweit ist eine zentrale ökumenische Schlussfeier Ende Dezember 2003 geplant. Ort, Datum und eine mögliche Beteiligung der Medien sind im Gespräch.

Fernsehen und Rundfunk

Neben der Übertragung der Eröffnungsfeier am 1. Januar 2003 aus Dresden sind weitere Fernseh- und Rundfunkbeiträge vorgesehen. So werden die ZDF-Fernsehgottesdienste unter dem Motto „Provokation Bibel" stehen. Eröffnet wird diese Gottesdienstreihe zu ausgewählten herausfordernden Bibeltexte am 5. Januar 2003.

Lokale und regionale Eröffnungs- und Schlussgottesdienste

Vom Engagement und der Kreativität der Gemeinden wird das Bibeljahr vor allem leben. Auf der Ebene der Gemeinden liegt das entscheidende Potential. Dort gewinnt das ökumenischen Miteinander, auch im Bibeljahr,  Profil und Lebendigkeit.

So wird es neben den zentralen Veranstaltungen auch örtliche und regionale Auftakt- und Schlussveranstaltungen geben. Die Gemeinden sind eingeladen z.B. am Bibelsonntag, den 26.Januar 2003, gemeinsame lokale Eröffnungsgottesdienste zu gestalten.

In einzelnen Regionen, z.B. in Köln und Stuttgart sind schon größere Eröffnungsfeiern in Planung. Ebenso werden auch zum Abschluss des Bibeljahres lokale und regionale ökumenische Gottesdienste durchgeführt werden.

II. Publikationen - Impulse und Hilfen zum Bibellesen und zur Bibelarbeit

Die Bibel gilt als das "Buch der Bücher". Sie ist für die Kirchen die gemeinsame Quelle und das entscheidende Fundament ihres Glaubens. Weithin gilt die Bibel aber trotz ihrer unvergleichlichen Verbreitung als ein wenig gelesenes Buch. Manche nennen sie einen "ungelesenen Bestseller". Die Bibel jedoch will gelesen sein. So wird sie lebendig und nur so entfaltet sie ihre glaubensstärkende und lebensorientierende Kraft. Darum soll das Jahr der Bibel auch ein neuer Impuls zum konkreten Lesen der Bibel sein. Diesem Ziel werden einige besondere Publikationen dienen.

Bibel-Ausgaben zum Jahr der Bibel

Zum Jahr der Bibel werden vier besondere Bibelausgaben angeboten, von den Übersetzungen "Gute Nachricht Bibel", Lutherbibel, Einheitsübersetzung und „Hoffnung für alle". Die Ausgaben sind jeweils so gestaltet, dass sie in einem einheitlichen, attraktiv gestalteten Sonderteil Hintergrundinformationen vermitteln und Anregungen zur Lektüre geben.

Mit der Bibel wenig vertraute Menschen sollen so Zugänge und Verstehenshilfen finden. Erfahrene Bibelleser bekommen kompakte weiterführende Informationen. Und Bibelkreise und -gruppen erhalten Anregungen für ein vertieftes Bibelverständnis.

Die Sonderausgaben sind ab September 2002 erhältlich und werden ca. 15 EUR kosten.

Neben diesen Sonderausgaben werden auch andere Ausgaben und Bibelteile von unterschiedlichen Anbietern angeboten. So z.B. ein sogenanntes "City-NT" das sich durch spezielle lokale Bezüge und Beiträge auszeichnet. Örtliche Arbeitskreise können es speziell für ihre Stadt drucken lassen.

Werkbuch Bibel

Verschiedene methodisch-didaktische Arbeitsformen wird das „Werkbuch Bibel" vermitteln, das ab Oktober 2002 erhältlich sein wird.  Kreative und vielfältige Methoden der Texterschließung, Modelle für unterschiedliche Altersgruppen, neue und bewährte Wege zu einem praxisnahen Umgang mit der Bibel sind hier gebündelt und geben neue Anregungen für Gemeindearbeit und Bibelgruppen.

„mittendrin" - Bibellesebuch und Bibellesezeitschrift

In beiden Publikationen wird für jeden Tag des Jahres ein Bibeltext zur Lektüre vorgegeben. Die Auslegungen schlagen eine Brücke von der Botschaft des Textes zum Alltag der Menschen von heute, sie sprechen Lebensfragen an und bieten Lebenshilfe aus der biblischen Botschaft an. Zielgruppen sind Erwachsene, die regelmäßig in der Bibel lesen wollen, Einsteiger/innen ins Bibellesen und Bibelkreise. „Mittendrin" wird es als Buch, als Zeitschrift, als Hörkassetten und als elektronische Version des Buches geben ab Herbst 2002.

Das Jahr der Bibel will in einer säkularen Gesellschaft der Bibel mit ihrem lebensnahem Zeugnis und ihrer kulturprägenden Kraft neu Gehör verschaffen. Dies ist eine große Herausforderung und zentrale Aufgabe der Kirchen in Deutschland. Die verschiedenen Einzelprojekte und Vorhaben sind an diesem Ziel ausgerichtet. Mit ihren jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten wollen sie zu seiner Verwirklichung beitragen.

Hannover/Berlin, 29. April 2002
Pressestelle der EKD