EKD eröffnet in Berlin bundesweite "EKD-Initiative 2002"

Protestantismus will sich öffentlich stärker profilieren

13. März 2002

Mit der "EKD-Initiative 2002" will sich der deutsche Protestantismus in der öffentlichen Wahrnehmung stärker profilieren. Dies erklärte heute (13. März 2002) der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock, anlässlich der Eröffnung der ersten bundesweiten Image-Kampagne der evangelischen Kirche in Berlin. Die Aktion mit Großplakaten und Zeitschriften-Anzeigen stelle die angesprochenen Themen - unter anderem Sinnfragen des menschlichen Lebens - "in erfrischender Weise" dar, sagte Kock. Er gab das Startsignal für die Initiative gemeinsam mit dem badischen Landesbischof Dr. Ulrich Fischer für die Kirchenkonferenz der EKD.

Die Plakate und Anzeigen der EKD-Initiative stellen jeden Monat eine Frage in den Vordergrund - so zum Beispiel das heute als 4,80 mal 10 Meter-Banner am Haus der EKD in Berlin vorgestellte Auftaktmotiv der Initiative "Woran denken Sie bei Ostern?" - und bieten mögliche Antworten an. Über eine bundesweite Telefonhotline sowie Kontaktmöglichkeiten per E-Mail und Internet können Interessierte Kontakt zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der evangelischen Kirche aufnehmen. Präses Kock: "Die Öffentlichkeitsinitiative will nicht nur Aufmerksamkeit erregen. Sie möchte Menschen zusammenbringen, die miteinander ins Gespräch kommen sollen."

Zielgruppe der bis August laufenden gemeinschaftlichen Kampagne der EKD und ihrer 24 Landeskirchen sind - so der Ratsvorsitzende - "Menschen, die mit den kirchlichen Angeboten nicht oder nicht mehr vertraut sind". Gerade bei diesen sollen die Motive "die Bereitschaft wecken für Gespräche und Begegnungen mit den örtlichen Gemeinden". Unterstützt werden soll die Aktion durch regionale und lokale Aktivitäten in den Landeskirchen und Gemeinden - ein Informationsmagazin mit Tipps und Anregungen fand im Vorfeld regen Absatz. "Jede Gemeinde, die diese Initiative unterstützen möchte, kann die Vorschläge für ein Begleitprogramm aufgreifen und nach ihren Gegebenheiten weiterentwickeln", regte Kock an.

Nach den Worten des badischen Landesbischofs Fischer stellt die EKD-Initiative die evangelische Kirche als einen Raum dar, "in dem Menschen ihre Fragen stellen können und in dem im Gespräch von Suchenden und Glaubenden Antworten gesucht und gefunden werden - ohne durch ein kirchliches Lehramt bereits fertige Antworten vorzugeben". Auch Menschen, die der Kirche ganz fern stehen, fragten nach dem Sinn des Lebens, nach seinem Wert und seiner sinnvollen Gestaltung, erklärte Fischer. Im Wachhalten dieser Sinnfragen und ihrer gemeinsamen Beantwortung mit Hilfe der Bibel, der Bekenntnisse und "der evangelischen Ausprägung kirchlichen Lebens" liegt nach seinen Worten die "Kernkompetenz der evangelischen Kirche".

Vordergründig seien die Fragen auf den Plakaten und Anzeigen schnell beantwortet, doch offenbare sich beim "zweiten Nachdenken" ihr Widerhaken, "sozusagen ihr existenzieller Gehalt", betonte der Landesbischof. Er äußerte die Hoffnung, dass viele Menschen darüber mit anderen "gründlicher nachdenken möchten" und Kontakt zur evangelischen Kirche aufnehmen. Fischer lobte als Vorzug der von der Berliner Agentur Melle, Pufe, W,H,S, gestalteten Initiative die Möglichkeit, diese mit neuen Fragestellung durch Landeskirchen, Gemeinden oder auch bundesweit weiterführen zu lassen.

Hannover/Berlin, den 13. März 2002
Pressestelle der EKD