"Erinnern für die Zukunft"

Arbeitshilfe zu Gottesdiensten und Andachten mit Ausgesiedelten

15. August 2003

Am 28. August 1941 erließ der Oberste Sowjet unter Josef Stalin einen Erlass über die Zwangsumsiedelung der Wolgadeutschen. Ein symbolisches Datum für viele, die Vertreibung oder Umsiedelung erfahren haben. Unter dem Titel "Erinnern für die Zukunft" bietet die Konferenz für Aussiedlerseelsorge in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine Arbeitshilfe für Gottesdienste und Andachten zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft Ausgesiedelter an.

Im Anschluss an den Erlass vom 28. August 1941 wurden fast 400.000 Menschen aus dem Wolgagebiet nach Sibirien und nach Mittelasien deportiert. Gleichzeitig mit ihnen wurden etwa 80.000 Deutsche aus anderen Gebieten der Sowjetunion und ab Oktober 1941 rund 25.000 Deutsche aus Georgien und Aserbeidschan zwangsweise umgesiedelt. "Der 28. August ist auch in den Herkunftsländern ein Datum mit Symbolcharakter und wird von fast allen Umgesiedelten begangen - nicht nur den Wolgadeutschen", erklärt Wolfgang Wild, Referent für Seelsorge an besonderen Gruppen im EKD-Kirchenamt.

Mehr als vier Millionen Ausgesiedelte oder ihre Nachfahren leben heute in Deutschland - "zwischen allen Stühlen", wie es in einem Aufruf zur Veranstaltung von Gottesdiensten und Andachten der kirchlichen Beauftragten für Aussiedlerseelsorge heißt. In Deutschland seien sie die "Russen"; in den Herkunftsländern die "deutschen Faschisten". Die Integration in Deutschland sei ein langer Weg. "In diesem Prozess gute, hilfsbereite Nachbarn zu sein - dazu rufen wir die Kirchengemeinden in Deutschland auf."

Für Gottesdienste und Andachten rings um den 28. August können die Gemeinden bei der EKD eine Arbeitshilfe bestellen. Dazu wurden die Materialien, die die Konferenz für Aussiedlerseelsorge in der EKD und die Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste im vergangenen Jahr erstellt haben, geringfügig überarbeitet. "Obwohl vornehmlich für den Raum der EKD gedacht, wird diese Handreichung auch für katholische und freikirchliche Gemeinden Anregungen bieten", so Wild.

Die 43seitige Arbeitshilfe kann im Kirchenamt der EKD bestellt werden unter der Rufnummer (0511) 2796 -212, per Fax (0511) 2796 - 722 oder per E-Mail: aussiedler@ekd.de.
Sie kann auch als pdf-Datei aus dem Internet heruntergeladen werden: www.ekd.de/download/
arbeitshilfe_aussiedlerseelsorge_2003.pdf

Hannover, 15. August 2003
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi