Denkwerkstatt für die Gemeindearbeit

VELKD-Gemeindekolleg: Neues entwickeln, Bewährtes ausbauen

08. Juli 2013

„Wir wollen in grundlegenden Fragen des Glaubens sprachfähig machen.“ So beschrieb der Leiter des Gemeindekollegs der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Prof. Dr. Reiner Knieling, eine zentrale Aufgabe der Einrichtung. Anlässlich der Juli-Sitzung der Kirchenleitung der VELKD 2013 in Hannover wies Knieling auf die besonderen Herausforderungen hin, die dem Gemeindekolleg im Blick auf das Reformationsjubiläum und durch dessen Standort in Neudietendorf bei Erfurt zuwachsen.

Zum einen eröffne die Verortung „mitten in Deutschland“ die Chance, die „Elementarisierung“ in Glaubensfragen im Dialog mit Konfessionslosen voranzutreiben, erläuterte Knieling. Dafür gebe ein vitales Interesse. Das verdeutliche das hohe Engagement von Konfessionslosen in einem Arbeitskreis, der praxistaugliche Ideen, Formate und Angebote entwickelt. Zum anderen kämen neue Möglichkeiten der Vernetzung in den Blick. So ist für 2014 eine Konsultation zu einer „Ökumene der dritten Art“ gemeinsam mit dem Atelier Sprache in Braunschweig und der Arbeitsstelle „Kirche im Dialog“ in Rostock geplant. Ebenfalls im nächsten Jahr soll eine Gesprächsreihe stattfinden, die Themen wie Wachstum, Freiheit und Gerechtigkeit „durchbuchstabiert“ und nach deren theologischen und sozialen Ursprüngen und Maximen fragt.

Eine zweite „Entwicklungsspur“ betreffe die Frage, „wie Gemeinden geistlich begleitet werden können“ und wie in den aktuellen Strukturveränderungen „die Sehnsucht nach Gott neuen Raum gewinnen kann“. So erprobt das Format „Großes Kirchenvorstandswochenende“ Konzepte und Methoden, „die es erleichtern, Spiritualität und Tagesgeschäft zu verknüpfen“. Für nächstes Jahr seien wegen der starken Nachfrage zwei Termine vorgesehen, darüber hinaus plane man für Juni 2014 eine Konsultation „Geistliche Begleitung von Gruppen- und Veränderungsprozessen“.

Parallel zu den Neuentwicklungen bietet das Gemeindekolleg weiterhin Trainings für bewährte Projekte an und entwickelt diese weiter. Hierbei sei es wichtig, die eingeführten Projekte auf ihre Tragfähigkeit in aktuellen Kontexten hin zu überprüfen. „Schließlich soll Bewährtes nicht in Erstarrung verfallen“, so Reiner Knieling abschließend.

Hannover, 8. Juli 2013

Gundolf Holfert
stellv. Pressesprecher der VELKD