EKD trauert um Walter Hammer

Früherer Präsident des Kirchenamtes der EKD verstorben

13. Oktober 2000

Walter Hammer

Walter Hammer (76), am 5. August 1924 geboren, am 13. Oktober 2000 gestorben, hat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) 31 Jahre lang als Jurist gedient, zunächst als nebenamtlicher Finanzreferent, dann Leiter der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei, seit 1966 hauptamtlich als Präsident der Kirchenkanzlei, des späteren Kirchenamtes der EKD in Hannover. Er war geistlich verwurzelt in den Schülerbibelkreisen (BK), ein nüchterner Bremer Hanseat, dem alles Repräsentative fremd war. Er verstand sich, so gewissenhaft wie bescheiden, als Notar des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, der dessen "Schreibstube", die Kirchenkanzlei, mit viel Humor, Hingabe und Voraussicht leitete. Er unterstützte nach Kräften die Bemühungen um eine Reform der Grundordnung der EKD anfangs der 70er Jahre. Die "besondere Gemeinschaft" mit den seit 1969 im Bund der Evangelischen Kirchen der DDR zusammengeschlossenen Landeskirchen wahrzunehmen und mit Leben zu erfüllen war ihm ein Herzensanliegen, dem er viel Kraft widmete. Wie wenige Menschen in kirchenleitender Verantwortung hat er in der langen Zeit seines kirchlichen Dienstes Brücken geschlagen zwischen den Generationen, zwischen den theologischen und kirchenpolitischen Positionen, zwischen Ost und West. Und er hat von allen Seiten ein hohes Vertrauen genossen. Seit 1989 verbrachte er den Ruhestand in seiner Heimatstadt Bremen. Doch die Erfahrungen und der Rat des Pensionärs wurden nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Beitritt des Bundes der Evangelischen Kirchen der DDR zur Evangelischen Kirche in Deutschland dringend gebraucht und vielfach in Anspruch genommen. Er hat sich um die Evangelische Kirche in Deutschland hoch verdient gemacht.

Hannover, 13. Oktober 2000
Pressestelle der EKD