Kirchen laden ein: 25 Jahre „Woche der ausländischen Mitbürger"

Gemeinsame Pressemitteilung der EKD, der Deutschen Bischofskonferenz, der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland

15. September 2000

„Die Würde des Menschen ist unantastbar" – unter diesem Motto findet die diesjährige „Woche der ausländischen Mitbürger" statt, die vielerorts auch „Interkulturelle Woche" heißt. Sie wird am Samstag, den 23. September 2000, bundesweit mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Marktkirche in Hannover unter Mitwirkung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Manfred Kock, des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Karl Lehmann und des Metropoliten der Griechisch-orthodoxen Kirche, Augoustinos, eröffnet.

An der zentralen Eröffnung in Hannover werden sich auch die Ausländerbeauftragte des Landes Niedersachsen, die Landeshauptstadt Hannover und der Ausländerbeirat Hannovers mit einem Interkulturellen Fest rund um die Marktkirche und einem Empfang im Neuen Rathaus beteiligen. Bei dieser Gelegenheit wird die Initiative „Hannover verbindet" vorgestellt.

An weit mehr als 100 Orten in Deutschland wird es vom 24. bis 30. September rund 2.000 Veranstaltungen zur Woche der ausländischen Mitbürger geben.

Die Woche der ausländischen Mitbürger wurde vor 25 Jahren von den drei genannten Kirchen initiiert und wird von einem Ökumenischen Vorbereitungsausschuss getragen. In diesem arbeiten auch Vertreter der Gewerkschaften, Vertreter der Ausländerbeauftragten der Bundesregierung, der Zentralrat der Muslime und andere Initiativen mit. Rückblickend lässt sich feststellen, dass die Aktionen, die bundesweit Hunderttausende in Gottesdiensten, bei Informationsveranstaltungen, Aktionstagen und öffentlichen Demonstrationen erreichen, nicht ohne Auswirkungen auf die Ausländerpolitik in Deutschland geblieben sind.

Durch die vielfältigen Aktivitäten im Rahmen der Woche der ausländischen Mitbürger sollen die Würde und Rechte ausländischer Mitbürger ins Bewusstsein und zur Geltung gebracht werden. Die Kirchen und die anderen an der Vorbereitung der Woche mitwirkenden Organisationen haben immer wieder gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus protestiert und alle Maßnahmen unterstützt, die dem Schutz und der Integration von Fremden und den Respekt voreinander in unserem Land dienen.

Auch nach 25 Jahren gibt es Grund genug, diese Initiative fortzusetzen. Denn Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind weiterhin weit verbreitet. Fragen zu Migration und Flucht, Integration und Zusammenleben sind weiterhin strittig. Sie bleiben ein zentrales gesellschaftliches Problem.

25 Jahre sind aber auch eine Gelegenheit, all denen zu danken, die sich in den zurückliegenden Jahren für die Integration und das Zusammenleben mit Menschen anderer Herkunft eingesetzt haben.

Hannover / Berlin, den 15. September 2000
Pressestelle der EKD
Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz
Griechisch-orthodoxe Metropolie von Deutschland