Sigurd Rink als Militärbischof eingeführt

Festgottesdienst zum Amtswechsel in Berlin

08. September 2014

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist am Montag der Wechsel im Amt des Militärbischofs der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vollzogen worden. Sigurd Rink (53) wurde als neuer Militärbischof vom Vorsitzenden des Rates der EKD, Nikolaus Schneider eingeführt. Zugleich entpflichtete Schneider den bisherigen Amtsinhaber, Martin Dutzmann (57), von dieser Aufgabe.

Schneider erinnerte in seinen Einführungsworten an die wachsenden Anforderungen der Soldatinnen und Soldaten in ihrem Dienst, die eine Begleitung erforderlich mache. „Zu dieser Begleitung gehören aufmerksames Zuhören, geduldiges Nachfragen und auch Orientierung und Vergewisserung aus dem Wort Gottes“, sagte Schneider mit Blick auf den neuen Amtsinhaber Sigurd Rink. „Sie werden als Seelsorger gefordert sein und Sie sind hineingerufen in die Gemeinschaft der Pfarrerinnen und Pfarrer, der Seelsorgehelferinnen und Seelsorgehelfer und vieler engagierter ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei wünsche ich Ihnen ein vertrauensvolles Miteinander, das von gegenseitigem Respekt getragen ist.“ Nicht allein die Soldatinnen und die Soldaten der Bundeswehr bräuchten jedoch den Dienst eines Militärbischofs, „auch unsere Kirche braucht Ihren Dienst“, erinnerte der Ratsvorsitzende. Mit Sigurd Rink wird die Leitung der Evangelischen Seelsorge in der Bundeswehr erstmals hauptamtlich besetzt; seine Vorgänger übten das Militärbischofsamt jeweils im Nebenamt aus.

Nikolaus Schneider würdigte die Amtsführung von Martin Dutzmann, der das Amt des Militärbischofs sechs Jahre innehatte: In Zeiten des Umbruchs sei es Dutzmann ein wesentliches Anliegen gewesen, den Dienst der Soldatinnen und Soldaten als Beitrag zum Frieden zu verstehen und diesen Dienst auch theologisch und friedensethisch zu reflektieren. „Dieses Anliegen hast Du immer wieder in unsere Kirche und in den Kreis der Pfarrerinnen und Pfarrer hineingetragen“, erinnerte Schneider in der Verabschiedungsrede. Dutzmann war im Oktober 2013 zum Bevollmächtigten des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union berufen worden. Der Militärbischof mit Sitz in Berlin leitet die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr und hat die kirchliche Dienstaufsicht über die rund 100 Militärpfarrer und Militärpfarrerinnen. Er wird vom Rat der EKD nach Zustimmung der Landeskirchen und in Einvernehmen mit der Bundesregierung ernannt. Die Berufung von Sigurd Rink, der zuletzt in Wiesbaden Propst für die Kirchenregion Süd-Nassau war, erfolgt für sechs Jahre.

Hannover, 8. September 2014

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt