Gründungswelle rollt: Acht neue evangelische Schulen in Ostdeutschland

EKD-Schulstiftung: Eltern wünschen christlich orientierte Erziehung für ihre Kinder

26. August 1999

Die Gründungswelle von Schulen in evangelischer Trägerschaft in den neuen Bundesländern rollt auch im Jahr 1999. Nachdem allein in den vergangenen zwei Jahren mit Unterstützung der Evangelischen Schulstiftung in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zehn evangelische Schulen gegründet wurden, können nach den diesjährigen Sommerferien weitere acht evangelische Schulen - sieben Grundschulen und ein Gymnasium - ihren Unterrichtsbetrieb in den östlichen Bundesländern aufnehmen.

Bei den Neugründungen handelt es sich um die evangelischen Grundschulen in Parchim, Walkendorf, Stralsund (alle Mecklenburg-Vorpommern), Ufhoven bei Bad Langensalza (Thüringen), Dessau (Sachsen-Anhalt), Döben bei Grimma, Bad Düben und das "Evangelische Gymnasium Erzgebirge" mit einem sprachlichen und musischen Profil ab der 8. Jahrgangsstufe in Annaberg (alle Sachsen).

Der hohe Anteil der Grundschulen bei den Schulgründungen verdeutlicht, daß es den Schulgründungsinitiativen besonders wichtig ist, die - meistens bereits in den evangelischen Kindergärten begonnene - christliche Erziehung in den evangelischen Grundschulen fortzusetzen und dadurch Kontinuität im pädagogischen Handeln zu erreichen.

Im Hinblick auf das pädagogische Schulprofil betrachtet sich jede der neu gegründeten Schulen in evangelischer Trägerschaft als ein Lern- und Lebensraum, der den Kindern und Jugendlichen dabei hilft, sich in der Welt selbst zu orientieren und Zusammenhänge und Bedeutungen zu verstehen. Lernen aus und durch Erfahrung soll die Heranwachsenden zu einem möglichst frühen Zeitpunkt befähigen, selbständig und mündig zu werden. In allen Grundschulen wie auch im Gymnasium in Annaberg spielen dabei die religiösen, sozialen und musischen Aspekte der Bildung eine besondere Rolle.

Trotz der in den neuen Ländern rückläufigen Schülerzahlen und der damit verbundenen Konkurrenzsituation zu den staatlichen Schulen ist weiterhin ein starkes Interesse der Öffentlichkeit an den Schulen in evangelischer Trägerschaft zu registrieren. Die Mütter und Väter wünschen sich alternative Schulangebote und fragen nach einem christlich orientierten Bildungs- und Erziehungskonzept für ihre Kinder.

Aufgrund dieser bildungspolitischen Bedeutung wird die Schulstiftung auch künftig Finanzmittel für die Schulgründungen sowie für die weitere Qualifizierung und Profilierung bestehender evangelischer Schulen zur Verfügung stellen.

In der schwierigen Anlaufphase erhalten alle Schulen von der Evangelischen Schulstiftung über die Beratung bei der Entwicklung der Schulkonzeption hinaus eine finanzielle Unterstützung für den laufenden Betrieb und/oder die Erstausstattung. Mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern müssen die Schulträger in den östlichen Bundesländern eine gesetzliche Wartefrist von zwei bis drei Jahren überwinden, in der sie keine staatlichen Finanzhilfen erhalten.

Hannover, den 26. August 1999
Pressestelle der EKD