„Der Stimme des evangelischen Glaubens Gehör verschaffen“

Zum 65. Geburtstag des EKD-Ratsvorsitzenden - von Landesbischof Volker Kreß

13. September 2001

Von Landesbischof Volker Kreß, stellv. Ratsvorsitzender

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Kock, begeht am 14. September 2001 seinen 65. Geburtstag. Er ist eine der ausstrahlungsstärksten Persönlichkeiten des deutschen Protestantismus der Gegenwart. Sein Name wird innerhalb und außerhalb der evangelischen Kirche mit Hochachtung genannt.

Manfred Kock wurde am 14. September 1936 in Burgsteinfurt in Westfalen geboren. In Bethel, Münster und Tübingen studierte er evangelische Theologie und wurde zunächst wissenschaftlicher Assistent an der Kirchlichen Hochschule in Bethel. Seit 1962 ist er mit der Lehrerin Gisela Kock verheiratet. Beide haben drei erwachsene Kinder und fünf Enkel.

Manfred Kock hat viele Stationen des pfarramtlichen Dienstes durchlaufen. Zunächst war er acht Jahre Pfarrer in Bergarbeitergemeinden in Recklinghausen, bevor er ab 1970 zunächst Stadtjugendpfarrer, später Gemeindepfarrer und 1980 Superintendent, seit 1988 Stadtsuperintendent in Köln wurde. Im Januar 1997 wurde Manfred Kock als Nachfolger des plötzlich verstorbenen Präses Peter Beier zum Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland gewählt. Im gleichen Jahr wurde er mit überwältigender Mehrheit in Wetzlar auf der Tagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland zum Ratsvorsitzenden des Rates der EKD und damit zum führenden Repräsentanten des deutschen Protestantismus gewählt.

Manfred Kocks Wirken ist geprägt von seiner im guten Sinne in starker Frömmigkeit ruhenden Persönlichkeit. Von ihm strahlen Ruhe, Wärme und Überzeugungskraft aus. Sein Wesen ist geprägt von einer auch in seiner westfälischen Herkunft begründeten besonderen Mischung von Hörbereitschaft und Beharrlichkeit. Er ist ein Mensch in hoher Verantwortung, von dem Vertrauen ausgeht. Zwei seiner größten Anliegen sind die Öffnung der Evangelischen Kirche für fragende Menschen und der Einsatz für soziale Gerechtigkeit. Sein Arbeitspensum zwischen der Leitung einer großen Landeskirche und der Gesamtverantwortung für die Evangelische Kirche in Deutschland fordert ihn in hohem Maße. Unermüdlich stellt er sich in der Öffentlichkeit den unsere Kirche und unsere Gesellschaft bewegenden Fragen, um der Stimme des evangelischen Glaubens Aufmerksamkeit und Gehör zu verschaffen. Das gilt für politische wie für ethische Probleme. Erinnert sei an seine in jüngster Zeit abgegebenen Stellungnahmen zu den ernsten Fragen der Bioethik, der Zuwanderungspolitik oder der Arbeitslosigkeit. Das alles geschieht im Interesse eines guten ökumenischen Miteinanders in vertrauensvollem Kontakt mit der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und deren Vorsitzenden, Kardinal Karl Lehmann.

Außerordentlich intensiv ist auch Manfred Kocks Reisetätigkeit zu Partnerkirchen der EKD in aller Welt, um an deren Problemen solidarisch Anteil zu nehmen und sie auch in unserem Land in ein öffentliches Bewusstsein zu bringen.

In einer Zeit, die nicht reich ist an authentischen Persönlichkeiten, schulden wir Manfred Kock hohe Anerkennung und ehrlichen Dank. Die Mitglieder des Rates der EKD denken an seinem Geburtstag an ihn und seine Familie mit vielen guten Segenswünschen!

Hannover, den 13. September 2001
Pressestelle der EKD