Begrüßungswort des EKD-Ratsvorsitzenden beim Empfang zur Einführung des Rundfunkbeauftragten der EKD

28. August 2001

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, liebe Frau Haberer, lieber Herr Merz,

Rundfunkbeauftragte sind wie alle Pfarrerinnen und Pfarrer keine Einzelkämpfer. Sie sind für das Gelingen ihrer Arbeit auf Gottes Segen und auf gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Kollegen und Partnern in den Kirchen und in den Rundfunk- und Medienanstalten, in den Produktionsfirmen und Redaktionen angewiesen, also auf Sie alle, die Sie in den Medien arbeiten. Sie sind die Fachleute und oft unsere Kritiker. Sie , liebe Gäste aus der Medienwelt, müssen uns und ihm schon ein bisschen helfen, wenn Sie wollen  - und bin überzeugt, dass Sie es wollen -  , dass die Fragen wachgehalten werden, um die es im christlichen Glauben geht, und dass die Antworten aus dem Geist biblischen Botschaft wenigstens als Angebote des christlichen Glaubens genannt und so auch bekannt gemacht werden, dann arbeiten Sie so eng als möglich mit unserem neuen EKD-Mann für den Rundfunk zusammen, mit Bernd Merz.

Ich freue mich, dass Sie heute hierher gekommen sind und möchte als Vertreterinnen und Vertreter Ihrer jeweiligen Anstalten namentlich unter uns sehr herzlich begrüßen ...
[ Namensliste]

Verehrte Damen und Herren, lassen Sie mich noch einige Wortes des Dankes an Sie, liebe Frau Haberer, anfügen:

Dass der Rat der EKD manchmal aus dem Staunen nicht heraus kam, das hat ja nichts damit zu tun, dass Sie ständig nur unerhörte Töne angeschlagen hätte, sondern dass es die ungewöhnlichen Dynamiken der Medienentwicklungen sind, mit denen Sie uns als Entscheidungsträger konfrontieren mussten. Es wird anderen, die mit Ihrem beeindruckenden Fachwissen und mit ihrer kreativen Phantasie in Berührung kamen, nicht anders gegangen sein, als uns.

Sie, liebe Frau Haberer, werden solche Bewertung Ihrer persönlichen Leistung abwiegeln und darauf verweisen, dass Sie das gar nicht allein waren, sondern dass es da auch ein kreatives Team gab. Und es gab - und gibt - ein tragfähiges Netz vertrauter Fachmenschen, von dem Sie beraten, freundschaftlich getragen und mitunter auch getröstet wurden. Es sind ja gar nicht so viele Leute in der EKD, die um der Sache willen, nämlich um des Evangeliums willen, das Medienengagement unserer Kirche und seine Anpassung an rasch sich wandelnden technischen und rundfunkpolitischen Bedingungen unserer Zeit entschieden und kompetent vorangetrieben. Die oder der Rundfunkbeauftragte des  Rates spielt jedoch die zentrale Rolle in diesem Personen- und Sachzusammenhang.

Und Sie, liebe Johanna Haberer, haben diese Rolle mit den Ihnen vom lieben Gott so reich geschenkten Begabungen hervorragend ausgefüllt. Ganz herzlichen Dank für all diese Jahre.

Gewiss werden in den Gesprächen nach diesem Gottesdienst der eine oder andere sagen, dass noch mehr möglich wäre, wenn man in den Kirchen mehr medienkundige Menschen als Gesprächspartner finden würde. Nun gut, doch genau dafür haben wir Sie, liebe Frau Haberer, vorzeitig freigegeben aus Ihrer bisherigen Verpflichtung. Sie sind nun als Professorin für christliche Publizistik in Erlangen in der Ausbildung tätig und werden dafür sorgen, dass sich der Kreis der kirchlichen Medienfachleute künftig kräftig erweitert und dass unsere Kirche damit insgesamt an Medienkompetenz gewinnt. Gottes Segen für Ihr akademisches Schaffen.

Eine aus Ihrem Kreis, die Funkhausdirektorin aus Hamburg, hat bei einer Veranstaltung ihre Rede darüber, was die Kirche in den Medien tun müsse, ganz positiv und auffordernd geschlossen: „AVANTI PROTESTANTI“!

Also: Wir wollen vorwärts; deswegen haben wir heute Bernd Merz feierlich, festlich und fröhlich eingeführt. Helfen Sie ihm auf seinem Weg, so helfen Sie uns auf unserem gemeinsamen Weg!