"Kirchentag lebt nicht ohne die Kirche - Ohne Kirchentag sähe Kirche alt aus"

EKD-Ratsvorsitzender: Vitalität der biblischen Botschaft in Frankfurt spürbar

16. Juni 2001

„Wir haben auf diesem Kirchentag die starke Vitalität der biblischen Botschaft in unserer Zeit gespürt“. Für Präses Manfred Kock, den Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ist das große Interesse der Teilnehmen-den des am Wochenende in Frankfurt zu Ende gehenden 29. Deutschen Evangelischen Kirchentages an der Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben eine große Ermutigung. Kock zeigte sich beeindruckt von der hohen Besucherzahl bei den Foren, die insbesondere die „Glaubenssuchenden“ ansprechen. „Sie erwarten religiöse Orientierung durch unsere evangelische Kirche, wollen wissen, wie sie den Glauben heute leben können.“

Diese ernsthafte Suche und die Argumentation auf biblischer Grundlage habe auch die Auseinandersetzung mit den unsere Gesellschaft „tiefbewegenden und noch ungelösten Problemen“ - wie etwa den Umgang mit menschlichem Leben an seinem Anfang und Ende, das Zusammenleben mit Zuwanderern oder die Frage nach sozialer Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung - geprägt, betonte der EKD-Ratsvorsitzende. „Der Glaube ist nicht eine isolierte Fragestellung, er wirkt sich aus auf die Einschätzung und Gestaltung politischer Realität“, sagte er auch im Blick auf die starke Präsenz von Repräsentanten der Politik auf dem Kirchentag.

Präses Kock hob auch die Ernsthaftigkeit hervor, mit der die jungen Teilnehmer sich mit den Themen des Kirchentages auseinandergesetzt haben. „Sie sind hochkonzentriert bei der Sache, neugierig auf unsere Antworten und erleben intensive Ge-meinschaft in unserer Kirche“. Für den Ratsvorsitzenden bestimmt diese Erfahrung auch seine Einschätzung des Verhältnisses von evangelischer Kirche und Kirchentag: „Der Kirchentag könnte nicht leben ohne die Kirche und ohne Kirchentag sähe die Kirche alt aus“.

Frankfurt (Main)/Hannover, den 16. Juni 2001
Pressestelle der EKD