EKD verleiht Siegel "Arbeit plus" an sozial innovative Unternehmen in Deutschland

Präses Kock: Soziale Verantwortung und unternehmerischer Erfolg kein Widerspruch

28. April 1999

Siegel Arbeit Plus

Das Siegel "ARBEIT PLUS" will die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) an Unternehmen verleihen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten neue Arbeitsplätze schaffen und sichern oder andere vorbildliche Beiträge für eine bessere Beschäftigungslage in Deutschland leisten. Damit soll arbeitsmarktpolitisches Engagement ausgezeichnet werden. Erhalten können das Siegel vor allem sozial innovative Unternehmen, die Maßstäbe setzen und Anreize für andere Betriebe geben können. Die EKD will mit dieser bundesweiten Initiative von nun an jährlich auf das hinweisen, was in einer Zeit hoher Arbeitslosigkeit in den Betrieben eben doch möglich ist.

Der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Manfred Kock, erklärt zu der ab sofort beginnenden Ausschreibung des Arbeitsplatzsiegels: "Das Siegel ARBEIT PLUS kann zu einem Hoffnungszeichen für die Beschäftigten und für die von Arbeitslosigkeit bedrohten und betroffenen Menschen werden. Für viele Unternehmen wird eine unabhängige Auszeichnung auf dem Sektor Beschäftigungspolitik einen hohen Stellenwert haben. ARBEIT PLUS signalisiert aber auch den Kunden: Hier habt ihr es mit einer Firma zu tun, die ihre soziale Verantwortung besonders ernst nimmt."

Die Entscheidung über die Vergabe des Arbeitsplatzsiegels trifft ein fünfköpfiges Gremium, dem neben Präses Manfred Kock folgende Fachleute angehören: der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, die stellvertretende Vorsitzende des DGB, Dr. Ursula Engelen-Kefer, der Personalvorstand der Gerling-Versicherungs-Beteiligungs-AG, Dr. Uwe-Volker Bilitza und der Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Prof. Dr. Winfried Hamel. Grundlage der Beurteilung ist ein Katalog von ca. 20 Indikatoren guter Beschäftigungspolitik: vom Beschäftigungssaldo der vergangenen Jahre über die Zahl der Auszubildenden bis hin zur Qualität familienfreundlicher Maßnahmen in den Unternehmen.

Die EKD nimmt mit der Vergabe des Siegels ARBEIT PLUS ein erfolgreiches Pilotprojekt der Evangelischen Kirche im Rheinland aus dem Vorjahr auf. 1998 wurden für ihr vorbildliches arbeitsmarktpolitisches Engagement vier Unternehmen mit dem Arbeitsplatzsiegel ausgezeichnet, die mit sozialer und unternehmerischer Phantasie Arbeitsplätze schaffen oder in einer angespannten Wettbewerbssituation ihre Beschäftigtenzahlen halten konnten. "Diese Beispiele zeigen, daß soziale Verantwortung und unternehmerischer Erfolg kein Widerspruch sind", betont Präses Kock. Die Initiative der rheinischen Kirche wird nun auf die Bundesebene ausgeweitet.

Die Auszeichnungen sollen im Spätherbst diesen Jahres verliehen werden. Unternehmen, die das Siegel erhalten, können es öffentlichkeitswirksam einsetzen. Es kann dann zu einem positiven Wettbewerbselement werden. Eine Negativliste oder eine Rangfolge wird es nicht geben. Um das Arbeitsplatzsiegel bewerben können sich rechtlich selbständige Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Die Ausschreibungsunterlagen sind ab sofort im Kirchenamt der EKD in Hannover erhältlich .