EKD veröffentlicht Stellungnahme zur religiösen Bildung in der Grundschule

01. Februar 2001

Die neuere Schulentwicklung ist geprägt von Lernansätzen, in denen sich traditionelle Schulfächer zugunsten von Lernfeldern beziehungsweise Lernbereichen öffnen. Dazu gehören fächerübergreifendes Lernen und für die einzelne Schule die Möglichkeit, individuelle Schulprogramme zu erstellen. Die Grundschule hat hier eine Schrittmacherfunktion übernommen. In dieser Situation will die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auf den konstruktiven pädagogischen Beitrag hinweisen, den der Evangelische Religionsunterricht und die Religionslehrerinnen und -lehrer zur Schulentwicklung leisten.

Unter dem Titel "Religion in der Grundschule" legt der Rat der EKD eine Stellungnahme vor, die

  • auf die aktuellen Veränderungen in der Grundschule Bezug nimmt,

  • die religiösen Interessen der Kinder benennt,

  • Religion als eine Dimension des Lernens und Lebens in der Grundschule beschreibt,

  • religiöses Lernen im Fachunterricht und im rhythmisierten Schultag aufeinander bezieht,

  • die Situation der Lehrenden reflektiert und die Religionslehrkräfte unterstützt.

Die religionspädagogische Arbeit in der Schule nimmt Mädchen und Jungen als Subjekte des Lernens ernst. Kinder haben ein religiöses Interesse, über das sie anders als Erwachsene ganz unbefangen kommunizieren wollen. Das zeigt sich in der Beliebtheit des Religionsunterrichts in der Grundschule bei den Schülerinnen und Schülern, die empirische Untersuchungen nachweisen.

Auch über den Fachunterricht hinaus ist Religion eine Dimension des schulischen Lernens und Lebens, die in einem Bezug zur Mitverantwortung der Kirchen und Religionsgemeinschaften für die religiöse Bildung in der Schule steht. In die flexiblen Lernzeiten, das Projektlernen, den fächerübergreifenden Unterricht, die gemeinsamen Rituale, die Feste und Feiern können religiöse Aspekte und Elemente einbezogen werden. Dabei sind die Religionslehrkräfte zu beteiligen, denen es in beträchtlichem Maße gelingt, religiöses Interesse zu wecken und religiöse Bildungsprozesse zu initiieren.

Schule eröffnet Lebensräume, die der Entwicklung der Person dienen. Die christlichen Traditionen unserer Kultur dürfen dabei nicht ausgeblendet werden. "Kinder" - so Präses Manfred Kock, der Vorsitzende des Rates der EKD - "haben ein Recht auf Religion - auch in der Grundschule".

Hinweis:
Die Stellungnahme "Religion in der Grundschule" kann als farbiges Faltblatt zum Stückpreis von 0,60 DM über das Kirchenamt der EKD bezogen werden [Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover, Telefon (0511) 2796-242, Telefax (0511) 2796-277, e-mail: angela.hennig@ekd.de].

Hannover, 1. Februar 2001
Pressestelle der EKD