EKD-Newsletter Nr. 490, 14. Januar 2015ISSN 1616-0304 |
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Zehntausende Menschen haben am Montagabend in zahlreichen deutschen Städten der Opfer der Pariser Anschläge gedacht und für ein friedliches Zusammenleben demonstriert. Zu den Veranstaltungen hatten Kirchen, Parteien und gesellschaftliche Initiativen aufgerufen. In Hannover begann die Demonstration mit einem multireligiösen Friedensgebet, zu dem die Evangelisch-lutherische Marktkirche und der Rat der Religionen der Landeshauptstadt Hannover eingeladen hatten. Daran nahmen Christen, Juden und Muslime sowie Angehörige anderer Religionsgemeinschaften teil. Schon eine halbe Stunde vor Beginn des Gebets war die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt.
Ein interreligiöses Zeichen gegen Gewalt und Hass haben Repräsentanten der EKD am Dienstagabend in Berlin gesetzt. "Die evangelischen Christinnen und Christen in Deutschland nehmen zutiefst Anteil an der Trauer unserer französischen Nachbarn", sagte der Berliner Bischof Markus Dröge in seiner Rede für den Rat der EKD auf dem Pariser Platz. Am Rand der Mahnwache unterstrich die Präses der Synode der EKD, Irmgard Schwaetzer, dass Juden, Christen und Muslime gemeinsam Verantwortung für die Friedensfähigkeit der von Vielfalt geprägten Gesellschaft ausüben. Dazu bedürfe es eines weiter wachsenden Vertrauens auf der Grundlage von Respekt und Toleranz. Religion
Die Stuttgarter Schulderklärung wird siebzig. In einer Veranstaltungsreihe über Schuld und Versöhnung soll auf dem Kirchentag daran erinnert werden. Ellen Ueberschär, Generalsekretärin des Kirchentags, sieht darin auch eine Antwort auf die bedrohliche Lage in der Welt. "Konflikte und Kriege haben keine eindimensionale Ursache, sondern müssen multiperspektivisch in den Blick kommen", sagte die Theologin. Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag findet unter dem Bibelwort "damit wir klug werden" vom 3. bis 7. Juni in Stuttgart statt.
Meist herrscht Hochbetrieb am Frankfurter Flughafen, vor allem zur Ferienzeit. Dann hasten unzählige Reisende durch die Hallen. Über hundert von ihnen finden täglich den Weg in die ökumenische Kapelle im Terminal 1. Hier werden täglich Andachten und Gottesdienste gefeiert, es ist aber auch Raum für persönliche Gespräche. Die je zwei evangelischen und katholischen Geistlichen stehen auch als Seelsorger bereit.
Mit seiner neuen Stelle wird der Seelsorger selbst zum Reisenden: Seinen Wohnsitz hat der Sachse in die geographische Mitte Deutschlands verlegt. Von dort aus wird er sich auf den Weg machen: zu Jahrmärkten und Circussen in ganz Deutschland. Gottesdienste auf dem Autoscooter, Trauungen im Circuszelt und Konfirmandenunterricht für die Kinder der reisenden Gemeindemitglieder gehören zu seinen Aufgaben. Die ersten Anfragen hat er schon bekommen. Kultur
Im 16. Jahrhundert werden Malerei und Grafik erstmals gezielt im Dienst einer politischen Idee eingesetzt: Lucas Cranach der Ältere (1427-1553) schafft die berühmten Portraits von Martin Luther, Philipp Melanchthon und anderen Reformatoren. Aus seiner Wittenberger Werkstatt finden die Bilder in Flugschriften mit hohen Auflagen schnelle Verbreitung. Damit wird Cranach der Propagandist der Reformation und verändert die bildende Kunst, sagt der Gothaer Kunsthistoriker Timo Trümper. Eine Auswahl von Cranachs Werken ist ab März im Herzoglichen Museum Gotha zu sehen.
Wenn in diesem Jahr die Bundesgartenschau (Buga) erstmals dezentral und in zwei Bundesländern stattfindet, ist das auch für die Kirche eine Besonderheit. Zum ersten Mal werden Kirchen als Blumenhallen genutzt - z. B. die St. Johanniskirche in Brandenburg an der Havel oder St. Laurentius in Havelberg. Johannis war lange Zeit eine Ruine, aber durch die Investitionen der Buga konnte sie saniert werden. Darüber hinaus haben mehrere Kirchengemeinden in Brandenburg und Sachsen-Anhalt eng mit der Buga zusammengearbeitet. Ökumene
Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, und der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx haben angesichts der Anschläge in Paris zum Dialog der Konfessionen und Religionen aufgerufen. Beim ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung der Gebetswoche für die Einheit der Christen in der Kirche St. Matthäus in München am Dienstagabend, 13. Januar, sagte Kardinal Marx in seiner Predigt: "Gerade jetzt sollten wir als Christen verstärkt den Dialog mit unseren muslimischen Mitbürgern und den religiösen Autoritäten des Islam suchen. Ja, wir bitten um diese Gespräche, nicht nur im Rahmen eines einmaligen Events, sondern in einem gut vorbereiteten und langfristig angelegten Weg des Dialogs."
Evangelische und katholische Kirche gehen gemeinsam auf das Reformationsgedenken zu. Noch in diesem Jahr soll dazu eine liturgische Handreichung veröffentlicht werden. Ein Dreischritt von Buße, Freude und Hoffnung ist für die gemeinsame Veröffentlichung geplant. Das lutherisch/römisch-katholische Material soll Kirchen in aller Welt auf dem Weg ins Jahr 2017 die Möglichkeit eröffnen, ökumenisch einen Blick auf die 500 Jahre der Reformation zu werfen. Reformprozess
Im Rahmen der Reformationsdekade steht 2015 das Thema "Reformation - Bild und Bibel" im Mittelpunkt - spannende Bildfacetten sind dabei Licht und die Inszenierung von Licht. Das lässt sich gut am Beispiel der Peterskirche in Heidelberg zeigen: Ein Zyklus von neun Fenstern des Glaskünstlers Johannes Schreiter fasziniert mit einer zeitgenössischen abstrakten Formensprache. Jedes Fenster ist einem Thema zugeordnet. Schreiter hat seine Arbeiten im Zuge der Renovierung der Universitätskirche geschaffen. Für die Plattform "Kirche im Aufbruch" sind sie das "Projekt des Monats" Januar. Projekt des Monats der Internetplattform "Kirche im Aufbruch" Stiftungen
Gemeinde und Kirche im thüringischen Weira sind zwar beide klein, doch während erstere jung und lebendig ist, ist letztere alt und alles andere als intakt. Wettereinflüsse haben der Dorfkirche zugesetzt, deren Anfänge im 13. Jhd. liegen: Das Dach ist löchrig und immer wieder fallen Schindeln herunter. Das soll sich nun ändern - seit Jahren hat die Gemeinde dafür gearbeitet und Spenden gesammelt. Viele junge Familien engagieren sich. Auch die Stiftung KiBa fördert die Arbeiten. "Die Menschen bauen hier ihre Zukunft auf. Die Kirche in Weira wird wirklich gebraucht.", sagt Pfarrer David Wagner. In eigener Sache
Die Pressestelle der EKD ist wieder komplett. Theologin und Journalistin Claudia Maier verstärkt seit Anfang Januar 2015 als stellvertretende Pressesprecherin das Team in Hannover. Nach einem Theologiestudium in Göttingen und Berlin absolvierte Claudia Maier ein Vikariat in Berlin-Marienfelde. Ihre journalistische Ausbildung erhielt sie unter anderem an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin. Worte zum Tag
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