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EKD-Newsletter Nr. 483, 02. September 2014

ISSN 1616-0304


Inhalt

Kirchenpolitik

Lutherdekade und Reformationsjubiläum

Ökumene

Glauben

Reformprozess

Stiftungen

Worte zum Tag

Kirchenpolitik

Mit dem deutschen Überfall auf Polen begann vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg. Die Kirchen riefen zwar nicht mit „Hurra“ zu den Waffen, hielten sich aber mit Kritik zurück. Nur einzelne Geistliche erhoben ihre Stimme - oft mit Konsequenzen. In der „Stuttgarter Schulderklärung“ vom Oktober 1945 bekannten die evangelischen Kirchen erstmals ihre Mitschuld am Nationalsozialismus: „Durch uns ist unendliches Leid über viele Völker und Länder gebracht worden.“

Editorial

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Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider äußerte kurz vor der Kabinettsentscheidung über deutsche Waffenlieferungen in den Nordirak Verständnis für einen solchen Schritt. Das Evangelium gebiete zwar Gewaltverzicht. Dem Evangelium zu folgen, bedeute aber nicht „zuzusehen, wie andere gequält, geköpft, versklavt werden. Dietrich Bonhoeffer hat angesichts der Naziverbrechen den Schluss gezogen, dass es Situationen gibt, in denen es nicht ausreicht, die unter die Räder gekommenen zu verbinden. Dem Rad muss auch in die Speichen gegriffen werden – und sei es mit Gewalt. Dabei werden Menschen schuldig. Aber auch der Verzicht auf den Griff in die Speichen ist nicht schuldfrei.“

Erklärung des EKD-Ratsvorsitzenden zum Nord-Irak

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Es ist kaum vorstellbar, was sich derzeit in den Kurdengebieten im Norden des Iraks abspielt. Hunderttausende sind auf der Flucht vor den fanatischen Milizen des „Islamischen Staates“ (IS). Vor allem die religiösen Minderheiten wie Christen und Jesiden müssen überstürzt fliehen. Völlig mittellos brauchen sie dringend Hilfe. Eine Erstversorgung in kurdischen Städten betreibt die Diakonie Katastrophenhilfe gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen. Dazu ist das Hilfswerk auf Spenden angewiesen, um weiterhin Hilfe für die Flüchtlinge anzubieten.

Editorial

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Lutherdekade und Reformationsjubiläum

Mit Blick auf das kommende Themenjahr „Bild und Bibel“ der Reformationsdekade haben die Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste, die Deutsche Bibelgesellschaft und das Katholische Bibelwerk ihr umfangreiches Materialwerk zur Ökumenischen Bibelwoche 2015 vorgestellt. In neuem Gewand umfasst das Begleitmaterial für Kirchengemeinden ein Arbeitsbuch sowie Gestaltungshilfen, Gottesdienstentwürfe, Textbausteine und vieles mehr auf einer DVD. Die Bibelwoche steht unter dem Titel „Wissen, was zählt – Zugänge zum Galaterbrief“. 2015 jährt sich die Veranstaltungsreihe zum 80. Mal.

www.bibelonline.de

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Ökumene

„Staunenswert sind deine Werke” heißt es in Psalm 139. Das gilt auch im 21. Jahrhundert – auch wenn Theologie und Wissenschaft sich manchmal zu widersprechen scheinen. Das Staunen ist geblieben, sei es beim Blick in immer weitere Fernen des Alls oder sei es beim Studium des Mikrokosmos. Dabei kann der Glaube einen neuen Zugang eröffnen, denn er lässt uns die Welt als Wunder, Geschenk und als Lebensraum begreifen, dessen Teil wir sind und den wir mit unseren Kräften und Mitteln bewahren sollen. Und dabei wiederum hilft die Naturwissenschaft. So lautet denn auch das Motto des Schöpfungstages am 07. September „Staunen. Forschen. Handeln.“.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK)

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Beim ökumenischen Weltgebetstag der Frauen steht jedes Jahr ein anderes Land im Mittelpunkt: 2015 geht es um die Bahamas und die Menschen, die hier vor Mittelamerika leben. Wirklich bekannt ist der Inselstaat bei uns aber kaum. Abhilfe schafft eine umfangreiche Liste des Evangelischen Literaturportals Eliport: die enthaltenen Bücher umfassen kurze geschichtliche und gesellschaftliche Hintergrundinformationen und sind mit leicht nachvollziehbaren methodischen und didaktischen Hinweisen versehen. In Deutschland beteiligen sich jedes Jahr bis zu einer Million Frauen und Männer am Weltgebetstag. Die Wurzeln der inzwischen weltgrößten ökumenischen Basisbewegung reichen bis 1887 zurück.

www.eliport.de

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„Young reformers“ will Kontakte zwischen Jugendlichen und jungen Menschen herstellen, die sich in ihren Heimatkirchen engagieren und aktiv das Leben in ihren Gemeinden gestalten. Zu den Aktivitäten des Netzwerks zählen eine virtuelle Konferenz am Reformationstag und der „Wittenberg Workshop“ im August 2015 mit Delegierten aus allen Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB). Mit einem eigenen sozialen Netzwerk lädt der LWB ein, sich abseits von Facebook & Co mit dem persönlichen Glauben auseinanderzusetzen und Erfahrungen, Projekte und Ideen aus der kirchlichen Arbeit auszutauschen. „Young reformers“ ist Teil des LWB-Programms zum Reformationsjubiläum 2017.

www.youngreformers.net

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Glauben

Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider hat zur Weiterarbeit im friedlichen Miteinander der Kulturen und Religionen in Deutschland aufgerufen. Die multikulturelle und multireligiöse Gesellschaft in Deutschland sei noch lange nicht vollendet, sagte Schneider auf dem ökumenischen Kongress „MissionRespekt" in Berlin. In einem Abschluss-Kommuniqué bekräftigten die Teilnehmer ihre Überzeugung, dass es keine Alternative zum friedlichen Miteinander der Religionen geben könne. „Dies verlangt von uns als Christen ein einladendes Bekenntnis unseres Glaubens und die respektvolle Zuwendung zu Menschen anderer religiöser Überzeugungen.“ heißt es in der Erklärung.

EKD-Pressemitteilung

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Ein Blickfang für Kinderkirche und Klassenzimmer: Liebevoll illustriert erklärt die Kinder-Festtags-Bibel die kirchlichen Feiertage und ihre biblischen Hintergründe. Neben den bekannten Festtagen wie Weihnachten, Ostern oder Erntedank werden auch unbekanntere Festtage wie Michaelis oder der Johannistag vorgestellt. Durch das enthaltene Plakat haben Kinder das Kirchenjahr immer vor Augen.

www.bibelonline.de

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Reformprozess

Ein christliches Leben ist auch ein Leben auf die Zukunft hin. Schon im Hier und Jetzt glauben wir an das, was uns Gott für sein ewiges Reich verheißen hat. Für die Kirche bedeutet das, dass sie sich aktiv beteiligt an Bemühungen, diese Welt auch für künftige Generationen besser und gerechter zu gestalten. Dazu ist es nötig, den Blick auf neue Horizonte zu richten und visionäre Ansätze zu durchdenken. Ein herausragendes Beispiel dafür sind die „Tage der Utopie“ am Christian-Jensen-Kolleg im nordfriesischen Breklum. Sie verstehen sich als Inspirationsquelle für kommende Entwicklungen. Vertreter aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Kunst betreten mit den Teilnehmenden einen bisher nicht untersuchten Ort, Utopia – ganz ohne Pragmatismus. Für die Internetplattform „Kirche im Aufbruch“ ist dieses Utopia das „Projekt des Monats September“.

Editorial

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Stiftungen

Von außen sieht man der ornamentverzierten Orgel im sächsischen Meißen kaum Schäden an – spielbar ist das 1908 von Hermann Eule geschaffene Instrument aber schon seit vier Jahren nicht mehr. Anstelle der immer dringender werdenden Sanierungsarbeiten konnten in der Vergangenheit nur kleine Reparaturen ausgeführt werden. Inzwischen sind jedoch genügend Fördergelder und Spenden zusammengekommen und die Arbeiten werden vermutlich Mitte des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Damit erfährt die „Orgellandschaft Meißen“ eine große Bereicherung; denn mit der Eule-Orgel in St. Afra erhält nicht nur das einzige spätromantische Instrument der Region sein ursprüngliches Klangbild zurück – auch die Akustik der Kirche gilt unter Experten als einzigartig. St. Afra wurde in der Vergangenheit des öfteren für CD-Aufnahmen genutzt.

Pressemitteilung

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Worte zum Tag

Sei du Wächter an den Grenzen meiner Seele,
dass die Achtung groß werde
und aus mir strömen kann,
dass die Würde Flügel bekomme
und weit zu reisen versteht,
dass die Güte laufen lerne
und es bis zu meinem Nächsten schafft.

Thies Gundlach, Lass dich finden von meiner Sehnsucht. Gebete für alle Lebenslagen

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