EKD-Newsletter Nr. 481, 22. Juli 2014ISSN 1616-0304 |
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„Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“. Unter dieser Überschrift hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ein Wort zum 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges veröffentlicht. Darin ruft die EKD zu Gewaltlosigkeit auf und erinnert an die Aktualität der Friedensbotschaft des Evangeliums. Einsatz für das humanitäre Völkerrecht, Konfliktbearbeitung und Versöhnung seien die vordringlichsten Themen. Das Wort macht aber auch deutlich, dass die Kirchen damals bei Kriegsausbruch versagt haben. „Daraus müssen und wollen wir Lehren ziehen“, heißt es dort.
Paul Schneider, der „Prediger von Buchenwald“, gilt als erstes Opfer der Christen im Widerstand, die sich 1934 in der Bekennenden Kirche zusammenschlossen und aktiv gegen die Nationalsozialisten im Dritten Reich wirkten. „Die In-Frage-Stellung und Relativierung ihrer Macht und Herrschaft konnten und wollten die Menschenschinder nicht ertragen. Sie haben ihn deshalb geschlagen und der Lagerarzt hat ihn zu Tode gespritzt“, erinnerte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider im Gedenkgottesdienst zum 75. Todestag des in Buchenwald inhaftierten Pastors. Seine Predigten hätten den Häftlingen des Konzentrationslagers Trost und Ermutigung gespendet: „Folter und Töten werden ans Ende kommen.“
Liebe statt Prinzipien: Der scheidende EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider würde seine krebskranke Frau Anne auch gegen seine eigene Überzeugung bei der Sterbehilfe begleiten. In zwei bewegenden Interviews mit dem Nachrichtenmagazin „Stern“ und der Wochenzeitung „Die Zeit“ berichteten die Schneiders von ihrer Haltung zu Leben, Liebe und Sterben. Die Krebserkrankung Anne Schneiders fällt in eine Zeit, in der in Deutschland verstärkt über das Thema Sterbehilfe diskutiert wird. Der Rat der EKD hat bereits 2012 eine Erklärung veröffentlicht, in der er seine Position zur Sterbehilfe festlegt.
Für ein wachsames christliches Gewissen hat sich der Militärbischof Sigurd Rink ausgesprochen. Die Männer des 20. Juli wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Henning von Tresckow, Fabian von Schlabrendorff und Ludwig Beck seien vor allem ihrem Gewissen gefolgt und könnten heute Beispiel für Risikobereitschaft und persönlichen Mut sein. In der Tradition des Protestantismus entscheide das Gewissen weniger über Gut und Böse, sondern motiviere das eigene Handeln, sagte Rink. Das christliche Gewissen orientiere sich dabei notwendig an der Heiligen Schrift und lasse sich von ihr leiten.
Der Weltkirchenrat hat Israelis und Palästinenser zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. Der eskalierende Konflikt zwischen den beiden Parteien in Nahost müsse friedlich und gerecht gelöst werden, verlangte der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) zum Abschluss seiner diesjährigen Sitzung in Genf. Dialog müsse den bewaffneten Konflikt ersetzen. Der Rat drückte auch seine Solidarität mit den Kräften aus, die sich für ein friedvolles Zusammenleben der Palästinenser und Israelis stark machten.
Nach jahrelangem Ringen hat die Generalsynode der anglikanischen Kirche von England für die Bischofsweihe von Frauen gestimmt. Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. Irmgard Schwaetzer, begrüßt die Entscheidung. „Die Church of England hat den Wunsch der übergroßen Mehrheit der anglikanischen Christen umgesetzt“, sagte die Präses, die als ökumenischer Gast an der Generalsynode teilgenommen hat. Obwohl es in der Kirche von England seit 20 Jahren weibliche Priester gibt, war Frauen das Bischofsamt bislang verwehrt geblieben. Glauben
In aller Freiheit Entdeckungen im Land des Glaubens machen - das ist schon seit Januar 2013 auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD) möglich. Jetzt geht das erfolgreiche Projekt einen Schritt weiter baut weitere Barrieren ab: Sehbehinderte können sich den Kurs vorlesen lassen, Körperbehinderte müssen keine Stufen überwinden und Gehörlose finden eine Extraversion in Gebärdensprache. Menschen mit Leseschwäche können sich den Kurs anhören. Inhaltlich spannt sich ein Bogen von den eigenen Gottesbildern über die Auseinandersetzung mit Sünde bis hin zum Christ-Werden.
Rund 350 Gottesdienstbesucher haben eine besondere Tauffeier erlebt: im Freibad Bruchsal-Heidelsheim bei Karlsruhe war das Symbol der Taufe – das Wasser – quasi allgegenwärtig. Es ist bereits das zweite Mal, dass die evangelische Kirchengemeinde dort zu Gast ist. Man möchte nicht nur die Akzeptanz der Kirche stärken, sondern auch zentrale kirchliche Handlungen in die Öffentlichkeit bringen. In Taufvorbereitungskursen ging es darum, wie sich der eigene Glauben mit Kindern leben lässt. Und die Nachfrage ist groß – viele junge Familien sind nach Heidelsheim gezogen.
„Jugendliche machen Kirche – ihre Kirche – selber und füllen sie mit Leben“, fasst die Dekanatsjugendreferentin Daniela Mailänder den Workshop in der Nürnberger Jugendkirche „lux“ zusammen. Sieben junge Erwachsene, alle zwischen 18 uns 26 Jahren, lernen, wie man auf der Kanzel steht und eine Predigt hält. Wer das lutherische „Priestertum aller Gläubigen“ ernst nehme, der müsse eben die Gläubigen auch predigen lassen und sie mit dem nötigen Rüstzeug und Begleitung ausstatten, sagt die Jugendreferentin. Und: Wer predigt, für den wird der eigene Glaube greifbar. Medien
Die christliche Kinder-TV-Sendung „Hallo Benjamin!“ hat erstmals eine Themenserie als Cross-Media-Projekt aufbereitet. Passend zur Ferien- und Urlaubszeit dreht sich dabei alles rund um das Meer. Die Kirchenmaus Benjamin, das Maskottchen der Serie, führt als Meeres-Experte neben Moderatorin Tina durch die Sendung und wird für drei Folgen zur „Meermaus Benjamin“. Alle Folgen sind auch im Internet auf der „Meermaus-Seite“ zu sehen. Hier können die Kinder auch weiter in die Meereswelt eintauchen.
Die dreimal im Jahr erscheinende Zeitschrift „Liturgie und Kultur“ der Liturgischen Konferenz für Gottesdienst, Musik und Kunst hat in der aktuellen Ausgabe 2-2014 einen Themenschwerpunkt zum Ersten Weltkrieg: „Das Schicksalsjahr 1914 und das Gedenken an den 1. Weltkrieg im Jahr 2014“. Beiträge zur damaligen Rolle des Christentums und der Kirchen, zu friedensethischen Fragen und theologischen Erwägungen werden ergänzt durch einen Gottesdienstentwurf und Impulsen für Gedenkfeiern.
Sprache ist nicht nur ein Spiegel unseres Alltags und unserer Wertvorstellungen, sondern schafft auch Wirklichkeit. Kirche, Diakonie und Entwicklungsarbeit setzen sich für gerechtere Lebensverhältnisse ein - die Geschlechtergerechtigkeit ist dabei ein unverzichtbarer Baustein. Dazu gehört auch eine Sprache, die Frauen und Männer hörbar und sichtbar macht. Faltblatt „Geschlechtergerechte Sprache“ Kultur
Das kommende Jahr 2015 wird in Vorbereitung des Reformationsjubiläums unter dem Motto „Reformation und Bild“ stehen. Dazu ist jetzt in Hildesheim die Wanderausstellung „ReFORMation“ zu sehen. Zwölf Studierende der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) haben mit ihren Exponaten einem Thema der Reformation eine neue Form gegeben. Sie wollen den Blick darauf lenken, wie von Zeugnissen und Errungenschaften, Worten und Bildern der Vergangenheit für die Zukunft gelernt werden kann. Kooperationspartner der Hochschule ist die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers.
„Musik weckt Empfindungen, ruft Erinnerungen wach, bringt zusammen – über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg.“. Der Pastor und Liedermacher Fritz Baltruweit wirbt für das Projekt „Musik zum Teilen” von Brot für die Welt. Die Aktion unterstützt ein Ausbildungszentrum in Bukavu (Republik Kongo). Hier haben ehemalige Kindersoldaten, Straßenkinder, Opfer sexueller Gewalt und ledige Mütter die Chance, sich ein Leben Stiftungen
Das älteste Gemeindemitglied im brandenburgischen Alt Töplitz besteht aus Pfeifen und Registern: seit 1879 verrichtet die Orgel treu und zuverlässig ihren Dienst. Geschaffen wurde das Instrument von Carl Eduard Gesell (1845-1894) nach einem Entwurf von Carl Friedrich Schinkel. 140 Jahre hat das Instrument fast unverändert überstanden. Lediglich ihre originalen Prospektpfeifen hat sie verloren. Die wurden – wie fast überall in Deutschland – mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs eingeschmolzen. Jetzt wird die Orgel grundlegend saniert. Die Stiftung Orgelklang hat die Gesell-Orgel zur „Orgel des Monats“ gekürt. Worte zum Tag
Laß dich nicht ängstigen, nichts dich erschrecken. Alles geht vorüber. Gott allein bleibt derselbe. Wer Gott hat, der hat alles. Gott allein genügt. Feedback
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