EKD-Newsletter Nr. 466, 09. November 2013ISSN 1616-0304 |
InhaltKirchenpolitikSynode
Ökumene
Lutherdekade und Reformationsjubiläum
Worte zum TagKirchenpolitik
„Mit Trauer und Scham gedenkt die Evangelische Kirche in Deutschland dieser Ereignisse und erinnert an die mit den Novemberpogromen von 1938 verbundene Schuld“, erklärte der Vorsitzende des Rates der EKD, Nikolaus Schneider, anlässlich des Gedenkens an die Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung in Deutschland am 9. und 10. November vor 75 Jahren. „Die Erinnerung an die durch die Nationalsozialisten verübten Progrome mahnt uns, in unserem Land und anderswo einer solchen Barbarei entgegenzutreten“, so Schneider. Das heiße auch, vor den immer wieder laut werdenden antisemitischen, rassistischen und rechtsradikalen Parolen nicht zurückzuweichen. Synode
Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Gerhard Ulrich, sieht die Rolle der Kirche darin, die Menschen zu ermutigen, „im privaten und öffentlichen Bereich Verantwortung zu übernehmen“. Das schließe auch ein, Leitungsverantwortung zum Nutzen aller zu übernehmen. In seinem Bericht vor der VELKD-Generalsynode sagte er: „Wenn Kirche sich nicht einmischt in politische Angelegenheiten, wenn Menschenrechte bedroht oder Flüchtlinge abgewiesen werden, dann ist Kirche nicht Kirche, dann verrät sie ihren Auftrag geradezu.“
Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad ist neuer Vorsitzender der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der EKD. Schad wurde am 8. November in Düsseldorf zum Nachfolger des badischen Landesbischofs Ulrich Fischer gewählt, der seit 2003 an der Spitze des Zusammenschlusses unierter Landeskirchen stand und im nächsten Jahr in den Ruhestand geht. In seiner Vorstellungsrede sagte Schad, es gehe darum, dass die Kirchen verschiedener Bekenntnisgrundlagen zusammen eine ausstrahlungsstarke evangelische Kirche bildeten. Die unterschiedlichen Prägungen in der evangelischen Kirche brauchten und bereicherten einander.
Schon der Name des Platzes vor Düsseldorfs größter protestantischen Kirche passt zum evangelischen Ambiente: Martin-Luther-Platz. Hier findet am Sonntag ein feierlicher Gottesdienst statt, mit dem die Synode der EKD ihren Anfang nimmt. Das ZDF überträgt den Gottesdienst, der unter dem Motto „Wir müssen reden, Gott“ steht, live ab 9.30 Uhr. Predigen wird der rheinische Präses Manfred Rekowski. Eröffnungsgottesdienst der EKD-Synode Ökumene
Als erste Frau und erste Afrikanerin in der 65-jährigen Geschichte des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) ist die Kenianerin Agnes Abuom zur Vorsitzenden des ÖRK-Zentralausschusses gewählt worden. Abuom kommt aus der Anglikanischen Kirche von Kenia. Sie folgt dem lutherischen Theologen Walter Altmann aus Brasilien. Dem Zentralausschuss gehören 150 Delegierte an, davon sechs Deutsche – unter ihnen ist auch der Kasseler Bischof Martin Hein.
Die zehnte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) debattierte zwölf öffentliche Erklärungen zu Themen von der Politisierung von Religionen bis hin zu Wegen zu einer atomwaffen- und atomenergiefreien Welt. Fast zwei Wochen lang wurde in Busan in täglichen Plenar- und zahlreichen Ausschuss-Sitzungen, ökumenischen Gesprächen und Workshops gemeinsam gearbeitet. Was sind die wichtigen Themen aus Busan?
2,6 Millionen Syrerinnen und Syrer haben ihr Land seit Beginn des Bürgerkrieges im Jahr 2011 verlassen. Die meisten davon leben derzeit in den Nachbarstaaten. Wie schwierig die Situation dort angesichts des bevorstehenden Winters ist, davon hat sich vor wenigen Tagen der Ratsvorsitzende der EKD, Nikolaus Schneider, überzeugt. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Norbert Trelle, ist Schneider nach Jordanien gereist. „Mehr Hilfe für die Region ist unerlässlich“, appellierten die Vertreter der beiden großen Kirchen. „Wir hoffen, dass die evangelischen und katholischen Gemeinden in den kommenden Wochen verstärkt auf die Arbeit der Hilfswerke in der Region aufmerksam machen und diese finanziell unterstützen.“
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau, Volker Jung, hat sich für einen grundlegend neuen Ansatz im Zusammenleben mit Menschen fremder Herkunft ausgesprochen. Die Vorstellung, vermeintlich Fremde in eine homogene Aufnahmegesellschaft integrieren zu müssen, werde der Realität nicht mehr gerecht, sagte Jung. Alle müssten lernen, "mit zunehmender Vielfalt umzugehen". Auch Asylbewerber und Menschen ohne festen Aufenthaltsstatus dürften nicht ausgegrenzt werden. Jung ist auch Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration in der EKD.
Mit einem Gottesdienst wird am 10. November in Münster die diesjährige Ökumenische Friedensdekade bundesweit eröffnet. Unter dem Motto "Solidarisch?" wollen die christlichen Kirchen zu Diskussionen über Hilfen für Armuts- und Kriegsflüchtlinge anregen. Seit 1992 werden die zehn Tage vor dem Buß- und Bettag als "Ökumenische Friedensdekade" begangen, in diesem Jahr vom 10. bis zum 20. November. Die Friedensdekade 2013 steht unter der Schirmherrschaft von Margot Käßmann, der Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017. Getragen wird die Friedensdekade von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und einer Reihe von Friedens- und Menschenrechtsorganisationen. Lutherdekade und Reformationsjubiläum
In einem Gottesdienst in der voll besetzten Heiliggeistkirche in Heidelberg überreichte der EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider, am Reformationstag die Martin-Luther-Medaille an den ehemaligen EU-Parlamentspräsidenten Prof. Dr. Jerzy Buzek. Dieser bedankte sich mit einer bewegenden Rede. „Ich nehme diese Medaille mit größter Freude entgegen und fühle mich durch diesen Preis über alle Maßen beschenkt, doch die Zahl der Gaben, mit denen ich dank Luther beschenkt wurde, ist wesentlich größer.“
Am Reformationstag ist das Themenjahr „Reformation und Politik“ im Rahmen der Lutherdekade eröffnet worden. Die Predigt im Festgottesdienst wurde von Margot Käßmann, Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017, und der bayerischen Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler gemeinsam gehalten. Die Festrede im Augsburger Rathaus hielt der Vorsitzende der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD und ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier. Dialogpredigt und Festrede zur Eröffnung Worte zum Tag
Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind. Feedback
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