EKD-Newsletter Nr. 449, 26. Februar 2013ISSN 1616-0304 |
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Lutherdekade und ReformationsjubiläumMedienÖkumeneReformprozessStiftungenWorte zum TagKirchenpolitik
Aus Sicht der EKD ist es ethisch geboten, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und Verantwortungsbereitschaft im Zusammenleben zu stärken. Das erklärte der EKD-Vizepräsident und Leiter der Hauptabteilung "Öffentliche Verantwortung", Friedrich Hauschildt, zur aktuellen Debatte um die Homo-Ehe. Über die rechtlichen Regelungen für gleichgeschlechtliche Partnerschaften sei eine gründliche gesellschaftliche Debatte zu führen. Das Streben nach mehr Gleichberechtigung für gleichgeschlechtliche Partnerschaften werde von der evangelischen Kirche begrüßt. Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts und Vorsitzende der EKD-Kammer für Öffentliche Verantwortung, Hans-Jürgen Papier, wies darauf hin, dass die Unterscheidung nach der sexuellen Orientierung grundsätzlich verfassungsrechtlich unzulässig sei. Der Gesetzgeber habe nach geltendem Verfassungsrecht keine Wahl mehr.
Die Synode der Nordkirche hat den 61-jährigen Gerhard Ulrich in der vergangenen Woche im Lübecker Dom zum ersten Landesbischof gewählt. Er ist damit der leitende Geistliche für 2,25 Millionen evangelische Christen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Für die EKD gratulierte der Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider. „Mit der neuen Kirchenleitung im Norden heißt es nun: Die Segel sind gesetzt - volle Kraft voraus", schreibt Schneider in seiner Gratulation.
Im Kampf gegen den Hunger von mehr als 870 Millionen Menschen auf der Welt haben sich die evangelische und katholische Kirche und die Bundesregierung für eine Stärkung der Landwirtschaft in Entwicklungsländern ausgesprochen. Zu Beginn der Fastenzeit erklärten die Bundesministerin, Ilse Aigner, der Leiter des Kommissariats der katholischen deutschen Bischöfe, Prälat Karl Jüsten, und der Bevollmächtigte des Rates der EKD, Bernhard Felmberg, es müssten alle Anstrengungen unternommen werden, um die Entwicklungszusammenarbeit auf die Ernährungssicherung in den betroffenen Regionen zu konzentrieren und die Teilhabe der Bevölkerung vor Ort zu stärken.
Am 3. März 2013 findet in Deutschland und mehreren EU-Staaten der ökumenisch getragene „Internationale Tag des freien Sonntags“ statt. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und der Ratsvorsitzende der EKD, Nikolaus Schneider, rufen dazu auf, den Sonntag als freien Tag zu schützen und zu bewahren: „Leider müssen wir feststellen, dass die Zahl derjenigen, die sonntags arbeiten, in Deutschland rasant und branchenübergreifend ansteigt. Dabei ist der Sonntag nicht nur für uns Christen eine heilsame Unterbrechung und damit das Gegenbild zur Ausrichtung des gesamten Lebens an Erfordernissen der Wirtschaft.“ Lutherdekade und Reformationsjubiläum
Erscheint das Jubiläum der Reformation 2017 zu überhöht? Keinesfalls, sagt Margot Käßmann, die Botschafterin des Rates der EKD – der Protestantismus in Deutschland und weltweit sei souverän genug, die Schattenseiten Luthers und der Reformation nicht auszublenden. Auch im laufenden Themenjahr „Reformation und Toleranz“ der Lutherdekade komme es darauf an deutlich zu machen, welche Begrenzungen in der Reformationszeit entstanden seien. Medien
Gegenwärtig wird in einigen Landeskirchen der VELKD und der EKD versucht, offene Fragen der kirchlichen Lehre, der Lebensführung oder der Lebensordnung zu klären. Dazu gehören beispielsweise die Aufnahme eines Artikels in kirchliche Verfassungen, der sich auf das Verhältnis der lutherischen Kirchen zum Judentum bezieht, oder aktuelle Diskussionen zur Frage des Zusammenlebens homosexueller Pfarrerinnen und Pfarrer im Pfarrhaus. In ihrer Reihe „Texte aus der VELKD“ hat die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) jetzt Beiträge zum Thema „magnus consensus“ (große Übereinstimmung) veröffentlicht. Die beiden Arbeitspapiere stehen für theologisch Interessierte in Kirche und Gesellschaft ab sofort online zur Verfügung.
Zehn „Geschichten aus der Bibel für Kinder“ sind jetzt in einer Box zusammen mit den entsprechenden Trickfilmen auf DVD erschienen. Die Autorin, Tanja Jeschke, erzählt die biblischen Geschichten einfühlsam, anschaulich und klar. Die Illustratorin, Marijke ten Cate, hat die Erzählungen in fröhliche Bilder mit intensiver Leuchtkraft übersetzt. Die Bilderbücher eignen sich für Kinder ab drei Jahren zum gemeinsamen Anschauen und Vorlesen in der Familie, der Kinderkirche, im Kindergarten und in der Grundschule. Ökumene
Neue Anstöße für die Ökumene erhofft sich der Ratsvorsitzende der EKD, Nikolaus Schneider, vom künftigen Papst. Er wünsche sich, dass der Nachfolger von Benedikt XVI. den ökumenischen Aufbrüchen des Zweiten Vatikanischen Konzils neuen Schwung verleihe, sagte er in einem Gespräch mit dem epd.
Das evangelische Magazin „chrismon“ zeichnet besonders aktive Kirchengemeinden aus. Insgesamt 13.000 Euro Preisgelder winken den Gemeinden, die zeigen, „was sie in Bewegung setzen“. Gesucht werden Gemeinden, die Außerordentliches leisten, etwa Musicals aufführen, Kirchen in Eigenregie renovieren oder es mit einem Sport-Team bis in die Regionalliga schaffen. Mitmachen kann jede Gemeinde, die der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland angehört. Reformprozess
Südamerikanische Klänge sind in manchen Gottesdiensten der Kölner Lutherkirche zu hören, denn hier dreht sich alles um den Tango: seinen Ursprung hat dieser leidenschaftliche Tanz in den argentinischen Hafenstädten des 19. Jahrhunderts, wo die unterschiedlichsten Gesellschaften und Ethnien aufeinander trafen. Vereint hat sie die Suche nach Auswegen aus Armut und Hoffnungslosigkeit. Im Tango drückt sich das alles aus: Sehnsucht, Einsamkeit, Leidenschaft, Erotik und Wut. Heute, im Zeitalter von Hartz VI, Unsicherheit und einer immer schneller werdenden Welt wiederholt sich die Geschichte – und mit ihr der Tango. Bei den Tango-Gottesdiensten ist die Kirche voll und es kommen auch diejenigen, die mit Religion nicht mehr viel am Hut haben. Für die Internetplattform „Kirche im Aufbruch“ ist der „Tango-Gottesdienst“ das Projekt des Monats. Stiftungen
Für die Orgel ihrer Heimatgemeinde gehen die Konfirmanden im nordhessischen Hoof buchstäblich baden: beim „Sponsorenschwimmen“ sammeln sie für jede geschwommene Bahn einen Förderbetrag für die Sanierung der romantischen Orgel, deren Baujahr exakt hundert Jahre zurückliegt. Orgelbaumeister Eduard Vogt aus Korbach setzte damals auf die neueste Technologie im Orgelbau und steuerte die Pfeifen pneumatisch an. Die Technik ist kaum anfällig und sorgt für einen besonders weichen Klang. Allerdings stellt sie hohe Anforderungen an das Können des Organisten, denn jeder Ton erklingt mit leichter Verzögerung. Zu Erntedank soll die Sanierung abschlossen sein. Die Stiftung Orgelklang fördert die Arbeiten und hat das Instrument zur „Orgel des Monats“ gekürt. Worte zum Tag
Wenn der Glaube eine Wand zwischen den Menschen aufragen lässt, hilf ihnen, diese zu überwinden. Feedback
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