EKD-Newsletter Nr. 448, 12. Februar 2013ISSN 1616-0304 |
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Lutherdekade und Reformationsjubiläum
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Der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Nikolaus Schneider, hat ein Umdenken reicher Gesellschaften gefordert, um Arme am Wohlstand zu beteiligen. Er teile die Auffassung, dass neue Leitbilder für Wirtschaft, Politik und den Lebensstil des Einzelnen nötig seien, sagte Schneider in einer Vorlesung an der Technischen Universität Berlin. Der evangelische Theologe plädierte dabei erneut für eine "Ethik des Genug". Er forderte zudem, neue Maßstäbe für die Bewertung von wirtschaftlichem Erfolg zu entwickeln. Das Bruttoinlandsprodukt sei kein Maß für Wohlfahrt und Lebensqualität. Er sprach sich außerdem für gerechtere Handelsbedingungen aus.
Der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Nikolaus Schneider, hat die Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. mit großem Respekt zur Kenntnis genommen. „Dass Papst Benedikt, der im 86. Lebensjahr steht, von sich aus das Amt abgibt, empfinde ich als bewegend.“ In besonderer Weise denke Schneider an die Begegnung 2011 im Augustinerkloster zu Erfurt zurück, wo Papst Benedikt an einer Lutherstätte die existentielle Frage Martin Luthers ,Wie bekomme ich einen gnädigen Gott‘ in eindrucksvoller Weise aufgenommen habe. „Ich danke auch im Namen des Rates der EKD für alle theologischen Gespräche und Diskussionen.“
Der Friedensbeauftragte der EKD, Renke Brahms, lehnt Militäreinsätze gegen Terroristen ab. „Terrorismus ist ein Verbrechen und kein Anlass zum Krieg“, sagte er bei einem Studientag im Zentrum Innere Führung der Bundeswehr in Koblenz. Der evangelische Militärbischof Martin Dutzmann sprach sich auf der Tagung gegen die gezielte Tötung von Terroristen durch bewaffnete Drohnen aus: „Das ist rechtlich und ethisch nicht hinnehmbar.“ Der Kommandeur des Zentrums Innere Führung, Alois Bach, kritisierte die mangelnde Solidarität der Gesellschaft mit den Soldaten.
Auf Europas größter Bildungsmesse, der „didacta“ vom 19. bis 23. Februar in Köln, präsentieren die evangelischen Landeskirchen und die katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen sowie die EKD eine Sonderschau zum Thema „Religion bildet“. In diesem Jahr liegt ihr Schwerpunkt bei den Beratungen und Veranstaltungen auf inklusiver Bildungsarbeit, auf neuen Medien („social media“) und der Bedeutung des Religionsunterrichts im Bildungs- und Wertediskurs. www.kirche-auf-der-bildungsmesse.de Lutherdekade und Reformationsjubiläum
Das Christentum und andere Religionen haben einzigartige Möglichkeiten, Toleranz und Frieden zu stärken – nach Überzeugung von Dr. Margot Käßmann müssen diese Potenziale viel stärker beachtet, genutzt und gefördert werden. Die Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 eröffnete in der vergangenen Woche in der Dortmunder Reinoldikirche die Reihe „Alle Achtung“ der Evangelischen Kirche von Westfalen im Jahr der Toleranz.
In den frühen Morgenstunden des 18. Februars 1546 beendete Martin Luther in seiner Geburtsstadt Eisleben seinen letzten Weg. Das ursprüngliche Sterbehaus des Reformators ist nicht mehr erhalten. Die jetzt wiedereröffnete Ausstellung im erweiterten Museum jedoch erschließt dem Besucher neben kulturgeschichtlichen Aspekten auch eine theologisch-existentielle Dimension des Todes von Martin Luther. Thematisch geht es ganz konkret um die letzten Tage und Stunden des Reformators in einer "inszenierten Ausstellung, die alle Sinne anspricht", wie Projekt- und Museumsleiter Christian Philipsen die Wiedereröffnung beschreibt. Das Sterbehaus war wegen der Umbauarbeiten zwei Jahre geschlossen. Ökumene
Vierzehn Stationen hat ein Kreuzweg – er vergegenwärtigt damit den Leidensweg Christi von seiner Gefangennahme bis hin zum Tod am Kreuz. Ein Kreuzweg lässt sich alleine oder als Gruppe beten und erleben. Der Beginn der Fastenzeit oder später die Karwoche vor Ostern sind traditionelle Anlässe für einen Kreuzweg. Seit 1958 lädt der Ökumenische Kreuzweg der Jugend ein, sich dem Geschehen von Kreuzigung und Erlösung zu nähern. Seine Vergangenheit ist eng mit der deutsch-deutschen Geschichte verbunden – er verbindet ein geteiltes Land ebenso wie die Menschen unterschiedlicher Konfessionen. Heute sieht die Welt anders aus, aber Nöte und Sorgen sind geblieben. Es gilt, gemeinsam noch viele Grenzen zu überwinden.
Der Titel ist weniger eine mathematische Formel, sondern vielmehr ein Kongress: bei „Kirche hoch zwei“ geht es nur am Rande um Regeln und Gesetzmäßigkeiten. Im Zentrum steht die konkrete Frage nach der Kirche der Zukunft. Es geht um Träume und Visionen, um Leidenschaft und die Suche nach einem gemeinsamen Weg – gerade letzteres ist vor dem Hintergrund der ökumenischen Ausrichtung von „Kirche hoch zwei“ ganz wörtlich zu nehmen, denn der Kongress wird von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und dem katholischen Bistum Hildesheim ausgerichtet. Über 1.000 engagierte junge Menschen werden in Niedersachsen erwartet: „Wir versprechen interessante Menschen, Ideen und Inspiration – bei Kirche hoch zwei, Kirche in einer neuen Dimension.“. Stiftungen
Der eindrucksvolle Reformationsaltar von Lucas Cranach in der Stadtkirche St. Marien ist weltberühmt. Hier predigten neben Martin Luther auch die großen Reformatoren Johannes Bugenhagen und Philipp Melanchthon. Und als neuzeitliches Highlight hat die UNESCO die Wittenberger Kirche 1996 zum Weltkulturerbe erklärt. Das bringt eine entsprechend große Verantwortung mit sich und bis zum Reformationsjubiläum 2017 sollen alle nötigen Sanierungsmaßnamen in St. Marien abschlossen werden. Die ersten Gerüste im Inneren stehen bereits; Fenster, Türen, Wände, Decken, der Fußboden und die technische Ausrüstung werden instand gesetzt. Danach sind die Türme an der Reihe. Für Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist St. Marien zu Wittenberg die „KiBa-Kirche des Monats“. Worte zum Tag
Herr, allmächtiger Gott, du lenkst die Herzen der Menschen. Wir bitten dich: Gib, daß alle, die Macht haben und Verantwortung tragen, erkennen und tun, was dem Frieden und der Gerechtigkeit dient. Feedback
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