EKD-Newsletter Nr. 438, 16. Oktober 2012ISSN 1616-0304 |
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Der Rat der EKD hat die Auszeichnung der Europäischen Union mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt. „Diese Auszeichnung drückt eine große Anerkennung für das Friedensprojekt Europa aus“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Jochen Bohl, in Hannover. „Sie bietet einen Anlass, im gegenwärtigen Krisenmanagement einen Moment innezuhalten und als Bürgerin und Bürger Stolz zu empfinden, Teil dieser ausgezeichneten Gemeinschaft zu sein.“ Die EKD setzt sich gemeinsam mit anderen Kirchen in Europa für die zukünftige Gestaltung eines freien, demokratischen und sozialen Europas ein. Der Rat beschloss auf seiner Sitzung am Freitag, einen ökumenischen Diskussionsprozess zur Stärkung des europäischen Zusammenhalts mit den Partnerkirchen in Europa zu beginnen. Ein Thesenpapier dazu soll veröffentlicht werden.
Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hat davor gewarnt, die sozialen Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise in der EU zu ignorieren. Es habe sich gezeigt, dass die vorrangige Konzentration auf Sparprogramme und Haushaltskonsolidierung kurzfristig verheerende soziale Auswirkungen in den betroffenen Ländern habe, heißt es in einem Wort zur Lage in Europa, das die Vollversammlung beschloss. Die Versammlung von 105 evangelischen Kirchen stand unter dem Motto „Frei für die Zukunft“. Die Delegierten beschlossen unter anderem das Projekt „Europa reformata“ zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017.
Am vergangenen Wochenende feierte die deutschsprachige evangelische Gemeinde in Athen ihr 175jähriges Bestehen. Der Auslandsbischof der EKD, Martin Schindehütte, war vor Ort und hat die Predigt im Festgottesdienst gehalten. „Die deutsche Gemeinde in Athen steht für Versöhnung und Zusammenhalt in Europa“, sagte der Auslandsbischof im Vorfeld der Reise. „In dieser für Griechenland so schwierigen Zeit setzt sie deutliche Zeichen der Solidarität. Aktuell hat die Gemeinde zum Beispiel die Aktion ‚Geben gibt‘ gestartet, mit der Bedürftige unterstützt werden sollen.“
Immer häufiger stranden Flüchtlinge auf der Suche nach Schutz in Europa in Haftanstalten an den Außengrenzen der Europäischen Union. 70 Expertinnen und Experten aus dreizehn europäischen Ländern trafen sich zur 14. Europäischen Asylrechtskonferenz. Die Evangelische Kirche in Deutschland unterstützte die Tagung in Warschau. Der Fokus lag auf der Situation an den Ostgrenzen der Europäischen Union, dem Asylsystem in Polen und der Rolle der europäischen Grenzschutzagentur Frontex. Medien
Die Situation im Nahen Osten ist gegenwärtig sowohl aufgrund der politisch instabilen Lage in vielen Staaten wie auch durch den sich zuspitzenden Konflikt zwischen Iran und Israel besonders spannungsgeladen. Christinnen und Christen fragen angesichts dieser Entwicklungen nicht nur nach politischen Lösungswegen, sondern auch nach einem angemessenen Verständnis des Staates Israel und damit verbunden nach einer theologisch verantworteten und zeitgemäßen Deutung biblischer Landverheißungen. Unter dem Titel „Gelobtes Land? Land und Staat Israel in der Diskussion“ ist hierzu eine Orientierungshilfe erschienen. Das 128-seitige Taschenbuch wurde im Auftrag der EKD, der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) von den Mitgliedern des gemeinsamen Ausschusses „Kirche und Judentum“ erarbeitet. Lutherdekade und Reformationsjubiläum
Der Musiker und Dirigent Helmuth Rilling wird in diesem Jahr mit der Martin-Luther-Medaille des Rates der EKD ausgezeichnet. Der 79-jährige Leiter der Bachakademie in Stuttgart ist der siebte Preisträger der Medaille. Die Auszeichnung wurde vom Rat der EKD 2008 eingerichtet, um besondere Verdienste um den deutschen Protestantismus zu würdigen. Helmuth Rilling hat durch sein Lebenswerk beispielhaft zur Verkündigung des Evangeliums im Medium der Musik beigetragen und die Musik Johann Sebastian Bachs international bekannt gemacht. Die Verleihung der Martin-Luther-Medaille durch den EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Nikolaus Schneider, findet am 31. Oktober in der Thomaskirche in Leipzig statt.
Am Gründonnerstag 1530 wanderte Martin Luther vom thüringischen Sonneberg aus nach Neustadt, um am Karfreitag in der dortigen St. Georgskirche zu predigen. Noch am gleichen Tag ging er über Rödental weiter nach Coburg. Das ist historisch verbürgt – und kann jetzt auch mit der neu eröffneten Südschlaufe des Lutherwegs auf eigene Faust nachvollzogen werden. Die Etappe verbindet die Länder Thüringen und Bayern. Regionalbischöfin Dorothea Greiner warb für das Pilgern auf dem Lutherweg. Vom Reformator könne man die Freude über Christus lernen, die Freiheit von Angst durch den Glauben und das Vertrauen auf die Gnade Gottes. Landeskirchliche Pressemiteilung Reformprozess
Damit sich Jugendliche und Senioren etwas näher kommen, müssen manchmal erst Brücken zwischen den Generationen geschlagen werden. Beim Projekt „Kultur-Arche“ im Marienstift Braunschweig hat man diesbezüglich eine Menge Erfahrung – seit 2003 finden hier regelmäßige Begegnungen zwischen den Bewohnern eines Altenpflegeheims und Schülern statt. Die Arche setzt religiöse, sportliche, musische und politische Schwerpunkte und schafft damit tragfähige Verbindungen zwischen Jung und Alt. Für die Internetplattform geistreich.de ist die „Kultur-Arche“ das Projekt des Monats. Projekt des Monats: Kultur-Arche Aus den Landeskirchen und Werken
„Hell. Wach. Evangelisch.“ ist auch in diesem Jahr das Motto der „Churchnight“ zum Reformationstag am 31. Oktober. Seite 2006 transferiert das Projekt von EKD und Evangelischem Jugendwerk Württemberg Luthers Reformthesen in die heutige Zeit, denn was Luther vor beinahe 500 Jahren elektrisierte, berührt die Menschen auch heute. „Churchnight“ ist vielfältig und kaum in wenigen Sätzen zusammenzufassen, das Spektrum kann von einem Jugendgottesdienst mit Thesenanschlag bis zur reformatorische Kürbiskochshow reichen – hier verbindet sich Fantasie mit einem elementaren Glaubenszeugnis. Bundesweit laden die Kirchen zu Veranstaltungen ein; die Website churchnight.de listet sie auf und weist den Weg. Diakonie
Mit dem Material zum Jahresthema „Alt sein“ hat das Diakonische Werk die vierte Einheit für den Unterricht in der Primarstufe und den Sekundarstufen I und II zu Themen der Diakonie vorgelegt. Ziel ist, verschiedene Kompetenzen der Heranwachsenden zu fördern, Kenntnisse zu erweitern und Fähigkeiten sowie persönliche Einstellungen fortzuentwickeln. Schülerinnen und Schüler sollen sich damit auseinandersetzen, dass aus christlicher Sicht jeder Mensch, egal ob alt oder jung, als Geschöpf Gottes über Fähigkeiten verfügt, die er für sich und andere einsetzen kann. Die Materialien stehen im Internet. Unterrichtsmaterialien zum Herunterladen Worte zum Tag
Gott liebt uns nicht, weil wir so wertvoll wären, sondern es ist genau umgekehrt: Wir sind so wertvoll, weil Gott uns liebt. Feedback
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