EKD-Newsletter Nr. 434, 05. September 2012ISSN 1616-0304 |
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Kirchenpolitik
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Worte zum TagÖkumene
Prominente Katholiken und Protestanten fordern die Überwindung der Kirchenspaltung. Dazu haben sie in Berlin einen Appell für mehr Ökumene vorgestellt. Zu den mehr als 20 Erstunterzeichnern zählen der Fernsehmoderator Günther Jauch, der Schriftsteller Arnold Stadler, Altbundespräsident Richard von Weizsäcker, die SPD-Politiker Frank-Walter Steinmeier und Wolfgang Thierse sowie die CDU-Politiker Norbert Lammert und Thomas de Maizière. Lammert und Thierse hatten den Aufruf initiiert. Thies Gundlach, Vizepräsident des EKD-Kirchenamtes, betonte, dass es gut und wichtig sei, „dass Christenmenschen die Initiative ergreifen und Kirche gestalten wollen“. Dies entspreche der reformatorischen Tradition. „Große Zustimmung findet auch die Überlegung der Initiative ‚Ökumene jetzt‘“, den weiteren Weg der Ökumene nicht allein in der Verantwortung der Kirchenleitungen zu sehen, sondern daran zu erinnern, dass die Stärkung der Einheit eine Aufgabe aller Christinnen und Christen ist.“ epd-Meldung und weitere Informationen
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat ein neues Konzept für Mission und Evangelisation entwickelt. In Zukunft sollten Menschen „an den Rändern der Gesellschaft“ gleichberechtigt bei der Verkündigung des Glaubens mitwirken, heißt es in einem Papier, das der Zentralausschuss des ÖRK verabschiedet hat. Das Dokument soll der nächsten ÖRK-Vollversammlung vorgelegt werden, die 2013 im südkoreanischen Busan tagt. Kirchenpolitik
Am 3. September feierte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider seinen 65. Geburtstag. Zu diesem Anlass würdigte ihn der stellvertretende Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Jochen Bohl (Dresden). Er beschrieb Schneider in seinem Glückwunschschreiben als „sozial engagierten Theologen“, der „nah bei den Menschen“ sei. Schneider habe die Fähigkeit, das Evangelium mit „klaren und warmen Worten, allem Volk‘ weiterzusagen.“ Dies sei eine „wichtige Gabe“ in einer Zeit, die zunehmend auch von Traditionsabbruch geprägt sei.
Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider dringt auf ein Verbot kommerzieller Sterbehilfe. "Es darf kein Geschäft werden, Menschen zum Tode zu bringen", sagte der oberste Repräsentant der evangelischen Kirche und stellte sich damit hinter ein entsprechendes Gesetzesvorhaben aus dem Bundesjustizministerium, über das die Bundesregierung in der vergangenen Woche beraten hat. Zugleich verwies der rheinische Präses im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) aber auf die Grenzen des Strafrechts bei ethischen Konflikten: "Man kann nicht alles in Gesetzen regeln." Medien
Der WDR-Film „Kehrtwende“ wird in diesem Jahr mit dem Robert Geisendörfer Preis ausgezeichnet. Der Medienpreis der Evangelischen Kirche geht an Autor Johannes Rotter, Regisseur Dror Zahavai und Schauspieler Dietmar Bär. Der Film über einen Lehrer, der seine Frau und seinen Sohn schlägt, bringe dem Zuschauer die Verstrickungen in einer gewalttätigen Beziehung schmerzhaft nahe, so die Jury. Weitere Auszeichnungen gehen an Hörfunk- und TV-Produktionen unter anderem von NDR und 3sat.
Die EKD hat sich kritisch zum Thema „Biopatente“ geäußert. „Beim Thema Biopatente geht es um weitreichende ethisch-moralische Entscheidungen“, betont der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Nikolaus Schneider. Aus Sicht einer sozio-ökonomischen und ökologischen Folgeabschätzung spreche nur wenig für Biopatente bei Pflanzen und Tieren, betonte Nikolaus Schneider anlässlich der Veröffentlichung des EKD-Textes „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist. Biopatente und Ernährungssicherung aus christlicher Perspektive“, die die Kammer für nachhaltige Entwicklung der EKD erarbeitet hat. Sport
Wenn Rollstuhlfahrer mit dem Volleyball auf dem Schoß über das Spielfeld flitzen, steht Pastor Christian Bode direkt am Spielfeldrand. Er ist als Seelsorger der EKD vom 29. August bis zum 9. September bei den Paralympischen Spielen in London. Gemeinsam mit einem Kollegen der katholischen Kirche begleitet Bode das deutsche paralympische Team mit seinen 150 Sportlern und 97 Betreuern bei den Wettkämpfen und im paralympischen Dorf. Bode ist sich sicher: „Die größten Paralympics aller Zeiten werden ein Zeichen setzen für den Sport von Menschen mit Behinderung, für die Menschen mit Grenzen auch in unserer Gesellschaft. Das Motto der Paralympics ist passend: ‚Inspire a generation!‘. Unserem ersten Eindruck nach wird das gelingen.“ Aus den Landeskirchen und Werken
Bischof Ralf Meister hat sich für intensive Kontakte zwischen christlichen und islamischen Gemeinden in den Kommunen ausgesprochen. „Wenn wir uns gegenseitig in die religiösen Traditionen einführen und uns gegenseitig bilden, kann gute Nachbarschaft gelingen", sagte der evangelische Theologe in Buxtehude. Er setze zudem große Hoffnungen in den islamischen Religionsunterricht und die Ausbildung islamischer Religionslehrer an der Universität Osnabrück, betonte Meister. Auch die Medien sollten mehr über das gelingende Miteinander der Religionen berichten als über eine „überzogene Schreckensagenda mit Beispielen aus den extremistischen Lagern“, forderte der hannoversche Landesbischof.
Zum Tag des offenen Denkmals 2012 am 9. September öffnen weit mehr als 7.500 historische Gebäude und Kirchen, Gärten und Parks ihre Türen. Über die Hälfte aller Veranstaltungen widmet sich dem diesjährigen Motto „Holz“ – so beispielsweise auch die nach eigenen Angaben größte deutsche Holzkirche in Clausthal-Zellerfeld. Viele der zu besichtigenden Denkmäler sind nur an diesem Tag öffentlich zugänglich. www.tag-des-offenen-denkmals.de Worte zum Tag
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