EKD-Newsletter Nr. 420, 05. April 2012ISSN 1616-0304 |
InhaltKarfreitag und Ostern
Kirchenpolitik
Lutherdekade und Reformationsjubiläum
Aus den Landeskirchen und Werken
SynodeÖkumene
Worte zum TagKarfreitag und Ostern
Vor der „Unsitte leichtfertiger Schuldzuweisungen“, hat der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider, in seiner Botschaft zum Karfreitag gewarnt. „Je komplizierter die Welt für uns aussieht, desto anfälliger werden wir für einfache Antworten und für Schuldzuweisungen. Sei es auf den Finanzmärkten, sei es auf dem Schulhof: ‚Selbst schuld‘ ist eine einfache Antwort. Karfreitag wirft ein anderes Licht auf diese Themen: auf Schuldzuweisungen, Selbstrechtfertigung und Opfer“, so Schneider. „An Karfreitag wird deutlich: Gott geht den Menschen hinterher, hinein ins Dunkle, auch in seine Schuld, in das Leid, in die Einsamkeit. Zum Menschsein gehören Scheitern, Schmerz und Versagen. Gottes Liebe nimmt auch die dunklen Seiten der Welt und der Menschen auf sich, um zu heilen und zu versöhnen.“
Wer die Osternacht oder den anbrechenden Ostermorgen in der Gemeinschaft anderer Christen erleben möchte, dem bietet das Portal www.ostergottesdienste.de umfangreiche Informationen zu rund 50.000 Gottesdiensten in der Osterzeit. Das Angebot ist ein ökumenisches Projekt der evangelischen und der katholischen Kirche und ihrer Internet-Portale evangelisch.de und katholisch.de. Kirchenpolitik
„Lend your leg“ („Zeig Dein Bein“) ist im Grunde eine ganz simple Idee: mit dem Hochkrempeln ihrer Hosenbeine hatten im April 2011 Tausende Menschen in Kolumien auf die immense Minenproblematik im eigenen Land aufmerksam gemacht. Selbst der kolumbianische Präsident war mit von der Partie. Ergebnis: Ein Gesetz zur besseren Unterstützung von Kriegs- und Minenopfern wurde verabschiedet. Dank Internet und sozialer Netzwerke hat sich die Aktion rund um den Globus verbreitet. Auch die EKD unterstützt „Zeig Dein Bein“; Friedensbeauftragter Renke Brahms und Militärbischof Martin Dutzmann rollten demonstrativ die Hosenbeine hoch.
Der EKD-Auslandsbischof Martin Schindehütte hofft auf eine politische Lösung im Syrien-Konflikt, schließt eine militärische Intervention aber nicht grundsätzlich aus. Der Westen hat in seinen Augen große Fehler gemacht. Ein militärischer Eingriff in Syrien ist nur denkbar, falls die Diplomatie scheitert und Leib und Leben vieler Menschen massiv bedroht sind. Zuerst müsse aber eine Lösung auf diplomatischem Weg versucht werden, und da zeichne sich ein allmählicher Wandel ab, sagte Schindehütte dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auch die Christen seien gefordert. Lutherdekade und Reformationsjubiläum
Für einen kritischen Umgang mit Luther plädiert Margot Käßmann. Die künftige Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum betont im Gespräch mit dem epd, dass die protestantische Bewegung in ihren Anfängen nicht tolerant gewesen sei. „Auch Luthers Haltung gegenüber den Juden ist ein belastendes Erbe.“ Zugleich plädiert Käßmann dafür, das Reformationsjubiläum ökumenisch zu feiern. Es sei offensichtlich, dass Christen in der Ökumene mehr verbinde als trenne. Ein Zusammenleben mit anderen Konfessionen und Religionen sei heute unverzichtbar.
„Wittenberg ist nicht nur ein wichtiger Ort unserer Kirchengeschichte. Aus Wittenberg sollen - so unsere Hoffnung - wichtige theologische Impulse für das gegenwärtige Leben unserer Kirche kommen“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende und rheinische Präses, Nikolaus Schneider. Anfang April führte er Kathrin Oxen als Leiterin des Zentrums für Predigtkultur der EKD und Michael Wegner als geschäftsführendem Direktor der Evangelischen Wittenbergstiftung in ihre Ämter ein. Die Einrichtung der EKD-Geschäftsstelle „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“ und die Beheimatung des Zentrums für evangelische Predigtkultur in der Lutherstadt Wittenberg seien ein konkreter Ausdruck dieser Hoffnung. Aus den Landeskirchen und Werken
Vielerorts ist die Ernte ausgefallen – schuld ist die lang anhaltende Dürre. Verschärft wird die Lage durch den weltweiten Klimawandel und die Konflikte in der Sahel-Region. Die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre Partner im globalen kirchlichen Hilfsnetzwerk ACT Alliance sprechen deutlich von einer Hungerkrise. Akut gefragt sind jetzt Vorsorgemaßnahmen, wie Hilfen für besonders Bedürftige, Verteilung von Saatgut oder Bezahlung von Arbeit für das Gemeinwesen mit Nahrungsmitteln oder Geld. Aber die Lage spitzt sich weiter zu, denn vielfach sind die Vorräte aufgebraucht und die Ernährungslage ist kritisch. Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden, Stichwort „Hungerhilfe Sahel“, Konto 502 502, Evangelische Darlehensgenossenschaft, BLZ 2106 0237. Pressemitteilung der Diakonie-Katastrophenhilfe
Schon heute treibt der Klimawandel Menschen in wenig entwickelten Ländern in soziale Notlagen. In Bangladesh wird das beispielhaft deutlich – für Landesbischof Ulrich Fischer (Baden) ist das ein deutlicher Indikator, dass soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit eine Einheit bilden müssen. Als erste Reaktion haben die Kirchen in Baden-Württemberg das bislang wenig berücksichtigte Thema Klimagerechtigkeit zu einem Schwerpunkt ihrer Entwicklungszusammenarbeit gemacht. Fischer zeigte sich erfreut, dass die neue Landesregierung die Entwicklungszusammenarbeit im Staatsministerium verankert habe. Pressemitteilung der Evangelischen Landeskirche in Baden
Abgestimmt auf das europäische Jahresthema 2012 hat das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland seine Publikation „Diakonie konkret“ dem Thema „Alter(n)“ gewidmet. Diese versteht sich als Arbeitshilfe und richtet sich in erster Linie alle in der Kirchengemeinde Tätigen, aber auch die interessierte Öffentlichkeit. „Diakonie konkret“ will anregendes und informatives Einlesen in das Thema ermöglichen sowie konkrete Unterstützung bieten. Der Flyer beinhaltet ein umfangreiches Literaturverzeichnis, sowie Hinweise auf Webseiten und andere Medien. Arbeitshilfe "Diakonie konkret" Synode
Hure oder Heilige? Traditionelle und moderne Bilder von Maria Magdalena hinterfragt die Präses der Synode der EKD, Katrin Göring-Eckardt, im Deutschlandfunk. In der kommenden Sendung der Reihe „Am Sonntagmorgen“ spürt sie der Frau nach, die Jesus bis nach Jerusalem folgte und Zeugin der Kreuzigung und Auferstehung wurde. „Wie auch immer es gewesen sein mag: Mich reizen und faszinieren an dieser Frau ihre Glaubensstärke und ihre Überzeugungskraft,“ so die Synoden-Präses. „Maria Magdalena ist geblieben, als es darauf ankam - bis zum Ende und darüber hinaus.“ rundfunk.evangelisch.de: Am Sonntagmorgen Ökumene
1977 wurde in Frankfurt am Main der Grundstein für eine überaus fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands (ELKF) und der EKD gelegt. Mit der Unterzeichnung einer ersten Vereinbarung wurde der Weg frei für die verlässliche Grundlage kirchlicher Arbeit unter den in Deutschland lebenden Finnen sowie für die Deutschen in Finnland. Damals galt dieses „Integrationsprinzip“ als bahnbrechend – heute ist es die Basis für weitere Verträge dieser Art zwischen der EKD und anderen Kirchen. In Hannover würdigten Vertreter beider Kirchen das Jubiläum.
Ein Spitzentreffen zwischen dem Schweizer Evangelischen Kirchenbund (SEK) und der EKD hat in Hannover einen Partnerschaftsvertrag auf den Weg gebracht. Außerdem sollen sich Schweizer Pfarrer bald auf EKD-Stellen bewerben können. Das Treffen, das vom 1. bis 3. April im EKD-Kirchenamt stattfand, bekräftigte schließlich eine Kooperation auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017. Communiqué des Schweizer Evangelischen Kirchenbundes Worte zum Tag
Wenn unsere Tage verdunkelt sind und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte, so wollen wir stets daran denken, daß es in der Welt eine große, segnende Kraft gibt, die Gott heißt. Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen. Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln – zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit. Feedback
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