EKD-Newsletter Nr. 419, 27. März 2012ISSN 1616-0304 |
InhaltKirchenpolitik
Aus den Landeskirchen und WerkenMedien
Lutherdekade und ReformationsjubiläumÖkumeneVELKD / UEKWorte zum TagKirchenpolitik
Der Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD, Professor Hans Michael Heinig, hat vor einem Ende des „Dritten Weges“ gewarnt, zugleich aber durchgreifende Reformen angemahnt. „Wenn der Dritte Weg fällt, wird auch die hohe Tarifbindung wegfallen, die heute noch im Raum von Kirche und Diakonie vorherrscht“, sagte Heinig anlässlich der Vorstellung des Buches „100 Begriffe aus dem Staatskirchenrecht“. Es drohten Lohnsenkungen, eine weitere Zunahme von ersetzender Leiharbeit und eine Schwächung der Diakonie als wichtiger Akteur in der Sozialpolitik. Heinig regte an, im Umfeld der Diakonie eine unabhängige Clearingstelle zu schaffen, die Dienstnehmern die Möglichkeit gebe, Verstöße gegen das kirchliche Arbeitsrecht zu melden und überprüfen zu lassen.
Der Rat der EKD freut sich auf die Impulse, die der neugewählte Bundespräsident Joachim Gauck in das öffentliche Gespräch einbringen wird. Das schreibt der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Nikolaus Schneider, in seiner Gratulation zur Wahl Gaucks zum Bundespräsidenten. „Gottes Segen möge Sie leiten und begleiten, heute und an allen Tagen Ihres Lebens.“ Joachim Gauck übernehme dieses neue Amt „in einer nicht einfachen Zeit“. Die Auseinandersetzungen um das Amt des Bundespräsidenten hätten Spuren hinterlassen, die Sehnsucht nach einer Persönlichkeit, die das Amt wieder in „ruhiges Fahrwasser“ geleite, sei groß.
Zum 60-jährigen Bestehen des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU erinnerte der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider, an den Arbeitskreis-Gründer Hermann Ehlers. Ehlers sei bewusst gewesen, dass die „Stabilität demokratischer Strukturen“ maßgeblich von dem Vertrauen abhänge, das Menschen in ihre politischen Vertreter und Vertreterinnen setzten. Mit der Öffnung des Parlaments für Besucher und Besucherinnen und mit dem Beginn der Übertragung parlamentarischer Debatten im Rundfunk sei es Ehlers gelungen, politische Prozesse „transparenter, nachvollziehbarer und damit glaubwürdiger zu machen.“ Beim Gottesdienst zum Festakt des Arbeitskreises hatte der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälat Bernhard Felmberg, die christliche Hoffnung in den Mittelpunkt seiner Predigt gestellt. Diese Hoffnung sei es, die bewirke, dass sich Menschen aus christlicher Verantwortung engagierten. Aus den Landeskirchen und Werken
Die Deutsche Bibelgesellschaft hat auf ihrem Bibelportal mehrere Seiten zum Thema Karwoche und Ostern gestaltet. Neben Informationen zu Brauchtum und Wortherkunft werden vor allem die biblischen Ereignisse des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi beleuchtet, wie sie in den vier Evangelien des Neuen Testaments nachzulesen sind.
Ein großes Banner, das eine durchbohrte Hand zeigt und auf die Website karfreitag.de hinweist - damit will die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) das Thema des Karfreitags öffentlich herausstellen und seine Bedeutung als stillen Feiertag begründen. In den nächsten Tagen wird das Motiv der blutigen Hand, deren Finger zu einem Siegeszeichen geformt sind, an Gebäuden der evangelischen Kirche und anderen Orten in Gießen, Mainz, Wiesbaden, Frankfurt und Darmstadt zu sehen sein. Kirchengemeinden können das Motiv auch in kleineren Formaten aushängen und Informationsmaterial dazu verteilen. Die EKHN hofft auf eine rege Diskussion auf der Website karfreitag.de, die eigens für diese Aktion gestaltet wurde. Ihre zentrale Aussage: „Der Tag ist wichtig.“ Medien
Ob Ostern, Weihnachten, Pfingsten oder an einem ganz normalen Sonntag: Ab sofort können Interessierte im Internet ganzjährig und bundesweit nach Gottesdiensten suchen. Unter www.wegweiser-gottesdienst.de sind evangelische und katholische Gottesdienste abrufbar. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Besonderheiten wie etwa die behindertengerechte Ausstattung der Kirche abzufragen oder nach Gottesdiensten in Fremdsprachen zu suchen. Das neue Service-Portal wird von der Deutschen Bischofskonferenz, der EKD, evangelisch.de sowie katholisch.de gemeinsam angeboten. Fotos der Kirchen und eine geografische Lokalisierung über eine Karte helfen bei der Suche nach dem gewünschten Gottesdienst. Das Service-Portal ist auch über internetfähige Handys, Smartphones und Tablet-PCs nutzbar, so dass auch unterwegs Gottesdienste gesucht werden können.
Die Perikopenordnung ist eine Zusammenstellung von Bibelabschnitten, die in den evangelischen Gottesdiensten für die Lesung bzw. Behandlung in der Predigt vorgesehen sind. Sie wird von der Liturgischen Konferenz erarbeitet. Für eine begonnene Revision dieser Perikopenordnung hat die Liturgische Konferenz Empfehlungen erarbeitet, die nun im neuen Themenheft der Zeitschrift „Liturgie und Kultur“ der Öffentlichkeit vorgelegt werden.
Die evangelische Talkshow Tacheles widmet sich am 12. April 2012 in der hannoverschen Marktkirche der Frage: „Zwischen Versöhnung und Entfremdung: Wie vereint ist Deutschland?“ Wie weit sind wir wirklich nach zwanzig Jahren der Wiedervereinigung? Mit dem Moderator Jan Dieckmann diskutieren der evangelische Bischof Gerhard Ulrich aus Kiel, Marianne Birthler, ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für die Stasi-Unterlagen, Gesine Lötzsch, Parteivorsitzende der Linken und der Publizist und ehemalige Chefredakteur von Cicero und Focus, Wolfram Weimer. Phoenix strahlt die Debatte am 15. April aus. Lutherdekade und Reformationsjubiläum
Hochrangiger Besuch beim Thomanerchor in Leipzig am vergangenen Dienstag: Zwei Tage nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten nahm Joachim Gauck am Festakt zum 800-jährigen Bestehen des berühmten Knabenensembles teil. Der Markgraf Dietrich von Meißen hatte 1212 eine Schule gegründet, um dort Kinder dafür auszubilden, den musikalischen Dienst anstelle der Chorherren an der Thomaskirche zu übernehmen. Die Thomasschule war auch für Bürgerkinder zugänglich und gilt daher als Deutschlands älteste öffentliche Schule. Zu Gründungszeiten sangen die Jungen als Gegenleistung für Schule und Unterkunft. Am 27. Juni 1519 begann in der Thomaskirche die Leipziger Disputation mit einem Gottesdienst, an dessen Gestaltung die Thomaner unter ihrem Kantor Georg Rhaw mitwirkten. Hier führte Martin Luther mit seiner Pfingstpredigt am 25. Mai 1539 die Reformation in Leipzig ein. Zahlreiche bekannte Musiker und Komponisten leiteten den Thomanerchor, darunter vom Jahr 1723 an Barockkomponist Johann Sebastian Bach. Aus dem Chor sind auch berühmte Schüler hervorgegangen wie etwa der Tenor und Kammersänger Martin Petzold und vier Mitglieder der Popgruppe "Die Prinzen". Ökumene
In diesem Jahr wird zum ersten Mal der Ökumenepreis der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) ausgeschrieben. Mit ihm sollen Projekte und Initiativen ausgezeichnet werden, die ein gemeinsames Engagement von Christinnen und Christen über Kirchen- und Konfessionsgrenzen hinweg fördern. Bewerbungsfrist ist der 30. September 2012. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Schirmherrschaft hat der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pfarrer Dr. Olav Fykse Tveit (Genf), übernommen. VELKD / UEK
Am Pfingstsonntag, 27. Mai 2012, wird mit einem Festgottesdienst im Ratzeburger Dom die neue Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (kurz: Nordkirche) gegründet. Damit wird die Nordkirche zugleich Mitgliedskirche der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). In der Nordkirche haben sich die drei bislang selbstständigen Kirchen in Nordelbien, Mecklenburg und Pommern zusammengeschlossen. Der Bildung der Nordkirche war ein längerer Prozess zur Verständigung über die Verfassung der neuen Kirche vorausgegangen. Worte zum Tag
Der andere ist das, Feedback
Uns interessiert Ihre Meinung zum Newsletter. Der Info-Service der evangelischen Kirche ist bundesweit kostenlos aus dem Fest- und Mobilnetz erreichbar. Unter der Rufnummer 0800-50 40 60 2 sind wir Montag bis Freitag (außer an bundesweiten Feiertagen) von 9 bis 18 Uhr für Sie da. Sie können uns auch per E-Mail erreichen: info@ekd.de Jetzt der EKD auf Facebook und Twitter folgen! EKD-Newsletterherausgegeben von: Evangelische Kirche in DeutschlandStabsstelle Kommunikation Postfach 21 02 20 30402 Hannover Tel.: 0800 - 50 40 60 2 E-Mail: info@ekd.de Impressum WWW-Adresse des Newsletter: |