EKD-Newsletter Nr. 417, 05. März 2012ISSN 1616-0304 |
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Rechtsextremismus verleugnet und verletzt die wesentlichen Grundsätze, die das Christentum in anthropologischer und ethischer Perspektive ausmachen. So äußerte sich der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider in einem Vortrag am 3. März in der Katholischen Akademie zu Aachen. Es sei ein wichtiger Auftrag der christlichen Kirchen, gegen das Wiedererstarken von Rechtsextremismus und Antisemitismus aufzustehen. „Ein biblisch-theologisch fundierter Glaube ruft alle Christenmenschen und die christlichen Kirchen in den Widerspruch und Widerstand gegen alle Formen von Rechtsextremismus“, so Schneider wörtlich.
Der Friedensbeauftragte des Rates der EKD, Renke Brahms, hat die Bundesregierung gebeten, sich für eine tägliche Feuerpause in den Krisengebieten Syriens einzusetzen, damit Hilfswerke Kranke und Verletzte bergen und humanitäre Hilfe leisten können. Anlässlich der Dringlichkeitssitzung des UN-Menschenrechtsrates in der vergangenen Woche rief Brahms die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, in ihren Bemühungen für eine dauerhafte Waffenruhe und eine friedliche Lösung des Konfliktes um das Regime von Präsident Assad nicht nachzulassen. Die Direktorin des Hilfswerkes, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, fordert eine sofortige Deeskalationsstrategie und internationale Unterstützung für die Suche nach einer friedlichen Lösung, „um weiteres Blutvergießen zu verhindern und die Zivilbevölkerung zu schützen“. Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden unter dem Stichwort „Nothilfe Syrien“.
Der EKD-Ratsvorsitzende hat zum Gebet für die Freilassung des im Iran inhaftierten und zum Tode verurteilten Pastor Youcef Nadarkhani aufgerufen. „Es ist für uns inakzeptabel, dass ein Mensch aufgrund seiner Religionszugehörigkeit verhaftet und zum Tode verurteilt wird", erklärte Präses Nikolaus Schneider. „Die Religionsfreiheit und das Recht auf freie Religionsausübung ist ein verbrieftes Menschenrecht, das auch für Angehörige religiöser Minderheiten im Iran gilt", betonte der rheinische Präses. Viele Christen in Deutschland seien erschüttert über das Schicksal des iranischen Pastors. Schneider rief zudem dazu auf, „auch die vielen Glaubensgeschwister in anderen Teilen der Welt nicht zu vergessen, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Christentum unter Bedrängnissen und Verfolgung leiden."
Der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Nikolaus Schneider hat in der Diskussion um das kirchliche Arbeitsrecht die „Wahrung der Dienstgemeinschaft“ als „unverzichtbar“ bei der Erfüllung des kirchlichen Auftrages bezeichnet: „Der Begriff ,Dienstgemeinschaft‘ hat für mich eine unaufgebbare theologische Qualität“, sagte Schneider auf der 15. Fachtagung zum kirchlichen Arbeitsrecht in Eichstätt (Oberbayern). Dienstgemeinschaft sei mehr als nur eine Bestimmung des kirchlichen Arbeitsrechtes. Sie müsse „ganz konkret in der Unternehmenskultur, im Führungsverständnis und im Umgang mit anvertrauten Menschen gelebt werden.“ Medien
Die Kulturbeauftragte des Rates der EKD, Oberkirchenrätin Petra Bahr, hat gefordert, dass die Debatte um die Sicherung von Urheberrechten im Internet mehr als bisher öffentlich geführt werden müsse. „Dieser Streit gehört in die Mitte der Gesellschaft. Er ist nicht in Expertengremien zwischen Juristen und IT-Experten zu entscheiden, weil es um unser Selbstverhältnis geht“ und um die Frage, „wie wir uns in Zukunft vergesellschaften wollen“, schrieb Bahr in einem Beitrag für die Zeitung des Deutschen Kulturrates „Politik und Kultur“.
„Niemand aber redete offen“ – dieses Zitat aus dem Johannes-Evangelium beschreibt eine Erfahrung, vor der wohl kaum ein kommunikativer Prozess gefeit ist. Um hier einen positiven Impuls zu setzen, hat die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) unter dem Titel „Erzähle, wenn Du magst!“ ein Bibelkartenspiel herausgebracht, das auf dem Feld der Gemeindeberatung Starthilfe geben soll. Und so folgt denn auf das oben genannte Bibelzitat die Frage „Schon mal gedacht: Was wird hier gespielt?“ – und beflügelt damit Beratung und Gespräch. Religion
Während der siebenwöchigen Passionszeit konzentriert sich das Ökumenische Wassernetzwerk (ÖWN) im Rahmen seines Projekts „Sieben Wochen im Zeichen des Wassers“ auf das Thema „Ökonomie des Wassers“ und ruft Kirchen zu gemeinsamem Gebet, Reflexion und Aktion für lokale und globale Wassergerechtigkeit auf. Die wöchentlichen Meditationen geben biblische Impulse. Eine der Bibelbetrachtungen stammt vom ehemaligen ÖRK-Generalsekretär Konrad Raiser, der sich mit dem Thema „Durst nach Wasser - Durst nach Leben“ auseinandersetzt. Ausland
Von Addis Abeba bis Wladiwostok – in aller Welt sind deutsche Pfarrerinnen und Pfarrer in evangelischen Auslandsgemeinden tätig. Anfang Juli kommen sie in die Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt): Vom 3. bis 9. Juli 2012 findet dort die Auslandspfarrkonferenz der EKD statt. Themenschwerpunkt ist das Reformationsjubiläum 2017. Unter dem Motto „Schaufenster in die Welt“ stellt sich die Auslandsarbeit der EKD anhand aktueller internationaler Schwerpunktthemen der Öffentlichkeit vor. „Die deutschen Pfarrerinnen und Pfarrer im Ausland haben einen ganz besonderen Zugang zu den Ländern und Kulturen, in denen sie leben“, sagt der EKD-Auslandsbischof Martin Schindehütte. Vieles, was wir ansonsten nur schlaglichtartig aus den Nachrichten hören, erhält durch ihre Berichte eine andere, lebendigere Farbe.“
Der Pfarrer Wolfgang Schmidt wird neuer evangelischer Propst in Jerusalem. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die Berufung des badischen Pfarrers in der vergangenen Sitzung bestätigt. Der 52-jährige Theologe, der zur Zeit stellvertretender Dekan im Kirchenbezirk Freiburg ist, folgt Propst Uwe Gräbe nach, der das seit 2006 das Propstamt in Jerusalem innehat. Schmidt wird sein Amt voraussichtlich im September 2012 antreten.
Wer 1988, ein Jahr vor der Wende, von der DDR aus in die kanadische Provinz Alberta auswanderte, muss so etwas wie einen Kulturschock erlebt haben. Das Pfarrerehepaar Ermisch aus dem thüringischen Milbitz hatte damals genau diesen Schritt gewagt. Längst haben sie sich eingelebt und den kanadischen Alltag kennengelernt. Doch die unermessliche Weite der Prärie im hohen Norden und das endlose Blau des Himmels begeistern noch immer – vor allem bei langen Fahrten, denn Hausbesuche sind für die Pfarrer extrem wichtig. Oft wird die Gemeinde zur Familie - bei Problemen klingelt bei den Ermischs das Telefon und Gemeindemitglieder fragen um Rat. Wie kirchliches Leben auf dem nordamerikanischen Kontinent aussehen kann, dass lässt sich im „Brief aus Vancouver“ nachlesen. Stiftungen
Ganz zentral am Taufbecken ist die Erinnerung an die Reformation lebendig: zwei Inschriften in niederdeutscher Sprache weisen auf die Verbreitung der Bibel in Volkssprache und damit auf Martin Luther hin. Überhaupt gibt es in der dreischiffigen Hallenkirche St. Marien in Plau am See so einiges zu entdecken. Nur auf den Turm wird man in der nächsten Zeit verzichten müssen, denn der muss dringend gesichert und saniert werden. Dazu hat die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa) die bald 800 Jahre alte Kirche zur „Kirche des Monats“ gekürt. Und in der Gemeinde ist man sich sicher: St. Marien ist und bleibt ein Magnet für Einwohner und Besucher. In eigener Sache
Michael Brinkmann hat zum 1. März die Leitung des Referates für Publizistik, Medien und Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) übernommen. Er folgt auf Udo Hahn, der seit Juni 2011 als Direktor die Evangelische Akademie in Tutzing leitet. Der gebürtige Düsseldorfer Brinkmann hat in Bonn und Oxford Latein, evangelische Theologie und Geschichte studiert. Er promovierte in klassischer Philologie. Nach seinem Berufseinstieg bei der Bertelsmann Stiftung wechselte er zur Deutschen Bahn. Zuletzt leitete er dort seit Mitte 2011 das Regionalbüro der DB-Kommunikation für Nordrhein-Westfalen. Worte zum Tag
Großer Gott, wenn dein Reich kommt, Feedback
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