EKD-Newsletter Nr. 378, 17. Januar 2011ISSN 1616-0304 |
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Der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Nikolaus Schneider, plant in nächster Zeit nach Afghanistan zu reisen. Dies teilte er auf Anfrage auf der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland in Bad Neuenahr mit. Zusammen mit dem Militärbischof, Martin Dutzmann und dem EKD-Friedensbeauftragten Renke Brahms will er die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr besuchen und sich über die Arbeit der zivilen Dienste in Afghanistan informieren.
Militäreinsätze widersprechen nach Auffassung des evangelischen Militärbischofs Martin Dutzmann nicht grundsätzlich dem biblischen Tötungsverbot. Es könne Situationen geben, in denen Gewalt nur gewaltsam verhindert oder beendet werden könne, sagte der Theologe bei einem Vortrag an der Universität Münster. Nach der Friedensdenkschrift der EKD sei zur Durchsetzung des Rechts und zur Wahrung des Friedens aber die Androhung und Anwendung von militärischer Gewalt nur als äußerstes Mittel ethisch vertretbar. Meldung zur Tagung an der Universität Münster
Der Nahostbeauftragte des Rates der EKD, Landesbischof Johannes Friedrich, forderte im Münchner Presseclub einen generellen Abschiebestopp von Christinnen und Christen in den Irak. Menschen in ein derart unsicheres Land zurückzuschicken, sei „schlicht verantwortungslos“. Die Christen, die im Land geblieben seien, müssten zudem besser unterstützt werden. Im Nahen Osten stünden viele Christen „unter enormem Druck“ und lebten „wie auf einem Pulverfass“, erklärte der Bischof der bayerischen Landeskirche weiter. Friedrich forderte für sie dringend mehr finanzielle Unterstützung. Die Lage der Christen im Irak, in der Türkei sowie in Israel und den palästinensischen Gebieten sei vielerorts sehr schwierig. Sie benötigten konkrete Hilfe und Zeichen der Solidarität. Ökumene
Der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider, hat erneut an das Abendmahl in konfessionsverschiedenen Ehen angesprochen. In Bad Neuenahr gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass auf diesem Gebiet bald zu einer Regelung kommen könne. Schneider: „Unsere Erfahrung ist: Lebendige Vielfalt in dem einen Glauben muss nicht trennen, sondern führt gemeinsam an den Tisch des einen Herrn.“ Bildung
Die Hartz-IV-Reform wird nach Einschätzung des Ratsvorsitzenden der EKD, Nikolaus Schneider, einige Verbesserungen für Betroffene bringen. Vor allem das Bildungspaket für bedürftige Kinder sei der richtige Ansatz, sagte der rheinische Präses in Bad Neuenahr. Dass für die Berechnung des Hartz-IV-Regelsatzes nicht mehr die unteren 20 Prozent der Einkommen berücksichtigt werden, sondern die unteren 15 Prozent, rügt Schneider als willkürlich: „Das hat offenbar nur den Zweck, etwas einzusparen.“ Zur geplanten Erhöhung des Satzes für Erwachsene um fünf auf 364 Euro sagte der EKD-Ratsvorsitzende, nach Berechnungen der Diakonie müsse dieser Betrag bei über 400 Euro liegen. Religion
„Der Glaube ist unser größter Schatz, und es gibt nichts Schöneres, als ihn mit vielen verschiedenen Menschen ins Gespräch zu bringen“, so der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Nikolaus Schneider. Solche einladenden Gespräche zum Glauben seien „eine zentrale Zukunftsaufgabe der evangelischen Kirche“, davon ist Nikolaus Schneider überzeugt. Die EKD hat in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft missionarischer Dienste (AMD) jetzt erstmalig ein Projekt ins Leben gerufen, mit dem bundesweit Glaubenskurse von evangelischen Gemeinden angeboten werden sollen. „Mit dem Projekt ‚Erwachsen glauben‘ ermutigen wir die Landeskirchen, solche Glaubenskurse Schritt für Schritt zu einem Regelangebot und öffentlich erkennbaren Markenzeichen auszubauen.“ In diesen Tagen starten in sechs Landeskirchen zentrale Veranstaltungen zum neuen Projekt. Am 24. Januar erscheint das Handbuch „Erwachsen glauben“, in dem verschiedene Glaubenskurse für unterschiedliche Zielgruppen vorgestellt werden. Bereits mehr als 24.000 Bücher sind vorbestellt. Pressemitteilung „Erwachsen glauben“
Die Kirche ist voller Kinder mit bunten Tüchern in allen Farben. Aus den Kindertagesstätten der Region sind sie zusammen gekommen zu einem großen Gottesdienstfest zum Thema Taufe Jesu. Du bist mein geliebter Sohn, du bist meine geliebte Tochter - Wer kann das hören und sich sagen lassen? Mit einer Handpuppe wird es den Kindern gesagt: Gott ruft Dich bei Deinem Namen. Im Rahmen des Jahrs der Taufe 2011 wird auch Kindern die Taufe als Gottesgeschenk nahegebracht. Ein Projekt aus Schleswig-Holstein zeigt, wie man die Taufe Jesu Kindern erzählen kann. Editorial zum Projekt des Monats
In der kleinen evangelischen Kapelle im Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen ist es ruhig. Doch im Laufe des Januars, wenn das Lager erste Anlaufstation für Asylsuchende in Niedersachsen werden soll, wird sich das ändern. Der evangelische Lagerpastor und Chef der Inneren Mission, Martin Steinberg, stellt sich im Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen auf neue Aufgaben ein. „Da kommt eine Menge Vermittlungsarbeit auf uns zu“, sagt er. Spätaussiedler werden sich dann das Lagergelände mit den Flüchtlingen teilen. Rund 150 Asylsuchende sollen im ersten Quartal kommen. „Wir erwarten traumatisierte Menschen“, sagt Steinberg. Medien
Politisierungstendenzen im Protestantismus während der Reform- und Krisenjahre der Bundesrepublik widmet sich der 52. Band der „Arbeiten für kirchliche Zeigeschichte“. Die Autorinnen und Autoren fragen nach Ursachen, Erscheinungsformen und Auswirkungen und beleuchten auch die zeitgenössischen Diskurse über eine „Politisierung der Kirche“. Wie verhielt es sich mit dem politischen Selbstverständnis und Agieren von Laienchristen und kirchlichen Amtsträgern? Wie sahen die theologischen Entwürfe aus, die ein aktives, die Gesellschaft veränderndes Christentum propagierten? Wie gestaltete sich der innerkonfessionelle Polarisierungsprozess im Zeichen der „Linkspolitisierung“? Beiträge zum Katholizismus in der Bundesrepublik sowie zum Protestantismus in anderen Ländern West- und Osteuropas klären, ob es sich bei der „Politisierung“ von Religion, Kirche und Theologie um ein überkonfessionelles und ein transnationales Phänomen handelte. Neuerscheinungen der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte Stiftungen
Die Orgel in der evangelischen Kirche Wittenberge (Prignitz) soll im Frühjahr saniert werden. Das Vorhaben werde von der Stiftung Orgelklang mit rund 10 000 Euro unterstützt, teilte die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mit. Das Instrument besitzt den Angaben zufolge eine große Klangvielfalt. Seine Besonderheit: Sowohl barocke als auch romantische Musik kann darauf gespielt werden. Künftig soll wieder die ganze Bandbreite der Orgelliteratur auf ihr erklingen: von der musikalischen Ausgestaltung der Gottesdienste hin zu den großen sinfonischen Orgelwerken, von Orgelführungen für Schulklassen hin zu gemeinsamen Konzerten mit der Kreismusikschule. Die Orgel wurde 1935 eingebaut. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche durch einen Artillerieangriff der Amerikaner erheblich beschädigt. Die Wiederherstellung in der Nachkriegszeit trug leider nicht zur Verschönerung bei. Die Stiftung Orgelklang der EKD präsentiert regelmäßig eine «Orgel des Monats». Worte zum Tag
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