EKD-Newsletter Nr. 319, 15. April 2009ISSN 1616-0304 |
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ReformprozessKulturBildungWorte zum TagKirchenpolitikEKD-Ratsvorsitzender kritisiert deutsche Waffenexporte Deutschland ist weltweit der drittgrößte Exporteur von Rüstungsgütern – für den EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, ist das eine „Karfreitagsnachricht“. In seiner Predigt am Karfreitag sagte der Ratsvorsitzende: „Von einem Jahr zum andern hat sich die Ausfuhr von Waffen aus Deutschland um dreizehn Prozent erhöht. Nun rangiert unser Land in dieser Art von Geschäften direkt hinter den USA und Russland, vor allen anderen europäischen Ländern.“ Huber kritisierte, dass auch „Krisengebiete“ von den deutschen Waffenexporten nicht ausgespart würden und warnte vor möglichen Folgen dieser Praxis: „Eines Tages müssen Soldaten der Bundeswehr im Auslandseinsatz unter Umständen die Gewalt unterbinden, die mit deutschen Waffen verübt werden soll.“ Der aktuelle Rüstungsexportbericht der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) listet als Empfänger deutscher Rüstungsgüter auch Länder wie Afghanistan, Indien, Nigeria, Pakistan und Thailand auf. http://www.ekd.de/presse/pm78_2009_karfreitag.html Zwanzig Jahre friedliche Revolution Zwanzig Jahre nach der friedlichen Revolution bringt eine Berliner Predigtreihe unter dem Titel „Freiheit im Dialog“ jeweils einen „Ex-Wessi“ und einen „Ex-Ossi“ miteinander ins Gespräch. Jeweils sonntags um 18 Uhr finden die Gottesdienste der Predigtreihe in der St. Matthäus Kirche statt. Auf der Liste der Prediger finden sich prominente Namen wie Joachim Gauck, Friedrich Schorlemmer, Richard Schröder und Margot Käßmann. Den Auftakt bildete am Ostermontag ein Gottesdienst mit dem EKD-Ratsvorsitzenden und Berliner Bischof Wolfgang Huber, zusammen mit dem ehemaligen DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) startet Ende April eine Kampagne unter dem Titel „Gesegnete Unruhe“, mit der sie an die friedliche Revolution 1989 erinnert. http://www.ekd.de/presse/pm76_2009_predigtreihe.html ReligionNachhaltiges zu Ostern Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Wolfgang Huber, hat in seiner Osterbotschaft zur Überwindung der Angst im Schatten der Finanz-und Wirtschaftskrise aufgerufen. In seiner Osterpredigt über Markus 16, 1-8 entfaltete er die Auffassung, dass sich immer mehr Menschen wie die drei Frauen am Ostermorgen, von denen im Predigttext die Rede ist „aufgemacht“ haben und auf der „Suche nach einer neuen Ordnung“ seien, die geprägt sei von „langfristigen Prognosen und von nachhaltigen Strategien“. http://www.ekd.de/presse/pm79_2009_rv_predigt_ostersonntag.html MedienNeuer Videoclip zum Thema Abendmahl Welche Bedeutung hat das Abendmahl? Obwohl es in der evangelischen Gottesdienstpraxis fest verankert ist, besteht doch in den Gemeinden weithin Unsicherheit, was es mit dem Abendmahl wirklich auf sich hat: Können Paare, die verschiedenen Kirchen angehören, gemeinsam zum Abendmahl gehen? Wie muss man die Sätze verstehen: Dies ist mein Leib, dies ist mein Blut? Dürfen nur Pfarrerinnen und Pfarrer das Abendmahl austeilen? Darf statt Wein auch Traubensaft genommen werden? Und hinter all diesen Fragen steht doch unverkennbar die eigentliche Frage: Was bedeutet denn das Abendmahl überhaupt? Dieser komplizierten Frage ist Thies Grundlach, als Oberkirchenrat im Kirchenamt der EKD auch zuständig für Gottesdienstfragen, nachgegangen. Als neuer Comic-Videoclip der Reihe E-wie-Evangelisch ist seine kurze Erklärung zu sehen. http://www.ekd.de/aktuell/edi_2009_04_14_abendmahl.html „E wie Evangelisch“ feiert Konfirmation „Zieht eure Schuhe schon einmal vor der Konfirmation an und versucht, in ihnen zu laufen. Außerdem empfiehlt es sich, die Sohle zu überprüfen. Wenn da noch der Preis aufgeklebt ist, sieht man das bei der Einsegnung!“ Diese Tipps gibt der Augsburger Dekan Fritz Graßmann seinen Konfirmandinnen und Konfirmanden zur Konfirmation. Seine Gedanken zur Konfirmation beschreibt er auf der neuen Seite www.e-konfirmation.de, die 250. Domain (Themenseite) auf www.e-wie-evangelisch.de. Beliebig ist die Auswahl der Themen nicht, aber sehr umfangreich und alle Begriffe beginnen mit e – wie evanglisch. Unter den 130 Autoren und Autorinnen des Internetportals findet man nicht nur Prominente, wie den bayerischen Landesbischof Johannes Friedrich oder die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann, sondern auch andere engagierte Christen, die aus ihrer ganz persönlichen, evangelischen Sicht biblisch-theologische Texte verfasst haben. Das Internetportal haben die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers im September 2006 gemeinsam ins Leben gerufen. http://www.e-konfirmation.de „Bibel-Gezwitscher“ – Rekordversuch beim Kirchentag in Bremen Twitter (engl. für Gezwitscher) heißt ein neuer Internet-Dienst, bei dem Nachrichten maximal 140 Zeichen lang sein dürfen. Ein Rekordversuch im Twittern wird während des Deutschen Evangelischen Kirchentages Ende Mai in Bremen gestartet: Die gesamte Bibel soll im Twitter-Format zusammengefasst werden. Ziel ist es, mit Beendigung des Schlussgottesdienstes am 24. Mai eine komprimierte Bibel im Micro-Blogging-Dienst Twitter zu veröffentlichen, erstellt von den Kirchentagsbesuchern und Internetnutzern. Zurzeit teilen erfahrene Theologen die Bibel in rund 3.000 Abschnitte auf, die es zusammenzufassen gilt. Diese Geschichten werden auf einzelne Flyer gedruckt, die auf dem Kirchentag in Bremen von Freiwilligen verteilt werden. Sie werden die Kirchentagsbesucher dazu auffordern, die Textstellen auf dem Flyer mit nur 140 Zeichen wiederzugeben. Alle Interessierten, die an der Aktion teilnehmen wollen, können sich bereits jetzt auf www.evangelisch.de anmelden. http://www.ekd.de/aktuell/63113.html EZW-Text zum christlich-muslimischen Dialog Wohl noch nie ist eine muslimische Dialoginitiative auf eine solch breite Resonanz in der christlichen Welt gestoßen wie der Offene Brief "A Common Word Between Us and You" von 138 muslimischen Gelehrten aus allen wichtigen islamischen Glaubensrichtungen an die Weltchristenheit vom Oktober 2007. Gottesliebe und Nächstenliebe werden nicht nur als gemeinsame Grundlage für einen Dialog zum Frieden festgestellt, sondern auch mit Bibeltexten belegt. Christen werden eingeladen, die Übereinstimmung mit Grundaussagen des islamischen Glaubensbekenntnisses anzuerkennen. Die überwiegend positiven, aber auch kritischen Reaktionen zeigen die Bedeutung der muslimischen Initiative auf und regen zu intensiveren Bemühungen an, das Verhältnis des Offenen Briefes zu bestehenden Initiativen zu bestimmen und die praktischen Konsequenzen zu bedenken. Die Dokumentation enthält den Offenen Brief (Übersetzung Wentzel) und das Kommuniqué von Neapel in deutscher Sprache sowie ein Dutzend christliche Erstreaktionen, viele erstmals in deutscher Übersetzung. http://www.ekd.de/ezw/Publikationen_1935.php ReformprozessTauffest - Ein Projekt des Kirchenkreises Stolzenau-Loccum Zunächst in jährlichen, inzwischen in mehrjährigen Abständen werden die Eltern des Kirchenkreises mit nichtgetauften Kindern im Alter von 1 bis 12 Jahren angeschrieben und eingeladen, ihre Kinder bei einem Tauffest im Kloster Loccum taufen zu lassen. Es ist ein Projekt des Kirchenkreises, mit dem Eltern angesprochen werden, die bisher an eine Taufe ihrer Kinder nicht gedacht oder sie aus den unterschiedlichsten Gründen aufgeschoben haben. Im ersten Jahr fanden 59 Taufen statt, im zweiten 49. Insgesamt nahmen jeweils ca. 600 Menschen an den beiden Tauffesten teil. Es wurden sehr unterschiedliche Familien erreicht, oftmals auch die eher der Kirche Fernstehenden. Auf jeden Fall waren einige Familien dabei, die wahrscheinlich ihre Kinder nicht in der Ortsgemeinde angemeldet hätten, sei es, weil sie auf der Suche nach einem besonderen Ort für die Taufe waren oder weil es keinen Bezug zur Ortsgemeinde gab oder weil die Familienverhältnisse durch Trennung und neue Bindungen komplex geworden waren und ein Tauffest einen unkomplizierteren Rahmen für die Taufe bildete. Das Tauffest ist das Projekt des Monats der Internetplattform „Kirche im Aufbruch“. http://www.ekd.de/aktuell/63204.html KulturWas tun, Herr Calvin? „Was tun, Herr Calvin? – Gegenwartsfragen im Horizont des Calvinismus“ heißt eine Reihe von fünf Streitgesprächen, die die EKD ab dem 15. April im Deutschen Historischen Museum zu Berlin (DHM) veranstaltet. Die Reihe gehört zum kulturellen Rahmenprogramm der Ausstellung „Calvinismus – Die Reformierten in Deutschland und Europa“, die bis zum 19. Juli im DHM zu sehen ist. In fünf Streitgesprächen zu den Themen Disziplin, Geld, Widerstand, Bilderstreit und Demokratie stellen sich prominente Zeitgenossen jenen Themen, die oft mit Calvin verbunden, aber selten im Horizont der Gegenwart diskutiert werden: Welche Bedeutung kommt dem Protestantismus für den Kapitalismus zu und welche Macht haben die Bilder in der heutigen Mediengesellschaft? Konzipiert wurde die Gesprächsreihe von Petra Bahr, der Kulturbeauftragten des Rates der EKD, und von Prälat Stephan Dorgerloh, dem Beauftragten des Rates der EKD in Wittenberg. http://www.ekd.de/presse/pm77_2009_calvin_veranstaltungsreihe.html BildungAusbildungsintitative zu Religions- und Weltanschauungsfragen Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) hat eine zweijährige Ausbildung für Pfarrerinnen und Pfarrer begonnen. Ziel der Fortbildung ist es, für die Weltanschauungsarbeit in den Landeskirchen zu qualifizieren, Unterscheidungs-, Auskunfts- und Dialogfähigkeit zu stärken sowie Medien- und Beratungskompetenz zu fördern. Zudem dient das Ausbildungsangebot der Netzwerkbildung und Professionalisierung der Weltanschauungsarbeit. http://www.ekd.de/ezw/veranstaltungen_1738.php Worte zum TagWorte zum Tag Wenn es so etwas wie Zukunftsmusik gibt, dann war sie damals, dann ist sie am Ostermorgen an der Zeit: zur Begrüßung des neuen Menschen, über den der Tod nicht mehr herrscht. Das müßte freilich eine Musik sein, für die ganze Schöpfung geschrieben, so dass alle Welt einstimmen und wirklich jauchzen kann, ja so, dass selbst die stummen Dinge und die groben Klötze mitsummen und mitbrummen müssen: Ein neuer Mensch ist da, geheimnisvoll uns allen weit voraus, aber doch eben da. Eberhard Jüngel, evangelischer Theologieprofessor FeedbackUns interessiert Ihre Meinung zum Newsletter. 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