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EKD-Newsletter Nr. 307, 15. Dezember 2008

ISSN 1616-0304


Inhalt

Kirchenpolitik

Religion

Reformprozess

Medien

Ökumene

Worte zum Tag

Kirchenpolitik

Belebung der Wirtschaft darf nicht Klimaschutz kosten
Brief an den Europäischen Rat

Vertrocknetes Feld

In einem gemeinsamen Brief an den amtierenden Vorsitzenden des Europäischen Rates, den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, haben der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, der Erzbischof der Kirche von Schweden, Anders Wejryd, und der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, davor gewarnt, angesichts der derzeitigen Finanzmarktkrise die Bemühungen um den Klimaschutz abzuschwächen. In dem Schreiben, das auch an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs von Großbritannien und Schweden geschickt wurde, erklären die drei leitenden Geistlichen, dass die angestrebte Belebung der Wirtschaft nicht auf Kosten der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung gehen dürfe. „Wir rufen unsere Regierungen auf, ihren Einsatz hinsichtlich der Herausforderung durch den Klimawandel zu verstärken.“

http://www.ekd.de/presse/pm318_2008_brief_williams_weiryd_huber_eu_klimawandel.html
http://www.ekd.de/aktuell/53841.html

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Menschenrechte feierten Geburtstag

Stacheldraht

Es war ein – historisch gesehen – langer Weg zu der Entscheidung vor 60 Jahren: Die damalige Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete in Paris die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. 48 der damals 56 UN-Mitgliedsländer stimmten für die Erklärung, die unter dem Schock des Nazi-Terrors und des Zweiten Weltkriegs entstanden war. Sechs kommunistische Staaten sowie Saudi-Arabien und Südafrika, in dem sich gerade die Apartheid etablierte, enthielten sich. "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren", heißt es im ersten Artikel der Erklärung. Das Dokument setzte aber Normen für unveräußerliche Rechte und Freiheiten, die für alle Menschen überall auf der Welt gelten sollen, auch wenn es völkerrechtlich nicht verbindlich ist.

http://www.ekd.de/aktuell/61190.html
http://www.ekd.de/aktuell/081211_huber_bz_kolumne.html
http://www.ekd.de/presse/pm316_2008_menschenrechte.html
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2008_12_10_1_reimers_swr_menschenrechte.html

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Kirchen kritisieren erneuten Anstieg bei deutschen Rüstungsexporten

Logo GKKE

Alarmiert über den neuerlichen Anstieg deutscher Rüstungsexporte zeigten sich die beiden Vorsitzenden der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) bei der Vorstellung des diesjährigen Rüstungsexportberichts in Berlin. „Die Welt wird nicht sicherer durch noch mehr Waffen“, sagte Prälat Stephan Reimers, der evangelische Vorsitzende der GKKE. Die Ausfuhrgenehmigungen von Rüstungsgütern aus deutscher Produktion beliefen sich im Jahr 2007 auf 8,7 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr sei das eine Steigerung um 13 Prozent. Reimers äußerte „Befremden“ darüber, dass diese Zahlen von der Bundesregierung bisher nicht öffentlich gemacht worden seien, obwohl sie sich zur Vorlage eines eigenen Rüstungsexportberichts verpflichtet habe. Der katholische Vorsitzende der GKKE, Prälat Karl Jüsten, bezeichnete es als besorgniserregend, dass erneut Lieferungen in erheblichem Umfang in Länder genehmigt wurden, die in schwere interne oder grenzüberschreitende Gewaltkonflikte verwickelt seien. Dazu zählten etwa Afghanistan, Indien, Israel, Nigeria, Pakistan und Thailand. Zu kritisieren sei auch der unverändert hohe Anteil von Exportbewilligungen in Entwicklungsländer. Er belaufe sich auf mehr als 20 Prozent der einzeln erteilten Ausfuhrgenehmigungen.

http://www.ekd.de/presse/pm315_2008_gkke_ruestungsexporte.html

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Artikel 7 des Grundgesetzes als Glücksfall
Evangelische und katholische Kirche zum Religionsunterricht

Schulmappe mit Aufschrift Religion

Bei der Tagung „Religion an öffentlichen Schulen“, die die EKD zusammen mit der Deutschen Bischofskonferenz, der Katholischen und der Evangelischen Akademie in Berlin in der Französischen Friedrichstadtkirche veranstaltet hatte, lobte der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, den Grundgesetzartikel, der den Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach ausweist, das in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt wird, als „zu den Glücksfällen der Geschichte“ gehörend. Denn damit sei die Aufgabe des Staates, Religion als Bildungsgegenstand zu gewährleisten und dabei so zu gestalten, dass Religionsfreiheit gewahrt bleibe, „überzeugend gelöst“, und im konfessionellen Religionsunterreicht weder „eine großzügige Geste des Staates“, noch „ein Privileg der Kirchen“ zu sehen. Für dringend nötig hält Huber allerdings Widerspruchsgeist, und zwar mit Blick auf die Lage des Religionsunterrichts in der Hauptstadt: Ein staatlicher Pflichtunterricht in weltanschaulichen Fragen, wie er dort eingeführt wurde, verfehle die freiheitlich-demokratischen Prinzipien und reduziere die Bildungsaufgabe der Schule in unverantwortlicher Weise. Huber betonte: „Religions- und Ethikunterricht sind Dialogpartner.“ Ein Dialog, der in Schule und Gesellschaft Verstehen und Toleranz fördere, könne allerdings nur gelingen, wenn kein Partner benachteiligt werde. Aus diesem Grunde unterstützten die beiden großen Kirchen das Ziel eines Berliner Volksbegehrens, eine Gleichberechtigung des Religionsunterrichts mit dem Ethikunterricht herbeizuführen.

http://www.ekd.de/aktuell/edi_2008_12_05_religionsunterricht.html
http://www.ekd.de/vortraege/huber/081204_huber_berlin.html
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2008_12_04_3_kirchen_ru_forum.html

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EKD-Bevollmächtigter setzt sich für Vermeidung von Spätabtreibungen ein

Bevollmächtigter des Rates der EKD, Prälat Stephan Reimers

Eine deutliche Ausweitung der Beratung von Schwangeren vor und nach pränataler Diagnostik fordert der Bevollmächtigte des Rates der EKD, Prälat Stephan Reimers. „Unabhängig von der medizinischen Beratung sollte es vor jeder pränataldiagnostischen Untersuchung ein psychosoziales Beratungsangebot geben, das Frauen freiwillig annehmen können“, sagte Reimers am Freitag in Berlin. Für den Fall, dass die Untersuchung einen auffälligen Befund ergebe, müsse eine begleitende psychosoziale Beratung gesetzlich verankert werden, betonte er im Blick auf die in der kommenden Woche im Bundestag anstehenden Beratungen zum Thema Spätabtreibungen.

http://www.ekd.de/presse/pm321_2008_spaetabtreibungen.html

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Begegnung von Rat der EKD und dem Gnadauer Gemeinschaftsverband

Logo Gnadauer Verband

Evangelische Kirche für die Zukunft zu gestalten sei ein gemeinsames Anliegen, so Präses Christoph Morgner bei der Begegnung von Vertretern des Vorstandes des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes mit Vertretern des Rates der EKD Anfang Dezember. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, bekräftigte, dass der im Reformprozess „Kirche der Freiheit“ begonnene Aufbruch nur mit allen Kräften in der evangelischen Kirche gemeinsam gelingen könne. Mit der Begegnung in Hannover haben der Vorstand des Gemeinschaftsverbandes, in dem die der pietistischen Tradition verbundenen landeskirchlichen Gemeinschaften bundesweit zusammengeschlossen sind, und der Rat der EKD ihr regelmäßig stattfindendes Gespräch fortgesetzt.

http://www.ekd.de/presse/pm319_2008_gnadau.html

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Religion

"Kirchenvater des 20. Jahrhunderts"
40. Todestag des Schweizer Theologen Karl Barth

Karl Barth

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs verstand der junge Schweizer Pfarrer Karl Barth (1886-1968) die Welt nicht mehr, er verzweifelte daran, dass seine theologischen Lehrer sich mit der deutschen Kriegsführung solidarisch zeigten. Unter anderem wegen dieses Ereignisses zerbrachen für Barth, wie er sich später erinnert, die bis dahin geltenden großen theologischen Systeme. Er wurde ein "geistiger Revolutionär", für einige gar der "Kirchenvater des 20. Jahrhunderts". Karl Barth starb vor 40 Jahren am 10. Dezember 1968 in Basel. Seine Skepsis betraf vor allem  die liberale Theologie und den so genannten Kulturprotestantismus. Seine theologischen Einsichten führten ihn deshalb auch zum Kampf gegen die Nationalsozialisten. Er ging als geistiger Vater der Barmer Theologischen Erklärung in die Kirchengeschichte ein, in der sich die Bekennende Kirche von der Ideologie des Nazi-Staates abgegrenzt. Grundlage für Karl Barths Engagement ist seine theologische Überzeugung, dass "Gott ist Gott", so wird auch jede von Menschen erdachte Religion zum Unglauben. Allein im genauen Hören auf die Bibel finden Menschen das Wort Gottes. Diese Grundgedanken führte er in seinem unvollendet geblieben Lebenswerk, der zwölfbändigen "Kirchlichen Dogmatik" aus.

http://www.ekd.de/aktuell/61200.html
http://www.ekd.de/presse/pm322_2008_huber_basel.html
http://www.ekd.de/vortraege/081212_huber_basel.html

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Reformprozess

Geschenkideen für Menschen, die wirklich etwas brauchen!

Kirche im Aufbruch: Projekt des Monats

Zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Bambergs zählt der mittelalterliche Domschatz, der im Kapitelhaus des Bamberger Domes zu bestaunen ist. Schätze ganz anderer Art sammelt die Evangelische Studierendengemeinde in Bamberg bereits im dritten Jahr in der Adventszeit. In Absprache mit örtlichen Hilfseinrichtungen und international tätigen Hilfsorganisationen werden ganz konkrete „Geschenkideen für Menschen, die wirklich etwas brauchen“ zusammengestellt. Für diesen „Wunschzettel“ werden auf kreative und einladende Art und Weise Spender gesucht. Im letzten Jahr konnten so mehr als 600 Geschenke und über 4.000 Euro Spenden gesammelt werden. Kinder in Ruanda, aber auch bedürftige Menschen in Bamberg wurden damit bedacht. Der große Erfolg und der besondere Pfiff der „Geschenkbaum-Aktion im Advent“ machten das Mitmach-Modell zum Projekt des Monats Dezember auf der Internetplattform “Kirche im Aufbruch“. Weitere zehn neue Projekte inspirieren ab dem 15. Dezember auf der Internetplattform.

http://www.ekd.de/aktuell/61256.html
http://kirche-im-aufbruch.ekd.de/
http://kirche-im-aufbruch.ekd.de/praxis/neue_projekte.html
http://kirche-im-aufbruch.ekd.de/praxis.html

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Medien

Klaus-Dieter Kottnik erklärt, warum man in Adventszeit spendet
Ein Videocomic

Video-Comic: Spenden

„Ist ja für einen guten Zweck“ – solche Spendenaufrufe begegnen einem besonders in der Adventszeit, sei es der Bettler in der Fußgängerzone, der beigelegte Überweisungsvordruck in einem Brief, oder auch der Klingelbeutel im Gottesdienst. Spenden ist aber mehr, als nur Geld geben. Man kann anderen auch Zeit schenken oder etwas von dem abgeben, was man selbst zu viel hat. Klaus Dieter Kottnik, Präsident des Diakonischen Werkes, erklärt in diesem Videocomic aus der Reihe „E-wie-Evangelisch“, was Brot für die Welt mit seinen Spenden macht: Ziel ist es, Menschen die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu helfen. Mittelpunkt der diesjährigen Adventssammlung ist die Hilfe für Reisbauern in Südamerika. Warum wir helfen sollen? Darauf sagt Klaus-Dieter Kottnik, damit wir das Gute, was uns widerfahren ist, an andere weitergeben. Dieser Videocomic aus der Reihe „E-wie-Evangelisch“ zum Thema Spenden wurde im Auftrag der EKD produziert vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen und ist zu sehen auf verschiedenen Videoportalen, zum Herunterladen für das Handy und auch auf www.ekd.de.

http://www.ekd.de/glauben/e-wie-evangelisch/e_spenden.html

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weihnachtsgottesdienste.de
Bundesweite Suche nach Gottesdienstorten und -zeiten freigeschaltet

Weihnachtsgottesdienste

Der Kirchgang gehört für viele Menschen selbstverständlich zur Weihnachtszeit. Für andere sind die Festtage Anlass, nach längerer Zeit wieder eine Kirche aufzusuchen. Gerade Menschen, die am „Familienfest“ allein sind, können hier Gemeinschaft und Geborgenheit erfahren. Auf dem Serviceportal www.weihnachtsgottesdienste.de, das von der evangelischen und katholischen Kirche gemeinsam verantwortet wird, kann man nun über Ort oder Postleitzahl nach Gottesdiensten, Andachten, Krippenspielen, Christmetten und Messfeiern an den Weihnachtstagen suchen. Im letzten Jahr waren bundesweeit über 45.000 Gottesdienste von Heilgabend bis zum Dreikönigstag in der Datenbank eingetragen.

http://www.weihnachtsgottesdienste.de

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Ökumene

Karlspreis 2009 für Andrea Riccardi

Gemeinschaft von Sant’Egidio

Das Direktorium der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen hat am 6. Dezember 2008 entschieden, im Jahr 2009 den italienischen Historiker und Gründer der Gemeinschaft von Sant’Egidio, Andrea Riccardi, in Würdigung seines herausragenden Beispiels zivilgesellschaftlichen Engagements für ein menschliches und solidarisches Europa, für die Verständigung von Völkern, Kulturen und Religionen und für eine friedlichere und gerechtere Welt mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen auszuzeichnen. Er wird die Auszeichnung am Christi Himmelfahrtstag, 21. Mai 2009, im historischen Krönungssaal des Aachener Rathauses entgegennehmen. Hohe internationale Beachtung findet Riccardi vor allem als „Spiritus rector“ der Gemeinschaft von Sant‘Egidio, die er als Gymnasiast 1968 gemeinsam mit einigen Freunden in Rom gründete. Die katholische Laienbewegung wuchs sich in den vergangenen vier Jahrzehnten zu einem weltumspannenden Beziehungsnetz aus, das (nach eigenen Angaben – formelle Mitgliederlisten oder -ausweise gibt es nicht) über 50.000 Mitglieder zählt, die in mehr als 70 Ländern auf vier Kontinenten engagiert sind – wobei sich die Anhängerschaft nicht zuletzt aus jungen Menschen rekrutiert. Neben dem gemeinsamen Gebet und der Weitergabe des Evangeliums haben sich die ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Gemeinschaft die Freundschaft mit den Armen, die Ökumene und den Dienst am Frieden zum Ziel gesetzt. Allein in Rom kümmern sich die Freiwilligen um 10.000 Menschen, um Immigranten, Obdachlose, Drogensüchtige oder um die immer zahlreicheren Alten und Familien, die mit ihren Einkünften im teuren Rom nicht mehr ans Ende des Monats kommen. Sie versorgt Sant’Egidio in seinen Zentren fünf Mal die Woche mit einem warmen Abendessen. Sie erhalten Sprachunterricht, Anwaltsberatung und ärztliche Hilfe.

http://www.ekd.de/presse/pm317_2008_riccardi.html
http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2008_12_08_4_karlspreis_santegidio.html
http://www.santegidio.org/index.php?&idLng=1067&res=1

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Worte zum Tag

Worte zum Tag

Man muss viel Liebe investieren, wenn Glaube sich entfalten soll, und man muss viel Freiheit riskieren, wenn die Kirche lebendig bleiben soll.

Otto Dibelius (1880-1967), dt. ev. Theologe, 1945- 66 Bischof v. Berlin, 1949-61 Vors. d. Rates d. EKD

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