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EKD-Newsletter Nr. 297, 25. September 2008

ISSN 1616-0304


Inhalt

Kirchenpolitik

Ökumene

Religion

Stiftungen

Aus der VELKD

Medien

Bildung

Worte zum Tag

Kirchenpolitik

EKD-Bevollmächtigter: „Hoffnungen irakischer Christen nicht enttäuschen“

Stephan Reimers

Ein weiterer Aufschub der Aufnahme irakischer Flüchtlinge in Europa sei angesichts der katastrophalen Zustände im Irak und der auswegslosen Lage der Menschen, die in so genannte Erstaufnahmestaaten wie Syrien oder Jordanien geflohen sind, nicht mehr zu verantworten. Dies betonte der Bevollmächtigte des Rates der EKD, Prälat Stephan Reimers. Er appellierte an die Innen- und Justizminister der EU, sich endlich für eine Aufnahme von Flüchtlingen aus den Nachbarstaaten des Iraks zu entscheiden. In Syrien und Jordanien könne von „vergleichsweise guten“ Lebensumständen für Flüchtlinge keine Rede sein. „Viele sind nach Ablauf ihrer befristeten Aufenthaltstitel aus Furcht vor Verfolgung nicht in den Irak ausgereist und leben in der Illegalität.“ Die Menschen seien auf Lebensmittellieferungen durch Hilfsorganisationen angewiesen. Vor allem für Menschen, die auf absehbare Zeit nicht in den Irak zurückkehren können, stelle eine Aufnahme in Europa den einzigen Ausweg aus der Not dar.

http://www.ekd.de/presse/pm238_2008_fluechtlinge_irak.html

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Auslandsbischof protestiert gegen iranisches Apostasiegesetz

Martin Schindehütte

Angesichts eines neuen iranischen Gesetzes, das die Abkehr vom Islam unter Androhung der Todesstrafe verbietet, hat sich der Auslandsbischof der EKD, Martin Schindehütte, sehr besorgt geäußert. „Dieses Gesetz ist vollkommen inakzeptabel und spricht allen Grundsätzen eines respektvollen Verhältnisses der Religionen untereinander Hohn.“ Das vom iranischen Parlament am 9. September verabschiedete Gesetz muss noch vom so genannten Wächterrat bestätigt werden. „Ich kann nur hoffen, dass es nicht soweit kommt“, so Schindehütte. „Dieses Gesetz bedeutet eine fundamentale Verletzung der Menschenrechte.“ Durch diese Entwicklungen stehen für die EKD auch die begonnenen Konsultationen mit schiitischen Religionsvertretern aus dem Iran in Frage. Für Mitte Oktober sind nächste Gespräche unter Einbeziehung anderer europäischen Kirchen geplant. „Unter diesen Umständen kann es für diese Gespräche nur ein Thema geben: die Religionsfreiheit und die Menschenrechte“, betonte Bischof Schindehütte.

http://www.ekd.de/presse/pm239_2008_apostasiegesetz.html
http://www.ekd.de/islam/060501_deutsch_britisch_iranischer_dialog.html

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Ökumene

„Kommunikation über Grenzen“
XIII. Europäischer Kongress für Theologie in Wien

Universität Wien

Vom 21. bis zum 25. September fand in Wien unter dem Thema „Kommunikation über Grenzen“ der XIII. Europäische Kongress für Theologie statt. In den Hauptvorträgen des Kongresses wurde das Thema aus den unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen theologischen Disziplinen im Gespräch mit den anderen Wissenschaften behandelt. Einzelaspekte des Themas wurden in unterschiedlichen Fachgruppen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie erörtert. Nach Auffassung der Veranstalter ist mit dem Thema der Kommunikation über Grenzen ein genuin theologisches Thema angesprochen, so Prof. Christoph Schwöbel, stellvertretender Vorsitzender der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie. „Der Mensch wird innerhalb der Grenzen der Geschöpflichkeit geschaffen und zur Kommunikation über diese Grenzen hinaus befähigt.“ Mit der Grenzüberschreitung, die die alte Geschichte vom Sündenfall erzähle, werde schon auf den ersten Seiten der Bibel die Frage nach Heil und Unheil von Grenzziehungen gestellt. Kommunikation über Grenzen sei daher für die christliche Theologie kein Modethema, sondern „eine ureigene Frage der Theologie“, in deren Bearbeitung sie auch über die Grenzen ihres Faches kommunizieren kann.

http://www.ekd.de/aktuell/080922_theologiekongress_wien_berichte.html
http://www.ekd.de/presse/pm236_2008_theologiekongress_wien.html

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Exekutivausschuss des ÖRK tagt in Lübeck

Logo ÖRK

Seit Sonntag ist Lübeck zum „Nabel der Welt“ geworden – zumindest für die Kirchen aus aller Welt, die im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) zusammengeschlossen sind. Bis zum morgigen Freitag wird der 25köpfige Exekutivausschuss des ÖRK in der Hansestadt tagen. Auf dem Programm stehen unter anderem die globale Nahrungsmittelkrise, der Konflikt in Dafur, die Lage in Sri Lanka und die Wahl eines geschäftsführenden Generalsekretärs des ÖRK. Dem ÖRK gehören heute weltweit mehr als 560 Millionen Christen in 349 Kirchen aus über 110 Ländern an. Zu ihnen zählen die Mehrzahl der orthodoxen Kirchen, zahlreiche Kirchen aus den historischen Traditionen der protestantischen Reformation wie Anglikaner, Baptisten, Lutheraner, Methodisten und Reformierte, sowie viele vereinigte und unabhängige Kirchen. Während die meisten ÖRK-Gründungsmitglieder europäische und nordamerikanische Kirchen waren, setzt sich die heutige Mitgliedschaft vorwiegend aus Kirchen in Afrika, Asien, der Karibik, Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie dem pazifischen Raum zusammen.

http://www.ekd.de/presse/pm235_2008_oerk_tagung_luebeck.html
http://www.oikoumene.org

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Religion

Lutherdekade in Wittenberg eröffnet

Mark Hanson

Die EKD hat am vergangenen Wochenende in Wittenberg die Lutherdekade gestartet. Am Gottesdienst in der Schlosskirche und an einer Festversammlung am Sonntag haben der EKD-Ratsvorsitzende, Wolfgang Huber, Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer teilgenommen. Bis zum Jahr 2017 will die evangelische Kirche mit der Lutherdekade an die epochale Bedeutung und Wirkung der Reformation erinnern. Die Dekade endet am 31. Oktober 2017, dem 500. Jahrestag von Martin Luthers Thesenanschlag in Wittenberg. Dieses Ereignis gilt als Beginn der Reformation und Ausgangspunkt der Gründung evangelischer Kirchen. Weltweit sehen rund 400 Millionen Protestanten in dem Wittenberger Thesenanschlag und seinen historischen Folgen ihre geistlichen und konfessionellen Wurzeln. Bei der Eröffnungsveranstaltung hielt der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Mark Hanson (USA) die Predigt. In dem Gottesdienst wurde auch der Beauftragte der EKD für das Reformationsjubiläum, Stephan Dorgerloh, offiziell in sein Amt eingeführt. 

http://www.ekd.de/presse/pm237_2008_lutherdekade_eroeffnet.html
http://www.ekd.de/predigten/080921_hanson_wittenberg.html
http://www.ekd.de/vortraege/080921_huber_wittenberg.html
http://www.luther2017.de
http://www.ekd.de/aktuell/59760.html

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Willkommen auf www.reformationstag.de

 Thesentür an der Wittenberger Schlosskirche

Der Thesenanschlag Mrtin Luthers gilt als die Geburtsstunde der Reformation - daran erinnert der Reformationstag, den die evangelische Kirche jährlich am 31. Oktober feiert. Sie sind eingeladen, den Reformationstag mitzufeiern. Für Gemeinden besteht die Möglichkeit, ihre Gottesdienste und Veranstaltungen zum Reformationstag jetzt in einer bundesweiten Datenbank einzutragen. Wo in Ihrer Nähe Gottesdienste gehalten werden oder Veranstaltungen stattfinden, können Sie ab 15. Oktober über unsere Gottesdienstsuche in Erfahrung bringen. Außerdem finden Sie hier „Luthers Weg“: Am 20. Oktober 2008 wird eine Pilgergruppe in Erfurt aufbrechen, um am 31. Oktober zu den Reformationsfeiern in Wittenberg einzutreffen. Genau 500 Jahre vorher, im Herbst 1508, ist Martin Luther diesen Weg gegangen, um seinen ersten Lehrstuhl an der Universität Wittenberg anzutreten. Mit der Aktion startet die Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) in die Luther-Dekade, mit der von 2008 bis 2017 bundesweit an den Thesenanschlag des Reformators im Jahr 1517 erinnert wird.

http://www.reformationstag.de

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Konferenz erörtert theologische Aspekte des Nahostkonfliktes

Robert Smith (USA) und Mitri Raheb (Palästina) waren Teilnehmer der Konferenz in Bern.

Das wichtigste Ergebnis ist, dass man sich überhaupt begegnet ist und die realistische Perspektive für einen weiteren Prozess besteht. Darin waren sich die rund 80 Teilnehmenden an der Berner Konferenz „Das verheißene Land“ einig. Vertreter und Vertreterinnen verschiedenster Kirchen aus allen Teilen der Welt waren auf Einladung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), des Schweizer Evangelischen Kirchenbundes und der lokalen Kirche Berns zusammengekommen, um sich mit einem der durch den „Aufruf von Amman“ vom Juni 2007 gegebenen Arbeitsaufträge zu befassen. Die Begegnung mit Theologen aus dem Nahen Osten und die Wahrnehmung von deren Ansichten führten zu emotional und kontrovers geführten Debatten. In Bern wurde deutlich, wie unterschiedlich die Kirchenvertreter und Kirchenvertreterinnen aus verschiedenen Regionen die Entwicklungen wahrnehmen. So konnten Konferenzteilnehmer etwa aus den Niederlanden und Deutschland eingestehen, dass zu oft in der westlichen Theologie über das Heilige Land nachgedacht und gesprochen wurde, als sei es ein Land ohne Menschen. Dass das theologische Lernen aber in beide Richtungen gehen muss, betonten ebenso zahlreiche Konferenzteilnehmer. Nicht alles an traditionellen und bestehenden theologischen Positionen und Modellen sei schlecht, nicht jede theologische Einsicht lässt sich als kontextuell relativieren.

http://www.ekd.de/aktuell/59744.html
http://www.oikoumene.org/?id=6281&L=2 (auf Englisch)

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Stiftungen

„Preis der Stiftung KiBa“ zum ersten Mal vergeben

Logo Stiftung KiBa

Der Preis der Stiftung KiBa für innovative Modelle der Nutzungserweiterung von Kirchengebäuden wird dieses Jahr zum ersten Mal vergeben. Die Gewinner sind Projekte in Steffenshagen (Mecklenburg), Einbeck (Niedersachsen) und München. Der undotierte Ehrenpreis geht nach Dortmund an die evangelische St. Reinoldi Gemeinde und das Architekturbüro Schulte-Ladbeck für einen vor zwei Jahren realisierten Anbau eines gläsernen Informationszentrums an die romanische Basilika St. Reinoldi. Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb hat Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee übernommen. Die offizielle Verleihung findet am 24. Oktober im Rahmen des 26. Evangelischen Kirchbautages in Dortmund statt. Für die Auszeichnung, deren Verleihung von der Bank für Kirche und Diakonie unterstützt wird, hatten sich mehr als 60 Gemeinden aus dem ganzen Bundesgebiet beworben. Ermittelt wurden die Preisträger von einer fünfköpfigen Jury.

http://www.ekd.de/presse/pm231_2008_kiba_preis.html
http://www.stiftung-kiba.de

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Aus der VELKD

Grundstein für Luthergarten in Wittenberg gelegt

Mark S. Hanson und Johannes Friedrich bei der Grundsteinlegung für den Luthergarten.

Mit Gebet und Segen wurde in Wittenberg der Grundstein für den Luthergarten gelegt. Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), der mit LWB-Präsident Bischof Mark S. Hanson, Oberbürgermeister Eckhard Naumann, Propst Siegfried T. Kasparick sowie dem Planer des Luthergartens, Landschaftsarchitekt Dr. Andreas Kipar die Grundsteinlegung vornahm, sieht in dem Projekt schon jetzt eines der "bedeutendsten Reformationsdenkmale des 21. Jahrhunderts". Der Luthergarten wird ein ovaler Park mit 500 Bäumen. Kirchen aus aller Welt und allen Konfessionen sind eingeladen, eine Patenschaft für einen der Bäume zu übernehmen. Mit dem Luthergarten werde Wittenberg sein Renommee „als Ort von großer historischer Bedeutung“ unterstreichen, so Hanson. Zugleich biete sich die Gelegenheit, die Wichtigkeit der lutherischen Reformation für die weltweite Gemeinschaft der Kirchen heute zu beleuchten.

http://www.velkd.de/velkd_meldungen.php?guid=59761
http://www.velkd.de

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Medien

Gottesdienstentwurf zu „Krabat“

Buchumschlag Krabat

Am 9.Oktober – pünktlich zum 85. Geburtstag des Autors Otfried Preußler – wird mit vielen Preisen ausgezeichnete Kinder – und Jugendbuch von Ottfried Preußer „Krabat“ als Film in die Kinos kommen. Das ist ein Anlass, das Buch aus dem Regal zu holen und es wieder zu lesen und erneut zu entdecken. Es ist nicht nur spannend, sondern auch zutiefst fromm. Wer die Thematik des Buches in einem Gottesdienst aufgreifen will, kann dabei auf einen Gottesdienstentwurf zurückgreifen, den die Leipziger Pfarrerin Christiane Thiel für den Deutschen Verband Evangelischer Büchereien ausgearbeitet hat.

http://www.eliport.de

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Neues Angebot kirchlicher Werbematerialien

Motiv Calvinjahr

Calvin auf einer Tasse, Calvin als Ausziehbild in einem Kugelschreiber, Calvin als Dekoration einer Leinentasche. Öffentlichkeitsarbeit im Calvin-Jahr 2009 braucht auch diese kleinen Artikel, die der WerbeDienst in seinem neu erschienen Katalog anbietet. Aber nicht nur die Grundausstattung für das Gedenken an den Schweizer Reformator bietet der Katalog, der in Papierform zur Zeit versandt wird, aber auch im Internet abzurufen ist, sondern auch Tipps für die Schaukastengestaltung, Informationen, wo Kirchenfahnen zu bekommen sind und viel nützliches, Kirche und Kirchengemeinde bekannt zu machen.

http://www.komm-webshop.de

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Bildung

rpi-virtuell: Themenwochen Online-Lernen September 2008
Portfolio und E-Portfolio

Logo rpi-virtuell

Portfolioarbeit "ist keine Methode, sondern eine Einstellung", sagt Dr. Ilse Brunner, Mitherausgeberin des "Handbuch Portfolioarbeit". Die neue Ausgabe des Magazins "Themenwochen Online-Lernen" stellt Ihnen Bedeutung, Vorgehen und Beispiele für kompetenzorientiertes Arbeiten mit Portfolios und E-Portfolios vor.

http://blog.rpi-virtuell.net/index.php?op=ViewArticle&articleId=783&blogId=2

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rpi-virtuell: Luther kommt

Am 19. September 2008 startete die Evangelische Kirche die Lutherdekade. Sie soll bis zum Jahr 2017 an die epochale Bedeutung und Wirkung der Reformation erinnern. Eine umfangreiche Materialsammlung für Schule und Unterricht bietet das rpi-Wiki.

http://wiki.rpi-virtuell.net/index.php/Luther_(Sekundarstufe_1)

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Worte zum Tag

Worte zum Tag

Lasst uns der Welt antworten,
wenn sie uns furchtsam machen will:
Eure Herren gehen,
unser Herr aber kommt.

Gustav Heinemann (1899-1976) , Jurist und Politiker, ehemaliger Bundespräsident

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