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EKD-Newsletter Nr. 288, 25. Juni 2008

1616-0304


Inhalt

Kirchenpolitik

Ausland

Ökumene

Religion

Medien

Worte zum Tag

Kirchenpolitik

Bischof Huber: Grundfragen der Weltdeutung nicht ausweichen

Logo der FEST

Fundamentalistische Positionen sind nach Ansicht von Bischof Wolfgang Huber häufig das Ergebnis von Verdrängung. Deshalb dürften im Dialog von Wissenschaft und Theologie zentrale Fragen des Weltverständnisses nicht ausgeklammert werden, sagte der EKD-Ratsvorsitzende bei einem Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg. Zur Überwindung des Fundamentalismus reiche der Appell an die Errungenschaften der Aufklärung nicht aus. In seinem Vortrag ging Huber auch auf den Streit über Evolutionstheorie und Schöpfungsglaube ein. In dieser Debatte stehen sich christlich-fundamentalistischen Gruppierungen und Wortführer eines "neuen Atheismus" gegenüber. Eine sachgemäße Kritik an problematischen Auslegungsformen des Schöpfungsglaubens und der Evolutionstheorie sei erst möglich, wenn die Debatte von der falschen Alternative beider Lager befreit sei. Weder die Angriffe von Atheisten auf den biblischen Schöpfungsglauben noch die von christlichen Gruppen vorgebrachten Angriffe auf die wissenschaftliche Evolutionstheorie träfen die andere Seite im Kern. Die Verbindung von Wissenschaft und Gottesglaube bezeichnete der Theologe als bestimmendes Merkmal des Protestantismus.

http://www.ekd.de/presse/pm163_2008_rv_vortrag_fest.html
http://www.ekd.de/vortraege/080618_huber_heidelberg.html
http://www.fest-heidelberg.de

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Ausland

Deutsch beten - Vom Leben einer deutschen Kirchengemeinde in Sydney

Martin-Luther-Kirche in Sydney

Dietrich Rehnert ist viel in der Welt unterwegs: Fast 100 Länder hat er besucht. Wenn möglich schaut er auch bei den Pfarrerinnen und Pfarrern der deutschsprachigen Gemeinden im Ausland vorbei – nicht nur zu den Gottesdiensten, sondern auch zu einem Gespräch. Unter anderem hat er so die Kirchengemeinden in Paris, Barcelona, Helsinki, Edinburgh, London, Moskau, Peking, New York, Singapur und Bangkok besucht. Dietrich Rehnert ist sich nach diesen Erfahrungen sicher: „Pfarrer, die in Auslandsgemeinden gehen, sind generell besondere Persönlichkeiten, die das Fremde nicht scheuen, sondern als willkommene Herausforderung ansehen.“ Hängen geblieben ist er auf einer seiner Reisen vor zwölf Jahren in Sydney (Australien). Aus einer Begegnung ist eine Ehe geworden und regelmäßiger Predigtdienst in Sydney. Er berichtet aus der deutschsprachigen Gemeinde dort.

http://www.ekd.de/aktuell/58911.html
http://www.geocities.com/german_lutherans_sydney
http://www.ekd.de/auslandsgemeinden

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„Ein schönes ökumenisches und auch politisches Zeichen“

Fachwerkkirche in Jauer

Ein „schönes ökumenisches und auch politisches Zeichen“ soll es werden: Am kommenden Sonntag (29. Juni), wird Bischof Martin Schindehütte, Leiter des Amtes der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der EKD, einige Abendmahlsgeräte an die Diözese Breslau der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen übergeben. Die Vasa Sacra – so der Fachbegriff - sind Teil eines Bestandes alter liturgischer Gefäße, die der deutschen evangelischen Gemeinde an der Friedenskirche zu Jauer in den vergangenen Jahrhunderten gestiftet worden sind. Nach Auflösung der Gemeinde im Jahre 1958 waren die Geräte nach Westdeutschland gebracht und in die Obhut der Evangelischen Kirche der Union gegeben worden. Künftig sollen die Vasa Sacra von der heutigen polnischen evangelischen Gemeinde an der Friedenskirche im Gottesdienst genutzt werden. Mit ihrer Schwesterkirche in Schweidnitz gehört die Friedenskirche zu Jauer zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die feierliche Unterzeichnung des Schenkungsvertrags wird im Rahmen eines Festgottesdienstes erfolgen.

http://www.ekd.de/aktuell/58923.html
http://www.ekd.de/presse/pm159_2008_uek_polen_vasa_sacra.html
http://www.jawor.pl/jawor/index.php?j=de&c=del

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EKD präsentiert weltweite Auslandsarbeit

Weltkugel

Die EKD präsentiert vom 1. bis 3. Juli in Berlin ihre Auslandsarbeit in 70 Ländern. "Evangelische Christen aus Deutschland haben seit dem 16. Jahrhundert im fremdsprachigen Ausland Gemeinden gegründet", hieß es gestern in Hannover. Heute sind etwa hundertvierzig Pfarrerinnen und Pfarrer in deutschsprachige Auslandsgemeinden von Lagos bis London, von Washington bis Shanghai entsandt. Mitglieder dieser Gemeinden gehören zu den sechs Millionen Deutschen, die im Ausland leben. Davon sind etwa zwei Millionen evangelisch. Dreißig weitere Gemeinden und Gemeindegruppen, insbesondere in Tourismusgebieten im Süden Europas, werden von nebenamtlichen oder pensionierten Pfarrern betreut. Die erste Gesamtkonferenz der von der EKD ins Ausland entsandten Pfarrer findet in der kommenden Woche in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt in Berlin statt. Daran und an einem anschließenden Konvent nehmen unter anderen der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, und der EKD-Auslandsbischof Martin Schindehütte teil. Für ein Podium am 3. Juli, das von der EKD-Kulturbeauftragten Petra Bahr moderiert wird, hat auch die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan ihre Teilnahme zugesagt.

http://www.ekd.de/presse/pm165_2008_auslandspfarrkonferenz.html
http://www.ekd.de/ausland_oekumene/ausland_oekumene.html
http://www.ekd.de/auslandsgemeinden

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Orientierungshilfe: Religionsunterricht für Schulen im Ausland

Schriftzug: Religionsunterricht an deutschen Schulen im Ausland

Der Religionsunterricht ist an den weltweit 117 deutschen Auslandsschulen ordentliches Unterrichtsfach. Eine gemeinsam vom Kirchenamt der EKD und dem Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz herausgegebene Broschüre verdeutlicht den Stellenwert des evangelischen und katholischen Religionsunterrichts in diesen Schulen. Sie richtet sich an Schulleitungen und Kollegien, Eltern und die Verantwortlichen in den katholischen und evangelischen deutschsprachigen Auslandsgemeinden, aber auch an Interessierte in Botschaften, Ämtern und Kulturorganisationen.

http://www.ekd.de/presse/pm162_2008_religionsunterricht_ausland.html
http://www.ekd.de/download/religionsunterricht_ausland.pdf

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Ökumene

„Lebendige Briefe“ - Ökumenischer Teambesuch in Deutschland

Logo ÖRK

Im Rahmen der Dekade zur Überwindung von Gewalt (DOV) bieten die Besuche von kleinen Teams des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) Menschen Gelegenheit, sich in geschützten Gesprächen zu Fragen im Zusammenhang mit Gewaltprävention, Friedensstiftung, Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit zu äußern. Diese Begegnungen bilden die Grundlage für den Konsultationsprozess, der zu der Internationalen ökumenischen Friedenskonvokation (IÖF) sowie der Ökumenischen Erklärung zum gerechten Frieden führen wird. Die Teams, vom ÖRK als „Lebendige Briefe“ bezeichnet, besuchen ein Land, um den Menschen zuzuhören, von ihnen zu lernen, miteinander über Konzepte und Herausforderungen bei der Überwindung von Gewalt und in der Friedensarbeit zu sprechen und gemeinsam für den Frieden in der Gemeinschaft und in der Welt zu beten. Ein solches Team ist jetzt auch in Deutschland vom 27. Juni bis 4. Juli unterwegs.

http://www.ekd.de/presse/pm166_2008_team_visit.html
http://gewaltueberwinden.org/de/iepc/lebendige-briefe.html
http://www.oekumene-ack.de/index.html

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Religion

Rastplätze für die Seele: Autobahnkirchen

Logo Autobahnkirchen

Als "Rastplätze für die Seele" ziehen die Autobahnkirchen vor allem in der sommerlichen Reisezeit vermehrt Besucher an. 32 Kirchen und Kapellen am Rande der deutschen Autobahnen laden als Orte der Besinnung und der Ruhe zum Verweilen oder zum stillen Gebet ein. Wer in den Kirchen am Straßenrand etwas Kraft und Ruhe getankt hat, steigt meist entspannter und gelassener wieder ins Auto. Dies bringt nicht nur persönliche Erholung, sondern dient auch der Verkehrssicherheit. 1958 wurde die erste Kirche an der A 8 München-Stuttgart an der Ausfahrt Adelsried gebaut. Ein Augsburger Fabrikant hatte nach einem tödlichen Verkehrsunfall eines Familienmitglieds das Grundstück gestiftet und den Rohbau finanziert. Von den heute 32 Kirchen sind 15 in evangelischer, elf in ökumenischer und sechs in katholischer Trägerschaft. Die Akademie der Versicherer Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge gibt ein aktuelles Verzeichnis heraus und organisiert jährlich einen Tag der Autobahnkirchen.

http://www.ekd.de/aktuell/58959.html
http://www.autobahnkirche.info

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Stiftung für Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche gegründet

Modell der Garnisonkirche

Zum 40. Jahrestag der Sprengung der Ruine der Potsdamer Garnisonkirche ist am Montag eine kirchliche Stiftung zum Wiederaufbau des Barockbauwerks gegründet worden. In einem Gedenkgottesdienst in der brandenburgischen Landeshauptstadt nannte der EKD-Ratsvorsitzende und Berliner Bischof, Wolfgang Huber, den Abriss vom 23. Juni 1968 als "Kulturfrevel". Er rief dazu auf, Begeisterung für den Wiederaufbau zu wecken. Zugleich erinnerte Huber an das gescheiterte Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944, an dem auch Offiziere aus der Gemeinde der Garnisonkirche beteiligt waren. Gerade an diesem Ort könne eine "Schule des Gewissens" entstehen, in der Menschen für ihr Handeln Rechenschaft ablegen, betonte der Bischof. In dem Gebäude soll an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus erinnert werden sowie Friedens- und Versöhnungsarbeit stattfinden. Die Garnisonkirche wurde 1732 eingeweiht und im April 1945 bei einem alliierten Bombenangriff weitgehend zerstört. Auf Beschluss der SED wurde die Kriegsruine am 23. Juni 1968 gesprengt.

http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2008_06_20_2_stiftung_garnisonkirche.html
http://www.garnisonkirche-potsdam.de

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Medien

Briefe eines evangelischen Mystikers

Gerhard Tersteegen

Die seelsorgerlichen Briefe des Mystikers und Liederdichters Gerhard Tersteegen liegen erstmalig in einer umfassenden Edition vor. Herausgegeben von Gustav-Adolf Benrath erscheinen zwei Bände mit 750 Briefen des Mystikers in der Reihe „Texte zur Geschichte des Pietismus“. In Auswertung von Erkenntnissen einer mehrere Forschergenerationen umfassenden wissenschaftlichen Beschäftigung mit den Briefen und im Licht zahlreicher archivarischer Entdeckungen und neuer historischer Erkenntnisse hat dazu der Mainzer Kirchengeschichtler Gustav Adolf Benrath unter Mitarbeit von Ulrich Bister und Klaus vom Orde sämtliche zuzuordnenden Briefe von Gerhard Tersteegen neu ediert und wissenschaftlich kommentiert. Damit sind die 750 Briefe Tersteegens neu zugänglich; viele davon schlummerten bislang unentdeckt in Archiven und Nachlässen. Teilsammlungen dieser seelsorgerlichen Briefe wurden seit Ende des 18. Jahrhunderts immer wieder zu erbaulichen Zwecken herausgegeben. Dazu wurden die Empfänger anonymisiert, Datierungen getilgt und die Texte vielfach gekürzt und inhaltlich wie sprachlich verändert.

http://www.ekd.de/presse/pm161_2008_tersteegen.html
http://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gerhard_Tersteegen.htm
http://www.uek-online.de/55635.html

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Worte zum Tag

Worte zum Tag

Käme kein Engel mehr, dann ginge die Welt unter. Solange Gott die Erde trägt, schickt er seine Engel. Die Engel sind älter als alle Religionen und kommen auch noch zu den Menschen, die von Religion nichts mehr wissen wollen.

Claus Westermann (1909-2000), evangelischer. Theologieprofessor

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