EKD-Newsletter Nr. 286, 05. Juni 2008ISSN 1616-0304 |
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SportWorte zum TagTheologieProtestantismus und Dichtung Zugänge zu einer Freundschaft zwischen Dichtung und Religion eröffnet der zweite Band der Reihe „Protestantismus und Kultur“, der jetzt im Gütersloher Verlagshaus erschienen ist. „Protestantismus und Dichtung“ ist dieser Band überschrieben, der die im November vergangenen Jahres vorgestellte Reihe fortsetzt. Herausgegeben wird „Protestantismus und Kultur“ von der Kulturbeauftragten des Rates Evangelischen Kirche in Deutschland EKD, Petra Bahr, zusammen mit der Kulturanthropologin Aleida Assmann, dem Vorsitzenden des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, und dem Juristen und Schriftsteller Bernhard Schlink. Theologen, die Gedichte zu lesen für theologische Praxis halten, und Lyriker, die „Mehr als dies“ zu Wort kommen lassen, loten auf 166 Seiten das Verhältnis von Poesie und Protestantismus aus. 12 Autoren zeigen nicht nur auf, wie Gedichte helfen können, den Glauben besser zu verstehen, sondern eröffnen auch mit zum Teil bisher unveröffentlichter Lyrik neue Blickwinkel. http://www.ekd.de/presse/pm140_2008_%20dichtung.html Beste Predigt 2008 gesucht Zur Förderung der Redekunst in den Kirchen wird auch 2008 die "beste Predigt" gesucht. Mehr als 100 Predigten sind für den diesjährigen Wettbewerb eingereicht worden, teilte der Preisstifter, der Verlag für die Deutsche Wirtschaft, mit. Die Frist für Einsendungen endet am 30. Juni. Mit dem Wettbewerb wird das Bemühen der Kirchen um Qualität bei der Auslegung biblischer Texte unterstützt, erklärte der Jury-Vorsitzende und Medienexperte der EKD, Oberkirchenrat Udo Hahn. Wie in den Vorjahren wird der ökumenische Preis in den Kategorien "Lebenswerk" sowie "Beste Predigt 2008" vergeben. Zusätzlich vergibt die Jury in diesem Jahr einen Sonderpreis in der Kategorie "Beste Predigt aus Caritas und Diakonie". Die undotierte Auszeichnung wurde erstmals im Jahr 2000 verliehen. Ausgezeichnet wurden bisher neben anderen der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch, der Rhetorik-Professor Walter Jens, der Theologieprofessor Eberhard Jüngel sowie die Bischöfe Margot Käßmann und Joachim Wanke. Die Preisverleihung findet am Buß- und Bettag (19. November) in der Bonner Schloßkirche statt. KirchenpolitikAxel von Campenhausen verabschiedet, Hans Michael Heinig eingesetzt Älter als die Grundordnung der EKD ist deren Kirchenrechtliches Institut und doch wurde in diesen Tagen erst deren dritter Leiter eingesetzt. Nach dem Gründungsleiter Rudolf Smend hat über Jahrzehnte Axel von Campenhausen das Institut in Göttingen geführt und die EKD und ihre Gliedkirchen mit rechtlicher Beratung und juristischen Gutachten unterstützt. Er wurde nun verabschiedet und der Jurist Hans Michael Heinig in das Amt des Leiters des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD eingeführt – gleichzeitig übernahm der Jurist eine Stiftungsprofessur für Öffentliches Recht, insbesondere Kirchen- und Staatsrecht, an der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen. http://www.ekd.de/presse/pm139_2008_rv_campenhausen.html ReligionGemeinsames Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche "Teilhaben — Teil werden!" — so lautet auch in diesem Jahr das Motto der Interkulturellen Woche/Woche der ausländischen Mitbürger, die vom 28. September bis zum 4. Oktober 2008 bundesweit stattfindet. Im Gemeinsamen Wort der Kirchen werben der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Dr. Wolfgang Huber, und Metropolit Augoustinos, Griechisch-Orthodoxer Metropolit von Deutschland, darum, Zuwanderern die Möglichkeit zu gleichberechtigter Teilhabe an der Gestaltung des Gemeinwesens zu geben. Im Blick auf den europäischen Kontext nehmen die Vertreter der Kirchen die Entwicklung des Flüchtlingsschutzes mit Sorge zur Kenntnis. Es erscheine so, "als ob sich Europa seiner Verantwortung für Flüchtlinge in erheblichem Umfang entziehe und diese umso stärker den Staaten in armen Teilen der Welt aufbürde". Sie kritisieren auch die Abschottung Europas gegenüber der wachsenden Zahl derer, "die einen Weg des Überlebens ohne Papiere in Europa suchen". Diese Menschen seien "in ihrer Würde besonders bedroht". http://www.ekd.de/presse/pm142_2008_interkulturellewoche.html DiakonieWeltkonferenz der Deutschen Seemannsmission in Bremen und Rastede "Seemannsmissionare sind Wanderprediger der Moderne", die oft ähnlich bedürfnislos unterwegs seien wie die Jünger Jesu und ein weltweites Netzwerk bildeten. Das sagte der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, in seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst der Weltkonferenz der Deutschen Seemannsmission am 28. Mai in Bremen. Die Bedingungen, unter denen die Seeleute an Bord arbeiten müssten, seien extrem hart, sagte Huber. Bei einem Besuch der Deutschen Seemannsmission in Chile habe er "erschütternde Details zu hören bekommen" über die Lage von Menschen, die "eingetaktet sind in das Leben schwimmender Fabriken und gigantischer Logistikmaschinerien." Oft sei es den Seeleuten verwehrt, bei kurzen Aufenthalten im Hafen von Bord zu gehen. "Dafür fehlt schlicht die Zeit, weil sich das Löschen und Neubeladen der Containerschiffe mit Hilfe modernster Technik so rasant vollzieht." Umso wichtiger sei die Zuwendung durch die Mitarbeitenden der Seemannsmission. http://www.ekd.de/presse/pm138_2008_rv_seemannsmission.html Sozialpolitischer Kongress in Erinnerung an Johann Hinrich Wichern Der aus Schwaben stammende Präsident des Diakonischen Werks, Klaus Dieter Kottnik, und der aus Hamburg stammende Begründer organisierten diakonischen Handelns, Johann Hinrich Wichern: Eine Begegnung über Jahrhunderte und über Dialektgrenzen hinweg. So findet der Schwabe das norddeutsche Wort „fünsch“ um das Bild des vor 200 Jahren geborenen Hamburgers zu beschreiben – so diskutieren in der Nachfolge Wicherns Theologen, Politiker, Wirtschaftsvertreter und Kirchenvertreter über die heutigen Herausforderungen der Fragen, die Wichern vor fast 200 Jahre beschäftigt haben: Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik. Der Staat muss Instrumente bereithalten und immer wieder neu entwickeln, mit denen er seiner sozialen Verantwortung gerecht werden kann. Dies forderte der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber. Beim sozialpolitischen Kongress „Evangelischer Dialog mit Politik und Wirtschaft zu Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik“ in der Berliner Friedrichstadtkirche ergänzte Huber jedoch: „Ebenso wichtig ist es, dass wir es nicht allein dem Staat überlassen, Menschen auf ihrem Weg zu helfen und sie zu neuen Wegen zu ermutigen. Sie brauchen neben aller staatlichen Förderung Netzwerke der rettenden Liebe.“ Wichern habe zusammen mit anderen „ein Bündnis für die Arbeitslosen seiner Zeit geschmiedet, das beachtlichen politischen Einfluss gewonnen“ habe, erinnerte der Ratsvorsitzende vor den rund 130 Teilnehmern des Kongresses. Solche Bündnisse und Allianzen würden auch heutzutage gebraucht. Dass Deutschland von einer idealen Situation am Arbeitsmarkt noch weit entfernt ist, betonte auch Olaf Scholz, Bundesminister für Arbeit und Soziales: „Wenn niemand länger als ein Jahr arbeitslos ist, wenn jede und jeder in unserem Land immer wieder eine neue Chance bekommt, dann sind wir ganz nah bei dem, was für mich ‚Vollbeschäftigung’ heißt“, sagte der Minister. Er stellte zugleich fest: „Wir sind bei der Vermittlung gerade der Langzeitarbeitslosen noch nicht ausreichend erfolgreich. Das zeigt auch der internationale Vergleich.“ http://www.ekd.de/aktuell/58737.html Aus der VELKDRechtfertigungslehre bleibt grundlegend Die grundlegende und damit auch aktuelle Bedeutung der Rechtfertigungslehre hat die Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) bekräftigt. Sie sei nicht ein Lehrstück neben anderen, sondern beschreibe grundlegend das Sein des Menschen in der Welt vor Gott, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Erklärung der lutherischen Bischöfinnen und Bischöfe. Die Rechtfertigung des Menschen allein aus der Gnade Gottes ist nach Martin Luther der Artikel, mit dem der Glaube „steht und fällt“. Er müsse aber auf die jeweilige Situation bezogen und für das Verstehen zugänglich gemacht werden. http://www.velkd.de AuslandEvangelische Kirche fördert Nahost-Initiative des Weltkirchenrates Die EKD unterstützt die internationale Aktionswoche des Weltkirchenrates für Israel und Palästina vom 4. bis 10. Juni. Neben Aktionen und Lobbyarbeit steht dabei auch das Gebet für den Frieden im Blickpunkt. Die evangelische Mittelost-Kommission stellt Gemeinden, Kreisen und Institutionen in den Kirchen Jerusalems entstandene Gebete zur Verfügung, die im Gottesdienst am 8. Juni aufgegriffen werden können. "Wer hier betet, der betet nicht allein im Spannungsfeld eines politischen Konfliktes, sondern vor allem auch in einem multireligiösen, multikonfessionellen und interkulturellen Kontext", erklärte der EKD-Vertreter in Jerusalem, Propst Uwe Gräbe. Die deutschsprachige Gemeinde lebt in enger Partnerschaft mit ihren palästinensischen Geschwistern an der selben Kirche - der "Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land". Zugleich führt sie einen intensiven und vertrauensvollen Dialog mit israelisch-jüdischen Rabbinern und Akademikern, so Gräbe. Der Weltkirchenrat und Partnerorganisationen wollen sich in ihrer Aktionswoche für eine Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern einsetzen. http://www.ekd.de/aktuell/58736.html KulturGrößter Bläserchor der Welt beim Posaunentag in Leipzig Rekord im Leipziger Zentralstadion: Beim Abschlussgottesdienst des Deutschen Evangelischen Posaunentags haben am Sonntag (01.06.08) mehr als 16.000 Musiker den größten Bläserchor der Welt gebildet. Mit einem eigens für den Posaunentag komponierten Stück brachten die Bläser das vollbesetzte WM-Stadion zum Beben. Die letzte Bestmarke im Guiness-Buch der Rekorde stammte nach Veranstalterangaben aus dem Jahr 1997 und lag bei 289 Bläsern. Der Posaunentag war das erste gesamtdeutsche Treffen seit der Gründung des Posaunendienstes 1994. Der Dachverband vereint die Posaunenwerke der Landes- und Freikirchen. Derzeit gehören ihm rund 110.000 Bläser an. http://www.ekd.de/aktuell/58701.html BildungNeues auf rpi-virtuell Komplett umgebaut und neu eröffnet wurde zum 1. Juni der Bereich Ars Sacra im rpi-Kunstmuseum. Ars Sacra hat nun ein eigenes Foyer mit vier Türen zu den Abteilungen "Künstler", "Themen", "Specials" und "Jugendprojekte". In den Räumen "Jugendprojekte" sind die Fotoserien "Jesus an der Ruhr" und "faithbook.lu" zu besichtigen, in denen junge Menschen biblische Erzählungen in ihrem Alltag zeigen. Die "Aussetzung des Mose" hat Jean-Louis Gindt ausgewählt als Bild des Monats für den Juni. Im rpi-Forum werden Beobachtungen, Rückmeldungen und Unterrichtsideen gesammelt. http://www.rpi-virtuell.net/3rdparty/mybb/showthread.php?tid=460 Medien16 Ausbildungsplätze für Journalisten Journalistische Professionalität und journalistische Ethik bietet die Ausbildung der Evangelischen Journalistenschule seit 1995 – nun wird der 8. Jahrgang 2009/2010 ausgeschrieben. Interessierte zwischen 25 und 35 Jahren mit erfolgreich abgeschlossenem Hochschulstudium oder Berufsausbildung, gutem Gespür für journalistische Themen und der Bereitschaft sich für ethische Verantwortung in den Medien zu engagieren, können sich bis 30. August um einen der 16 Plätze bewerben. Ausbildungsbeginn ist der 5. Januar des kommenden Jahres. http://www.ekd.de/presse/pm146_2008_journalistenschule.html Film des Monats Juni Containerschiffe und Frachter liegen an den Stränden von Chittagong, der Wirtschaftsmetropole mit dem größten Seehafen Bangladeshs. Hier wird der maritime Schrott der westlichen Welt demontiert. Unzählige Arbeiter zerlegen, unter lebensgefährlichen Umständen und nur mit primitivsten Werkzeugen ausgestattet, die ausgedienten Ozeanriesen. Bangladesh decke, so heißt es, damit den Stahlbedarf des ganzen Landes. Regisseur Shaheen Dill-Riaz gelingt es, den Lebensrhythmus der Arbeiter in Filmbildern einzufangen, die ihre Entwürdigung und Anstrengung fast körperlich spürbar machen: etwa wenn sie in knietiefem Ölschlamm und Kot die Schiffswände auseinanderschweißen. Oder wenn sie wie eine endlose Reihe von Ameisen vor einem gigantischen Schiff stehen, das sie mit langen Tauen an den Strand zu ziehen versuchen. „Eisenfresser“ durchbricht die Ignoranz derer, die für das Schicksal der Werftarbeiter mitverantwortlich sind: die westlichen Konsumenten und die anderen Globalisierungsgewinner, die sich auf Kosten der Menschen in Bangladesh preiswert ihres Altmaterials entledigen. http://www.film-des-monats.de/vorschau.php Robert Geisendörfer Preis für Hörfunk- und Fernsehproduktionen Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) erhält den Sonderpreis der Jury des Geisendörfer Preises 2008. Die Jury des Geisendörfer Preises unter dem Vorsitz von Landesbischof Ulrich Fischer würdigt mit dem Sonderpreis das Engagement des WDR zum Thema Contergan insgesamt und die Regiearbeit von Adolf Winkelmann für den Fernsehfilm "Contergan" insbesondere. Die Jury hebt die Leistung des Regisseurs hervor, der den emotional herausfordernden Stoff nicht nur als ein Stück Zeitgeschichte gezeichnet habe, sondern auch als komplexes gesellschaftliches Porträt von hoher Aktualität. Der Robert Geisendörfer Preis wird seit 1983 alljährlich im Gedenken an den evangelischen Publizisten Robert Geisendörfer (1910-1976) verliehen. http://www.ekd.de/presse/pm149_2008_geisendoerfer.html SportGemeinsam Fußball schauen Für die bevor stehende Fußball-Europameisterschaft haben bereits jetzt viele Kirchengemeinden das Angebot der EKD genutzt, sich zum public viewing zu registrieren. http://www.ekd.de/em Worte zum TagWorte zum Tag Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich zum Retter geworden. (2. Mose 15, 2) FeedbackUns interessiert Ihre Meinung zum Newsletter. EKD-Newsletterherausgegeben von: Evangelische Kirche in Deutschland- Internet-Arbeit - - Pressestelle - Postfach 21 02 20 30402 Hannover Tel.: + 49 - 511 - 2796 - 0 Fax: + 49 - 511 - 2796 - 777 E-Mail: internet@ekd.de Impressum WWW-Adresse des Newsletter: |